Freitag, 28. Februar 2014

Cat Ba - warten auf die Sonne


Cat Ba empfängt uns mit dem gleichen Nieselwetter das wir in Hanoi hinter uns lassen wollten. Was soll's, ab Montag soll alles besser werden.

Gleich um 8 Uhr fahren wir mit dem Bus zum Nationalpark, um den kurzen Aufstieg zum Ngu Lam Peak (225m) zu bewältigen und den fantastischen Blick auf die Insel und das Meer von dort zu genießen. 

Leider merken wir schnell, dass der Nebel sich eher dichtet als lichtet und am Peak angekommen gucken wir also auf eine gleichmäßig graue Wand. Aber immerhin sind wir allein zu zweit.

Wieder unten angekommen fängt es wieder an zu nieseln und uns kommt eine große Gruppe Wanderer entgegen, das sind die Leute, die eine Tour mit Führer gebucht haben. 

Wir marschieren an der Straße entlang zurück Richtung Cat Ba, um noch 2 Höhlen zu besichtigen. Die erst hat leider geschlossen, aber die Krankenhaushöhle ist ganz interessant. Dies war tatsächlich ein dreistöckiges Krankenhaus, das wärend des Vietnamkrieges in diese Riesenhöhle hineingebaut wurde. Inklusive Kino und Pool. Faszinierend.

Nachmittags suchen wir uns ein neues Hotel aus, in das wir am nächsten Morgen gleich einziehen. Die Wettervorhersage ist auch am Dienstag noch unverändert: heute noch wolking, neblig und Nieselregen, ab morgen soll es sonnig werden. Hahaha.....

Nachmittags gehen wir dennoch zum Cannon Fort hoch, von wo aus wir Traumblicke über die Insel und Richtung Lan-Ha-Bucht haben. 

Trotz sanfter Warnungen der Tourverkäufer wagen wir es am Mittwoch gleich wieder mit dem öffentlichen Bus zum Nationalpark zu fahren, um diesemal (wieder alleine) die lange Wanderung (18km) in stetem Auf und Ab zum Froschsee, zu einem Dorf und schließlich zu einer Bucht zu wagen. Spätestens dort müssen wir uns um ein Boot kümmern, das uns in die Stadt zurückbringt.
Mit uns im Bus sind weitere 5 Wanderer mit ihrem Tour-Guide, der uns gleich noch mit in die Gruppe aufnehmen will....aber es gibt ja diverse Gründe, warum wir uns für die individuelle Tour entschieden haben und wir marschiern einfach mal vorneweg, ohne Guide.

Der Weg ist ohne Probleme zu finden, anfangs ähnlich unserer ersten Wanderung sehr moderat und zu gut ausgebaut. Nach dem Froschsee allerdings wird's ganz schön felsig, und in steilem auf und ab nähern wir uns dem Dorf Viet Hai. Die Felsen und auch der Weg sind extrem glitschig, obwohl es heute tatsächlich nicht regnet!

Von hier geht's auf der Strasse zur Bucht und erst entlang dieser Strecke sehen wir interessante Vögel und Schmetterlinge. Und dann, endlich der erste Blick in die Bucht und es ist klar, warum so viele Leute in die Gegend kommen wollen.

Auf einem der Boote hier eine Mitfahrgelegenheit zu kriegen wäre hier gar kein Problem; wir haben aber schon mit dem Tour-Guide der Gruppe vereinbart, mit ihm zurück zu fahren und auch schon unseren Preis verhandelt, also warten wir hier und beobachten in der Sonne liegend (!!!!) die an- und abfahrenden Boote mit ihren Touristen an Bord, sowie einige Fischer (o.ä.), die durch das seichte Wasser waten und irgendwas (wir vermuten Muscheln) von den Steinen runterklopfen, oder Krabben aus dem Grund ziehen. So ganz genau können wir das nicht erkennen.

Die Rückfahrt durch die Lan-Ha-Bucht mit ihren ca. 300 Karstinseln ist wirklich traumhaft schön. 

Abends gibt es einen traumhaften Sonnenuntergangsblick von unserem Balkon.

Der nächste Tag empfängt uns wieder neblig trüb, nachmittags setzt der Niesel wieder ein; gut, dass wir heute keine Tour machen sondern einfach nur abhängen.

Am Freitag geht es zurück nach Hanoi, von wo aus wir am Samstag nach Jakarta fliegen werden.

Bilder aus dem Cat Ba National Park

Durch den Niesel zum Park
Der kleine hat sich vor uns versteckt
Der Aussichtsturm ist nicht mehr zu besteigen

Pfad durch den Dschungel


Bilder aus Cat Ba City & Cannon Fort

Munitionskisten im Fort

Im Mannschaftsraum gibts sogar noch Hängematten
Blick auf Cat Ba


Donnerstag, 27. Februar 2014

Hanoi - hier gefällt es uns


Hanoi gefällt uns volle 3 Tage und 4 Abende lang. Solange es noch nicht regnet, d.h. bis Freitag Abend, marschieren wir fleißig durch die quirlige, laute Altstadt, die Ho-Chi-Minh Ecke (mit Mausoleum, Museum, Präsidentenpalast, sowie einigen Botschaften, was wir alles nur von aussen angucken), das Französische Viertel und um den Hoan-Kiem-See. Natürlich gehen wir wiedermal ins Kino. In der hübschen Cinemathèque, ein Programmkino, sehen wir den neuen Film der Coen Brüder: Inside Llewyn Davis, welchen wir sehr empfehlen können.

Die Stadt wirkt ganz anders als Saigon, irgendwie noch nicht ganz so verwestlicht und aufgesetzt; uns gefällt die Atmosphäre hier sehr gut, sogar im Backpackerviertel mit den dortigen Kneipen.

Am Freitag Abend fängt es zu nieseln an. Schnell werden über die Plastikhockerchen auf denen wir sitzen und unser Bia Hoi geniessen Planen gespannt. Uns wird es trotzdem bald ungemütlich und ein Platz in der Fat Cat Bar ist deutlich angenehmer.

