Montag, 15. September 2014

Bulgarien: Die Sache mit den Todesanzeigen



Morbides Land Bulgarien: Überall in den Bulgarischen Städten hängen Todesanzeigen. An Bäumen, Türen, Wänden, Zäunen. Kein Spaziergang bei dem man nicht an dutzenden dieser Anzeigen vorbeikommt. Meist kopierte Zettel, geklebt oder getackert. Manchmal auch in Klarsichtfolien. Oft schon vergilbt, verwaschen und zerrissen. Immer aber mit Foto des Verstorben.

Man hat das Gefühl der Tod ist hier immer und überall: 'In Bulgarien sterbet d'Leut'.

Meine Internetrecherche ergibt, dass dies der übliche Weg ist, Verwandte, Bekannte und Freunde über den Tod eines Mitmenschen zu informieren. Beerdigungen finden sehr schnell statt (meist innerhalb von 48h), weshalb Anzeigen wie bei uns zu lange dauern würden.

Die Anzeigen werden auch nicht nur am Haus des Verstorbenen angebracht, sondern überall dort, wo man die Anghörigen und Freunde am besten informieren kann. Also z.B. auch am Arbeitsplatz, Lieblingskneipe, Marktplatz, etc.

Aber die Anzeigen werden nicht nur für die eigentliche Beerdigung aufgehängt. Sie erinneren auch an das Gedenken des Toten nach 40 Tagen, einem Jahr, zwei Jahren, 3, 4, 5, usw. Dann werden die Anzeigen einfach erneuert. Zu diesen Anlässen finden dann auch wieder Trauerfeiern statt. Teils in der Kirche, auf dem Friedhof oder auch Zuhause.

Ist wohl ziemlich einzigartig in Bulgarien.
____________________
blogged by Phoney

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Aktuelles

Italien 2021-III: Faszinierendes Genua

Faszinierendes Genua Von den einsamen höhen im Piemont geht es direkt in die geschäftige Hafenstadt Genua, die uns mit ih...