Am vernieselten Samstag erkunden wir endlich die Museen der Stadt:

Das Frauenmuseum bietet eine optisch sehr ansprechende Ausstellung, die jetzt nur noch mit Inhalt gefüllt werden sollte, der über die jetzige Propaganda und Heroisierung einzelner Kämpferinnen oder Mütter von Kämpfern hinaus geht.  Na ja, zugegebenermaßen war der erste Teil, in dem die Hochzeitsriten der einzelnen Stämme beschrieben werden, durchaus interessant, aber unsere von Lonely Planet geweckte Erwartung, im Frauenmuseum Informationen zum Wandel des Frauenbildes und der Rolle der Frau in der vietnamesischen Gesellschaft und Kultur zu erhalten ist in keinster Weise erfüllt worden. Wir haben immer noch keine Ahnung von Frauen in Vietnam früher wie heute.

Das Hoa-Lo-Gefängnismuseum hat die Erwartung durchaus erfüllt: Wir haben gelernt, wie gut es den amerikanischen Gefangenen im Krieg hier ging (weshalb das Gefängnis von den US-Gefangenen auch Hilton Hanoi genannt wurde) und durften wieder mal über die propagandahafte Ausdrucks- und Informationsweise lächeln. Hier hinterfragen wir erst gar nicht das Bild das uns präsentiert wird....

Am Sonntag fahren wir auf die Insel Cat Ba nahe der Ha-Long Bucht, um dort auf das schöne Wetter zu warten und den dortigen Nationalpark sowie die tolle Lan-Ha Bucht zu geniessen.






Freitag, 21. Februar 2014

Bia Hoi in Hanoi oder wie umgehe ich die Sperrstunde


Unsere Zugfahrt nach Hanoi startet gleich mal mit einer ordentlichen Verspätung von zwei Stunden. Irgendwie haben wir das Gefühl, das die Einheimischen einen Online oder SMS Service haben, der Sie über die aktuelle Abfahrtszeit informiert, da wir und ein paar andere Falangs die einzigen sind die die ganze Zeit frierend warten (Vielleicht hätten wir doch nach Tam Coc und Boot fahren können? Aber das wäre bestimmt noch kälter gewesen!). Die meisten vietnamesischen Fahrgäste kommen erst einige Zeit vor der tatsächlichen Abfahrt.

Schon die Einfahrt nach Hanoi zeigt uns das wir es hier mit einem anderen Kaliber von Stadt zu tun haben: Unmengen von Mopeds bevölkern die breiten Strassen. An den Bahnübergängen die wir passieren stehen auf 10m Moped an Moped an Moped.

Zu unserem Hostel wollen wir ein Taxi nehmen, die knapp 3km sind uns dann doch zu weit zu gehen. Obwohl wir jetzt nach über 3 Monaten eigentlich erfahrene Reisende sein sollen, fallen wir gleich auf den ersten Taxifahrer herein, der uns "Meter Taxi, Meter Taxi" zuruft. Zum Glück stehen die Fahrpreise am Taxi aussen dran und wir können uns schnell ausrechnen, das die Fahrt zwischen 30 und maximal 40.000 Dong kosten dürfte. Wir merken aber schnell das der Meter wohl in einer anderen Einheit als KM geeicht ist, so schnell wie das Ding die Dongs hochzählt. Ein paar hundert Meter vor unserer Unterkunft, steigen wir deshalb aus, schnappen unser Gepäck und erklären dem Fahrer das sein Meter falsch geht und wir die inzwischen über 60.000 aufgelaufenden Dong nicht bezahlen werden. Da wird er natürlich etwas ausfällig, aber die 40K die wir ihm hinhalten nimmt er dann ohne Diskussion und verschwindet schnell. Mist, doch wieder über's Ohr gehauen worden, aber immerhin noch Schadensminimierung betrieben!


Unser Hotel stellt sich als schnuckeliger Familienbetrieb (wie so viele) mitten im Old Quarter von Hanoi heraus. Der Opa (der eine erstaunliche Ähnlichkeit mit Onkel Ho aufweist) hat quasi 24h Bereitschaft, spricht kein Wort Englisch, gibt uns aber gleich unsere Schlüssel zu unserem kleinen Zimmer mit Balkon und funktioneller Nasszelle.

Abends machen wir gleich mal Bekanntschaft mit Bia Hoi - Faßbier. Das wird hier an jeder Ecke für 5-9.000 Dong ausgeschenkt, schmeckt um Klassen besser als in Saigon und passt hervorragend zum leckeren Essen (Büffel in Pfefferblätter, Gemüse und Reis). Hanoi wird mir immer sympathischer.

Zum Ausklang machen wir noch das Backpacker Viertel mit seinen zig Kneipen und Bars unsicher. Irgendwie ist es hier ganz anders, viel toller als die bisherigen einschlägigen Strassen. Wir treffen Australische Kolumbianer und Schotten die ein paar gute Tipps für uns haben und machen mit der strengen Sperrstunde Bekanntschaft: Kurz vor zwölf werden die Tische reingeräumt und die Türen und Rolläden geschlossen. Aber dahinter geht es dann teilweise lustig weiter. Und wer um zwölf noch kein Plätzchen gefunden hat (so wie wir, die wir aus unserer Kneipe rausgeschmissen wurde, weil es hier wohl nicht weiter geht) dem flüstert auf der Strasse jemand den Namen eines Clubs zu und nach einem  Nicken folgt man durch Hintergassen, steile Treppen zum Hintereingang der Bar.

Raus geht es übrigens genauso: Unsere Kellnerin hat ein WalkieTalkie mit dem die Schlepper draußen die Gäste ankündigen und umgekehrt, sagt die Kellnerin Bescheid wenn jemand gehen möchte und am Hinterausgang wartet dann schon die 'Eskorte' zur Strasse.

Und dort sitzt die Polizei und kriegt von all dem nichts mit ... HAHA.

Bia Hoi und ....
Onkel Ho an jeder Ecke


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Mittwoch, 19. Februar 2014

Zurück in die Kälte - nach Ninh Binh und gleich weiter nach Hanoi

Nachdem es am letzten Tag in Huè wieder regelrecht warm geworden ist gehen wir davon aus, dass das kalte Wetter, das bis dato über Nordvietnam hing, am Abziehen ist. Die Wettervorhersage ist wie damals in Norwegen: jeden Tag wird uns ab morgen wärmeres Wetter versprochen. Die Leute, die aus Hanoi oder Halong kommen berichten von Kälte und Nässe...gut dass wir erst jetzt in die Richtung fahren.

Ich setze mich zuversichtlich mit kurzer Hose und Sandalen in den Zug nach Ninh Binh (93 km südlich von Hanoi), ziehe mir aber wegen der Klimaanlage schnell meinen allzeit griffbereiten Fleece und die Wollsocken an. So lass ich mich schnell wieder in den Schlaf rütteln, es ist ja erst 5 Uhr früh.

Gegen 8 wache ich auf weil der Frühstücksdienst durchkommt, um die hungrige Meute mit Reissuppe zu füttern (nicht wenige sitzen ja schon seit Saigon in diesem Zug!); Constantin schmeckt's. Ansonsten lässt die Versorgung mit Leckereien sehr zu wünschen übrig. Die fliegenden Essens-Verkäufer, die in Thailands Zügen ständig ein- und aussteigen gibt es hier nicht. Das ist irgendwie auch verständlich, weil dies ja kein Bummelzug ist, der alle 10 km anhält. Verhungern muss dennoch niemand, ab und an kommt der Essensservice mit seinem immer neu befüllten Wagen vorbei; notfalls könnte man sicher in den ' Speisewagen' gehen. Wir haben uns vorab natürlich mit Obst (Sternäpfel / Milky Fruit und Mangostines) sowie einige süße Stückchen eingedeckt, yamm.

Nach knapp der Hälfte der Strecke gebe ich die Hoffnung auf, heute noch Sonne zu sehen. Die Wolken werden immer dichter, der Blick über die Reisfelder immer nebliger und irgenwann regnet und stürmt es auch. Gegen 17 Uhr verlassen wir den Zug, um im nasskalten Ninh Binh ein Hotel zu suchen. Wir sehen dort die zurückkehrenden Touristen, die mit dünnen Regencapes bekleidet nass von den Scootern steigen und überlegen schon jetzt, dass wir auf sowas keine Lust haben.

Nach langer Zeit kommen hier wieder mal Icebreaker und Softshell Jacke zum Einsatz; wir suchen in der trostlosen Stadt was zu Essen, wo wir drinnen sitzen können, was gar nicht so einfach ist.

Morgens hat es zwar aufgehört zu regnen, der Wind ist aber immer noch extrem unangenehm und das Thermometer klettert heute bestimmt nicht über 13 Grad, mit weiterhin starkem Schauerrisiko. Beim Nudelsuppenfrühstück an der Strasse entscheiden wir uns fröstelnd, auf die Fahrt (mit Rad oder Moto) ins nahe Tam Coc zu verzichten, um dort 2 h mit dem Ruderboot frierend durch die Höhlen zu fahren und die tolle Landschaft schlotternd zu bestaunen. Tam Coc mit Umgebung wird auch Halong-Bucht ohne Bucht, dafür in den Reisfeldern genannt, mit hübschen Kalksteinbergen und entsprechend vielen Höhlen.

Wir bewundern lieber die Fotos in der Hotellobby und im Internet, und erinnern uns an Guilin, China, womit die Landschaft hier gerne verglichen wird. Zwar soll es am morgigen Donnerstag etwas sonniger werden, und damit gleich ein paar Grad wärmer, aber ab Freitag wieder regnerisch. In dieser Trostlosigkeit wollen wir nicht auf den einen sonnigen Donnerstag hoffen, der dann evtl. doch nicht kommt, und fahren lieber gleich nach Hanoi weiter.

Wir denken, dass wir das schlechte nasskalte Wetter, das laut jetziger Vorhersage bis Sonntag vorhalten soll, eher in der Großstadt aussitzen können, wo wir uns die Zeit mit Kunst, Kultur und Kneipen (oder besser KneipenKultur?) vertreiben können. Vielleicht ist ja auch mal ein Tag in einem Day Spa drin? Ich frag gleich mal meinen Finanzmeister!


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2 Tage in der alten Kaiserstadt Huè


Am Bahnhof von Huè werden wir, wie schon zuvor häufig andernorts passiert, von einem freundlichen Hotelangestellten (oder auch Besitzer?) angesprochen; wir fahren mit ihm ins nahe gelegene Zentrum, befinden Hotel und Preis für gut und nisten uns ein, ohne dass ich mir noch weitere Optionen anschaue. Unser erster Spaziergang führt uns in die Backpacker Gegend, einen guten Kilometer weiter, wo wir uns eigentlich was suchen wollten. Allerdings sind wir inzwischen die immer gleichen Backpackerstrassen, mit immer gleicher Speisekarte, wiederholenden Kneipenkonzepten, wenn man das so nennen kann, und mittelmäßigem bis schlechtem Essen auch müde und finden es gut, in einem anderen Teil der Stadt zu wohnen.

Im Zug haben wir Dieter getroffen, einen echten Kaufmann aus Hamburg. Der macht hier in Vietnam Urlaub, bevor er sein nächstes Geschäft startet und steigt mit uns im Hotel ab.

Gleich ums Eck vom Hotel scheint der beste Pho Bo Laden von Huè zu sein, hier ist die Hölle los (es ist schließlich auch Samstag) und wir essen mit Dieter mal wieder lecker Nudelsuppe.

Wir finden tolle süße Stücke in einem kleinen Laden ums Eck, wo wir uns täglich eindecken; diese sind eine willkommene Abwechslung zu Nudelsuppe & Co.

Die Altstadt von Huè ist am anderen Flußufer und von unserem Hotel aus gut zu Fuß zu erreichen. Die Altstadt ist von einer Zitadelle umgeben. Direkt dahinter befindet sich der Kaiserliche Hof, ganz nach chinesischem Vorbild mit unterschiedlichen Höfen und einer 'Verbotenen Stadt' zu der nur die Kaiserliche Familie und Eunuchen Zutritt hatten. Leider wurden große Teile des Palastes und der Purpur Stadt im Vietnamkrieg zerstört, als zuerst die Vietcong und danach die Amerikaner die Stadt beschossen.

Trotzdem gibt es genug zu sehen und es wird auch feste restauriert. Es ist interessant neben den restaurierten Anlagen, die fast wie neu aussehen, auch die verfallenen und zerstörten zu sehen.

Die Königsgräber, die eigentlich auch kleinere Residenzen waren, liegen ausserhalb und wir radeln am nächsten Tag zum Tu Duc Grab, wo er interessanterweise nicht mal begraben ist. Anschliessend geht es noch zur Mung Thien Pagoda, dem Wahrzeichen von Huè. Bei der Radtour passieren wir noch viele weitere alt aussehende Tempel, bestimmt viel aus der Kaiserzeit übrig...

Leider fährt der von uns ursprünglich ausgesuchte Zug SE20, der uns um 18.50 Uhr über Nacht nach Ninh Binh bringen soll, nicht (sondern erst wieder am 20.2....), weshalb wir noch eine Nacht bleiben, um morgens um 5 in den SE6 zu steigen, und die 12 stündige Zugfahrt am Tag zu erleben. (Die Option, den Zug um 14.30 Uhr zu nehmen missfällt uns aufgrund der Ankunftszeit mitten in der Nacht). Zum Glück sind wir nicht einfach mit Gepäck zum Bahnhof gestolpert, sondern haben uns schon am Vortag am Bahnhof um die Tickets gekümmert, was wir somit allen empfehlen!




Viet Ca Phè am Morgen


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Mit dem Reunification Express von Da Nang nach Huè

Unser Zug startet mit leichter Verspätung von Danang Richtung Huè, der alten Kaiserlichen Hauptstadt weiter im Norden. Die ca. 200km lange Strecke legt der Express in knapp 2.5 Stunden zurück. Diese Stunden haben es aber in sich: Die Strecke folgt der Küstenlinie und muss dabei einen Gebirgszug überwinden. Teilweise geht es durch Tunnel, meist aber hat man einen fantastischen Blick.

Wir haben Glück: unsere Sitzplätze sind auf der rechten Seite und in Fahrtrichtung. Somit haben wir von unserem Fenster aus den Blick auf das Meer, bzw. auf den Abgrund, der die bergige Strecke vom Meer trennt.

Die Strecke ist eingleisig, es gibt nur eine Stellen an denen wir auf den Gegenverkehr warten müssen. Beim Anfahren am Berg habe ich dann so meine Zweifel ob der Zug das schafft. Langsam aber sicher gewinnen wir aber wieder an Fahrt und wir setzten unsere Bergfahrt fort.

Der Zug ist so lang, das man von unserem Wagen aus (dem letzten) sehen kann, wie sich der vordere Teil des Zuges durch die Berge schlängelt. Immer wieder stehen am Rand kleine Häuschen, in denen wohl die Streckenwächter wohnen, die dafür sorgen, das wir auch ankommen.

Ansonsten gibt es zwischen Da Nang und Huè nichts, nur undurchdringlichen Dschungel, Berge und der Blick auf's Meer mit seinen Traumbuchten und -stränden.

Leider konnte man die Fenster in unserem Abteil nicht öffnen (Aircondition), weshalb es keine Bilder oder Videos von unserer Fahrt gibt. Aber zum Glück haben das ja bereits andere für uns erledigt. Hier ein schönes Video vom Herrn Seat61, dem wir alle unsere Zuginfos zu verdanken haben (das Video ist die andere Richtung, unsere fand ich besser).


Dienstag, 18. Februar 2014

Weltkulturerbestadt Hoi An mit Legendärer Nacht

Pünktlich um 7 Uhr früh kommen wir in Danang am Busbahnhof an; von hier aus wollen wir (nach kurzer Morgentoilette!!!) gleich nach Hoi An weiterfahren. Es fahren regelmäßig gelbe Linienbusse und schnell ist unserer gefunden. Natürlich wollen auch alle die Taxi- und Motofahrer uns nach Hoi An bringen, aber das ist doch viel zu teuer.

Teurer als erwartet wird dann allerdings auch der Linienbus, dessen Schaffner (in Zusammenarbeit mit dem Fahrer) uns mehr als das Doppelte des normalen Preises abknüpft, wegen des Gepäckes und weil es halt so ist. Trotz heftigster Diskussion lässt er sich nicht erweichen, droht, uns aus dem Bus zu schmeißen, und wir übernächtigten Nachtbusfahrer haben bald keinen Nerv mehr und zahlen, es handelt sich ja nicht wirklich um viel Geld, aber dennoch isses unverschämt! (Wir sind 4 Ausländer, 2 weitere steigen später noch dazu).

Nachträgliche Recherche im Netz ergibt, dass tatsächlich dieses Strecke berühmt berüchtigt für diese Touri Abzocke ist. Wir beschliessen, dass wir das bei der Rückfahrt besser können, wenn wir ausgeschlafen in den Bus steigen werden.

Davon lassen wir uns aber nicht die Laune verderben, in Hoi An ist schnell eine hübsche Bleibe in einem alten traditionellen Haus gefunden; das Zimmer ist riesig, mit schönem Holzboden, und riesigem, neuen geschmackvollem Bad. Insgesamt werden nur 4 Zimmer vermietet. Ein echtes Schmuckstück das B'Lan House (Homestay), von 2 süßen Mädels geführt...

Nach leckerem Mittagessen am Markt ums Eck gucken wir uns die Altstadt an, mit ihrer besonderen Architektur, vielen historischen Holzhäusern und merken schnell, dass wir in einer Stadt der Schneider sind. Ein Schneider reiht sich an den anderen; viele Touristen scheinen sich hier neu einzukleiden. Am Fluss könnten wir eine Bootsfahrt machen, wenn uns sowas gefallen würde...Einfach schnuckelig, touristisch, nett.

Abends füllt sich das Ganze heftigst und irgendwann kriegen wir mit, dass tatsächlich just an dem Abend die 'Legendäre Nacht' ist, ein kleine Stadtfestchen, das jeweils an Vollmond stattfindet und das das übliche touristische Treiben in der Altstadt einfach potenziert. Einige Reisende planen regelrecht genau an dem Tag hier zu sein.

Auf dem Fluss schwimmen schon viele Laternen, die entlang des ganzen Ufers verkauft werden, wir könnten uns zu den Laternen rudern lassen, wenn uns sowas gefallen würde; in den Gassen gibt es immer wieder kleine Vorführungen, Spielchen (die wir nur teilweise kapieren) und so. Leider ist heute der Mond überhaupt nicht zu sehen, es ist stark bewölkt und teils sogar richtig stürmisch; viele der Verkäufer tun mir richtig leid. Wir hatten hier eigentlich wieder sonniges, warmes Wetter erwartet, aber man merkt halt doch, dass wir jetzt im Norden sind und dass Winter ist.

Anderntags radeln wir noch bei starkem Wind und unter den Wolken Richtung An Bang, wo der vermeintlich schönste Strand am erblühen ist. Der Strand ist in der Tat sehr schön, zumal bei dem schlechten Wetter kaum was los ist. An Baden ist sowieso nicht zu denken, die See ist viel zu unruhig dafür, wahrscheinlich auch zu kalt.

Und dann geht's morgens schon wieder zurück nach Danang. Den heftigen Streit mit dem Busfahrer und Schaffner gewinnen diesmal wir, zumal diesmal der offizielle Preis auf dem Bus angeschrieben ist. In Danang pflanzen wir uns endlich mal in den Zug, um die schönste Zug-Strecke in Vietnam von Danang nach Huè zu genießen.







Montag, 17. Februar 2014

Nachts Busfahren in Vietnam - und wann darf ich aufs Klo, bitteschön?

Nachts Bus zu fahren, scheint in Vietnam üblich zu sein. Unsere 15h Fahrt von Dalat nach Danang startet um 16 Uhr, so dass wir morgens ausgeschlafen dort ankommen sollen.
Wir buchen wieder dieselben Plätze (ganz hinten links, oben) wie auf der letzten Tagesfahrt im Sleeper Bus, weil dort die meiste Beinfreiheit herrscht. Diesmal ist es jedoch ein neuerer Bus, die Kojen scheinen etwas länger zu sein (ich kann meine Beine mit etwas Mühe ausstrecken), und auch die Deckenhöhe erlaubt ein quasi aufrechtes Sitzen, ohne dass das Busdach ausbeult.

Anders als bei der Tagesfahrt, bei der ca. alle 2-3 Stunden eine Toiletten- bzw. Essenspause eingelegt wird, scheinen Nachtbusse hier wie auch schon in Laos am liebsten Non-Stop durchzufahren.
Unsere erste (und letzte offizielle) Pause ist gegen 19 Uhr zum Essen fassen. Dann geht's mal wieder entlang kurviger Bergsträsschen Richtung Küste runter und dort immer schön nach Norden. Ab und an wird kurz angehalten, weil mal wieder eine Baustelle mit 1-spurigem Verkehr ist, oder weil der Zug passieren muss, oder weil wir quasi im Stau stehen (der Verkehr ist schon erstaunlich angesichts der Uhrzeit)...manchmal steigt auch jemand aus. Aber so richtig anhalten wird der Bus erst, wenn irgendjemand im Bus aufgibt und den Fahrer bittet doch endlich mal Toilettenpause zu machen.
Das war schon auf unserer Fahrt nach Vientiane in Laos so und hier auch. Gehalten wird dann irgendwo an der Landstrasse, wo die Männer sich entlang des Strassengrabens aufreihen und wir Frauen...??? Ja was bleibt uns denn anderes übrig als alle Schamgefühle fallen zu lassen und uns neben dem Bus niederzulassen, wenn wir uns nicht in den Strassengraben stürzen wollen, in der Hoffnung auf ein wenig Privatsphäre? Keine Ahnung, was die Fahrer der vorbeifahrenden Autos so sehen und denken.
Ich habe keine Ahnung, ob diese gnadenlose Nicht-Gewährung von Privatsphäre seinen Ursprung im  sozialistisch-kommunistischen System hat, oder ob sich die Herren Busfahrer und Mitreisende einfach am Anblick der verzweifelten Damen ergötzen, oder ob es ihnen tatsächlich völlig am A... vorbei geht.
Das Problem scheinen übrigens nur Touristinnen zu haben (zumindest bei meinen 2 Fahrten und auch nach Erzählung einer Kanadierin auf einer anderen Strecke in Vietnam); und weil ich von der Kanadierin ja vorgewarnt war, habe ich schon extra wenig getrunken; aber 12h ohne Erleichterung geht doch nun wirklich nicht und grenzt an Verletzung der Menchrenrechte.

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Als Constantin plötzlich ohne Hut dastand....

Nach 7h Busfahrt Ankunft in Dalat. Wie immer in Vietnam muss alles schnell gehen. Schnell alle raus aus dem Bus, unser Gepäck liegt bereits auf der Strasse. Am Busbahnhof von Dalat, der etwas außerhalb liegt, warten einge Mini-Vans, die die Fahrgäste gleich wieder einladen. Wir fragen etwas herum und erfahren das es sich um kostenlose Shuttels handelt, die die Kunden in die Stadt oder andere nahe Ziele bringen. Toll! Und unser Shuttle ist auch keine 5 Minuten später da.

Der Bus bringt uns fast bis vor das Hotel wo wir planen zu wohnen, wir müssen nur noch eine paar Stufen hoch und schon sind wir da.

Und da fällt es mir auf: irgendwie ist es mir kühl am Schädel - Sch.... mein Hut ist weg. Mein toller Akubra aus Australien, der mich jetzt schon seit fast 10 Jahren begleitet. Mit dem ich in Australien, Schottland, Amerika, Cabo Verde und wer weiß noch überall war.

Dem 10 Tage Dauerregen in Schottland nichts ausgemacht hat, der wunderbar Schatten spendet und meinen Kopf hier in Asien schon vor so manchem Zusammenstoß mit niedrigen Leitungen, Dächern, Schirmen und sonstigem bewahrt hat.

Mist. Seit über drei Monaten unterwegs und noch nichts verloren. Und jetzt ausgerechnet mein Hut.

Am Busbahnhof hab ich noch gesehen wie unser Bus gleich weitergefahren ist, deshalb sinken meine Hoffnungen meinen Akubra wieder zu sehen.

Im Hotel mache ich trotzdem den Versuch und rufe das lokale Büro der Busgesellschaft an. Die Dame am anderen Ende spricht sehr gut Englisch und bittet mich eine andere Nummer anzurufen, wohl direkt beim Busbahnhof. Leider hab ich Probleme die Telefonnummer zu verstehen, aber die freundliche Dame an der Hotel Rezeption (wo wir dann nichtmal einchecken, weil uns das Zimmer zu teuer ist) bietet sich an mir zu helfen und übernimmt das Telefon. Sie wählt ein paar Nummern die sie erhalten hat und spricht mit verschiedenen Personen. Ich versteh von dem ganzen natürlich nichts. Aber als sie mich dann in einem Gespräch fragt, ob der Hut denn braun wäre, da steigen meine Hoffnungen wieder.

Und tätsächlich: Mein Hut ist bereits gefunden und kann jederzeit am Busbahnhof abgeholt werden. Ich bin überglücklich und schnappe mir gleich ein Moto-Taxi das mich in halsbrecherischer Fahrt wieder zurück zum Busbahnof bringt und auf mich wartet, während ich mich zum Schalter begebe: "I am looking for my hat" - "Here it is" - "Thank you so much". Drei Minuten später sitze ich schon wieder auf der Honda Dream und mein geliebter Cattleman hängt sicher um meinen Hals.

Auf jedenfall ein tolles Beispiel für die Hilfsbereitschaft der Vietnamesen.

Sonntag, 16. Februar 2014

Ab in die Berge - nach Dalat (1500m) und auf den Lang-Bian Berg (2167m)


Nachdem wir keine Lust mehr auf Strand in Mui Ne oder der Partystrandstadt Nha Trang haben, fahren wir eben nicht mit dem Zug aus Saigon Richtung Norden, sondern mit dem Bus, um mal wieder in kühlere und höhere Gefilde zu gelangen. Andere Reisende haben uns berichtet Mui Ne sei fest in Russenhand, inzwischen haben wir erfahren, dass dem bei Nha Trang genauso ist.

Wir rennen in Saigon rum wie blöd, um rauszukriegen, wie man mit lokalen Bussen, sozusagen auf vietnamesische Art nach Dalat gelangen kann, was nicht so einfach zu sein scheint.

Viele Agenturen, die die teureren Überlandbustickets (Open-Tour) verkaufen, erzählen uns noch die Story von teureren Tickets aufgrund des Endes von Tet (Vietnamesisches Neujahr)...letztendlich kaufen wir direkt bei einer der großen Überlandgesellschaften, ohne Aufpreis. Komischerweise fahren auch tagsüber fast nur Sleeper Busse; in so einem fahren wir auch und verbringen halt den Tag (7h) in liegender Position auf dem oberen Level. Natürlich sind die 'Kojen' zu kurz, aber nachdem wir ganz hinten sitzen, wo sonst niemand ist, schaffen wir es ab und an, die Beine auszustrecken. Zwar kann man die Sitzlehne theoretisch in die Sitzposition stellen, allerdings lässt sich der Sitz nicht wirklich feststellen und auch die Deckenhöhe reicht nicht ganz aus....

In Dalat angekommen ist es merklich kühler, auf dem letzten Stückchen kurviges Bergsträßchen habe ich sogar den Eindruck, dass es kurz vorher mal geregnet hat.

Dalat ist sozusagen das Niagara (ohne Falls) von Vietnam. Viele Hochzeitsreisende kommen hierher, weshalb hier viel Kitsch zu finden ist, sei es in Form von massig Schwanenbooten auf dem lokalen See, sei es in Form von blumengeschmückten Kutschen, alten Vespas, etc., die hie und da rumstehen, und auf denen man sich fotografieren lassen kann. Bei einem ersten Spaziergang durch den Ort bewundern wir teils den Kitsch und erschrecken dennoch immer wieder vor krassen Sozi Bauten (wie z.B. das bizarre zentrale Marktgebäude, das sich aufgrund Hanglage über 3 Ebenen erstreckt).
Um Dalat rum werden massig Blumen und Gemüse gezüchtet / angebaut, weshalb weite Teile der Umgebung voll mit Gewächshäusern sind. Hier scheint auch die berühmte Dalatmilk herzukommen, Kühe haben wir allerdings kaum weiden gesehen, weshalb die Frage noch ungeklärt ist, woher die Milch tatsächlich kommt.
Natürlich fahren wir (diesmal mit dem lokalen Bus) am nächsten Tag Richtung Lat Village, von wo aus wir den Lang Bian Berg besteigen. Die meisten Touristen lassen sich mit dem Jeep auf einen niedrigeren Nebengipfel mit Radarstation fahren, wir haben intensiv recherchiert und gehen auf schönem Steig und Weglein durch den Wald auf den Hauptgipfel. Unterwegs gibt's schöne bunte Vögel zu bewundern. Oben angekommen stellen wir uns den Blick bis ans Meer und in den Dschungel Kambodschas vor...es ist leider sehr diesig, und von Weitblick kann nicht die Rede sein. Aber mei, wir sind alleine hier (scheinbar die 1., beim Abstieg kommen uns einige entgegen) und wir freuen uns, endlich mal wieder wandern zu sein.
Nachmittags geht's noch zum Crazy House, das seinen Namen verdient hat. Die bizarre Architektur des Hauses (auch Hotel) einer exzentrischen alten Architektin ist in der Tat sehr ausergewöhnlich. Ganz anders ist der Sommerpalast (einer von insgesamt 3 Palästen, die der ehemalige Kaiser und Regierungschef Bao Dai, in den 30ern erbauen ließ) der im Art Deco Stil gehalten ist und mit seinen original Möbeln von damals auch heute wieder punkten könnte.

Von hier geht's weiter nach Danang und Hoi An (mit Überlandnachtbus und lokalem Bus), ein reizendes Unesco Weltkulturerbe Städtchen.


Freitag, 14. Februar 2014

Saigon - so viel Vietnam, aber dann doch nicht ganz

Die Backpacker Gegend hat was von Khao San Road in Bangkok oder Pub Street in Siem Reap aber dann auch wieder nicht. Es ist ganz anders, irgendwie schon gut. Es scheinen auch viele Vietnamesen hier wegzugehen, keine Ahnung ob wirklich Einwohner oder lokale Touristen.

So entscheiden wir uns schnell nach Ankunft und Nudelsuppe auf einem der winzigen Plastikstühlchen auf der D Bui Vien zu sitzen, ein frisch gezapftes bia hoi zu trinken und darauf zu achten, dass die vorbeifahrenden hupenden Scooter uns nicht die Füße abfahren.

Bald merken wir jedoch, dass die Winzigkeit der Stühlchen eines mit sich führt: unsere Nasen sind quasi auf Auspuffhöhe, was uns auf Dauer den Durst verschlägt. Wir kommen dennoch jeden Abend mal früher oder später hier vorbei, liegt ja quasi auf dem Heimweg. Später fährt auch nicht mehr so viel vorbei...

Das Zentrum von Saigon ist gut zu Fuß auszukundschaften. Das schickere Saigon scheint in der Gegend um die Oper zu liegen (Dong Khoi) mit schicken Hotels, dem fantastischen alten Postgebäude, Notre-Dame...hier gibt es Gehwege, die nicht mit Mopeds oder Garküchen vollgestellt sind und man kann gepflegt flanieren. Wow, kein Wunder empfinden viele Kambodscha als schmutziger (können wir jedoch nicht bestätigen). Sagen wir mal, Phnom Penh ist einfach chaotisch kambodschanischer, viel weniger westlich beeinflusst als Saigon. Same same, but very different.

Nachts auf der D Bui Vin

Burger King vor der Notre Dame

Saigon (HCMC) Skyline

Die Saigoner sind wahre Geschäftsleute, hier fühlen wir uns erstmalig aufgrund unverschämter Forderungen aufgefordert, sogar unser Wasser am Strassenstand zu verhandeln, und das klappt auch ganz gut.

Der Präsidentenpalast (Wiedervereinigungspalast) von 1966 mit Originalmöbeln, gefällt uns rein von Architektur und Mobiliar super gut. Im Party Dachgeschoss aber auch im Spiele Zimmer könnte man ohne weiteres einen 60er Jahre Film drehen. Auch die Art der Information inkl. Filmvorführung finden wir ganz lustig. Propaganda pur... Und das man in diesem 'Museum' sogar ohne Probleme ein Bier trinken kann gefällt uns am besten.

Später gehen wir noch ins Golden Dragon Water Puppet Theatre, bei dem die Puppen mithilfe von Stäben bewegt werden, die durch Wasser verdeckt sind. Man merkt eben das Vietnam ein Land mit jeder Menge Wasser und Flüsse ist. Das Ganze ist super witzig ist und auch schön. Die Vietnamesen haben einfach einen fantastischen Humor (das haben wir ja schon beim Scherzkeks Guide festgestellt). Noch witziger wäre es wahrscheinlich, wenn wir die Erzählung und Gesänge verstehen würden.



Den Abschluss des zweiten Abends (Samstag), vor den Mini Stühlchen wohlgemekt, bildet unser Besuch im Acoustic, wo wir die fantastische Band Le Ly Quyens cover-rocken hören. Für uns fast noch fantastischer ist das Beobachten des hauptsächlich vietnamesischen Publikums, das trotz toller Musik fast wie versteinert auf ihren Hockern vor der Bühne sitzt (wir stehen natürlich an der Bar und headbangen ordentlich).

Am nächsten Tag sind mal wieder touristische Aktivitäten angesagt: Wir fahren zu den berühmten Cu Chi Tunneln, in denen die Guerilla Kämpfer der Vietcong den Amerikanern Widerstand geleistet haben, indem sie ein 200km langes Tunnelsystem gegraben haben. Auf dem Hinweg erklärt uns unser Führer (ja, wir sind schon wieder mit nem Touri Bus unterwegs, aber nur weil wir zu spät rausgekriegt haben, dass man locker auch mit dem öffentlichen Bus nach Cu Chi fahren kann....Asche über uns) das die Vietnamesen so glücklich sind, weil jetzt endlich kein Krieg mehr ist und alle den Krieg vergessen wollen. Kaum bei den Tunnels angekommen, gibt es aber wieder jede Menge Propaganda Filme (böse GI's, gute Vitecong (die den 'the American Enemy' umgebracht haben), nachgebaute makabre Menschen-Fallen, jede Menge Waffen und Kriegsgerät und sogar einen Schießstand, bei dem man für ein paar Dollar mal mit einer AK47 oder einem großen Maschinengewehr schiessen darf. Das Geballere sorgt dann auch für die richtige Atmosphäre, als wir endlich in die Tunnels steigen dürfen. So richtig echt sind die wohl nicht mehr, auch wenn unser Guide das ständig betont, aber man bekommt nach wenigen Metern in den extrem schmalen und niedrigen Gängen schon ein Gefühl wie es wohl war, so unter der Erde zu leben.

So, das reicht uns erstmal wieder für Großstand. Als nächstes zieht es uns wieder in die Berge nach Dalat, wo es kühler und ruhiger sein soll.

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Samstag, 8. Februar 2014

Auf nach Saigon - 2 Tage Touri Tour im Mekong Delta

Den Weg nach Saigon buchen wir als 2 Tage / 1 Nacht Tour, die uns alles liefert, was wir machen wollen, ohne dass wir jedesmal mühsam suchen und verhandeln müssen: kleine Bootsfahrt in Chau Doc mit Besuch einer Fischfarm und dem anderen Cham Dorf mit seiner Moschee, Fahrt zum Sam Mountain dann nach Can Tho, dort Bootsfahrt zum Floating Market, dem größten in der Gegend, Besuch einer Reisnudel- und Reisfabrik (naja, das war nicht wirklich ein Muß für uns, aber jetzt haben wir das auch mal gesehen) und die Fahrt nach Saigon, wie alle immer noch zu Ho Chi Minh Stadt sagen. Als Gag entscheiden wir uns für eine Homestay Übernachtung, anstatt in Can Tho im Stadt Hotel zu übernachten.

Abgeholt werden wir mit einer Rikscha, die ohne Probleme uns beide samt Gepäck zum Bootsanleger fährt. Dort treffen wir die anderen aus unserem Hotel wieder, die zeitgleich mit uns mit einem großen Bus abgeholt wurden. Koordination ist alles!

Nebst uns warten noch gefühlt 100 andere Touris auf die Abfahrt ihres Bootes. Ein Teil ist auf dem Weg nach Kambodscha, andere auf dem direkten Weg nach Saigon. Um den Besuch der lokalen Fischfarm und des Cham Dorfes scheint wohl niemand rum zu kommen. Irgendwann löst sich das Riesen Chaos mit Beladung der unterschiedlichen Boote auf, wir lassen uns durch die Gegend tuckern (auf dem letzten und kleinsten Boot, zu meiner 'Freude') und lauschen brav den Ausführungen unseres Guides.

Nach Boot kommt Bus dann Aufstieg zur Bergpagode am Sam Mountain und irgenwann sind wir tatsächlich im fast leeren Bus auf dem Weg nach Can Tho. Wir sind die einzigen, die dort aussteigen und werden mit Moto Taxis (!!!) zu unserer Homestay Unterkunft gebracht.

Ich weiss nicht, was für mich schlimmer ist: eine Bootsfahrt in einer Nussschale oder die Fahrt auf dem Moto. Alles natürlich mit Gepäck. Meine kleine Fahrerin kann kaum über den meinen Rucksack, der vor ihr ist, hinausblicken und kommt auch nicht wirklich auf den Boden mit ihren kurzen Beinchen. Aber sie folgt dem Meister, der mit Constantin vorfährt, und wir kommen an.

Homestay entpuppt sich als Resort - ähnliche Unterkunft (familiengeführt) in einem kleinen Dorf entlang eines Kanales mit (mal wieder) netten Bambushütten und gemütlichen Hängematten. Sehr schön, definitiv besser als Stadthotel. Wir radeln noch ein bisschen durchs Dorf, zur Freude aller Kinder, die alle ihr englisch probieren wollen, wagen uns an die Milchfrucht ran (sehr lecker) und Constantin geht abends zur netten Friseurin und ersetzt dadurch das abendliche TV Programm. Ich hätte eigentlich Geld fürs Zuschauen kassieren sollen!






Wir sind rechtzeitig zurück im Resort um unsere Frühlingsrollen gemeinsam mit einer weiteren Gruppe von 5 Leuten zu rollen und zu frittieren. Der Rest des Essens steht dann allerdings schon bereit und wir können köstlich futtern und ratschen.

Morgens hoffe ich auf Weiterfahrt mit dem Boot (weil die andere Gruppe auch mit dem Boot weiterfährt und auch zum Floating Market geschippert wird), aber für uns ist wieder Moto geplant. Diesmal fährt Constantin mit der kleinen Frau und wir fahren mitten in einen geschäftigen Markt hinein wo Stop&Go angesagt ist. Kein Wunder dass mein Meister irgendwann anhält, scheinbar auf die kleine Lady wartend, und auf einmal Constantin samt Gepäck neben mit steht. Die Lady hat sich geweigert weiterzufahren und ihn kurzerhand runtergeschmissen. Also weiter zu Fuß durch da Gewühl, was auch nicht langsamer ist als fahrend, und es ist ja nicht mehr weit zum kleinen Bootsanleger wo wir tatsächlich bald auf ein Boot voller anderer Touris steigen können, die wohl im Hotel übernachtet haben.


Diesmal haben wir einen Scherzkeks als Guide; wir lauschen und gucken fleißig den schwimmenden Markt und auch die anderen Touri Boote an. Wir winken der 5er Gruppe, die auf einem anderen Boot vorbeituckert, lassen die Fabrik-Besuche über uns ergehen (nun ja, es war nicht wirklich schlimm) und irgenwann sitzen wir im vollen Bus (komischerweise derselbe wie am Vortag) nach Saigon.

Unser vorreserviertes Guesthouse Diep Anh ist mitten im Backpackerviertel, supernett und für uns luxuriös, hier können wir gut 3 Nächte aushalten.

Ein Video zur Tour gibt es hier: Mekong Tour Video
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Donnerstag, 6. Februar 2014

Willkommen in Vietnam


Der Lärm ist Ohrenbetäubend. Riesige Trommeln, Becken, Zimbeln und Gongs werden geschlagen das man sein eigens Wort nicht mehr versteht. Dazu tanzen bunte Chinesische Drachen und einer der Akteure trägt eine Mönchsmaske. So also sieht Chinese New Year oder Tet in Vietnam aus. Gleich mehrere solcher Gruppen gehen durch die Stadt und vollführen ihre immer gleiche Show bei verschiedenen Geschäften. Das ganze soll natürlich Glück bringen, hier in Chau Doc in Vietnam.

Aber der Reihe nach:

Von Kep geht's Dienstag, 4.2. per Bus nach Chau Doc, Vietnam. Der Bus kostet mehr als sonst; aber das ist keine Überraschung, uns wurde schon von anderen Reisenden berichtet, dass es in Vietnam fast unmöglich ist vor, während und direkt nach der CNY Feierlichkeiten zu reisen, weil das ganze Land in Bewegung ist und alles ausgebucht ist.

Darum sind wir froh, dass wir überhaupt ankommen. Wir merken schnell den anderen Fahrstil des Busses und die höhere Verkehrsdichte!

In Chau Doc scheint heftig gefeiert worden zu sein. Wir sehen noch viel Deko hier und da stehen und an der Uferpromenade blitzt es und blinkt es heftigst, dennoch ist abends nicht wirklich was los.

Am Mittwoch, dem letzten Tag von CNY, werden wir schon morgens um 6 vom den Trommeln und Drachen geweckt aber wir wollte eh früh aufstehen, um das Treiben am Fluss zu beobachten.

So sind wir schon zu Sonnenaufgang am Ufer. Wir gönnen uns den ersten Viet-Caphe und schauen etwas bei der Morgengymnastik zu. Mit der Fähre setzen wir in die gegenüberliegende Cham Gemeinde, die überwiegend muslimisch ist, spazieren hier Richtung Mini Floating Market und gucken Moscheen.

Schon auf dem Weg zur Fähre, besonders auf dem Weg auf die Fähre und nochmal beim rausgehen müssen wir arg vor den Scootern bibbern, hier irgendwie rücksichtsloser unterwegs sind und waaahhhnsinnig eng an Menschen ranfahren. Aber mei, daran werden wir uns auch noch gewöhnen. Ich sehe mich aber noch nicht selber mit so nem Ding durch das Chaos brettern!

Klicken für Diashow



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