Faszinierendes Genua
Von den einsamen höhen im Piemont geht es direkt in die geschäftige Hafenstadt Genua, die uns mit ihrem verschlungenen Gassen länger in den Bann zieht, als geplant.
14. September
Heute Morgen stärken wir uns ein letztes Mal am Frühstücksbuffet, bevor es für uns heißt Abschied nehmen von Ceaglio. Weiter nach Süden wollen wir. An die Küste. Nach Genua. Warum Genua? Keine Ahnung. Oder eigentlich schon: Bis gestern war der Plan noch nach La Spezia zu fahren zu einem Campingplatz, den wir letztes Jahr schon ausgesucht hatten, als wir die Cinque Terre besuchten. Aber unsere Recherche ergeben, dass die Rezensionen für den Platz richtig schlecht sind - ich sage nur Ratten. Ergo, umgeplant und ab nach Genua. Städte schauen wir ja immer gern an. Auch für Genua haben wir schon einen schönen Campingplatz ausgesucht: Camping Genova Est.
Vorher liegen aber ein paar schöne Bergsträßchen vor uns. Die Route führt uns zum Colle d'Esischie hinauf. Kaum haben wir die 2.000 m Marke überschritten, wimmelt es buchstäblich mit Murmeltieren. Die aber meist schnell das Weite suchen und sich in ihre Höhlen verstecken, wenn sie uns angeknattert hören. Vielleicht auch besser so, denn einen Fuchs sehen wir auch noch. Wir können uns schon denken, worauf der hier oben Jagd macht.
Die Landschaft hier oben ist wirklich beeindruckend und die Fahrt anspruchsvoll: Kurvig, schmal und in schlechtem Zustand sind die Wege hier - genau wie es uns gefällt. Gleich hinter dem Pass passieren wir das Rifigio Fauniera. Dort kann man sich eine Starbox mieten: ein Holzhäuschen, dessen Dach man öffnen kann und dann die Sterne beobachten.
An Cuneo vorbeigeht es für uns weiter Richtung Süd-Osten. Je näher wir Genua und dem Meer kommen, desto heißer und voller wird es auf den Straßen. Uns schwant böses, denn um zu unserem Campingplatz zu kommen, müssen wir einmal durch Genua durch - von West nach Ost. Bei einer Pause in Savona, planen wir schnell um. Statt im Osten übernachten wir einfach im Westen von Genua. Auch dort gibt es einen Platz - Villa Doria. Und als wir ankommen, ist es mal wieder ein Glücksgriff: Mitten in einem Park gelegen, grün und ruhig. Und trotzdem mitten in der (Vor)Stadt.
Kaum steht das Zelt, geht es runter ins Städtchen. Ein Bummel an der Marina entlang. Ein Apero hier, ein zweiter da, bevor es köstliches Essen in einem kleinen Restaurant gibt. Müde und satt erklimmen wir die Stufen zu unserem Platz. Morgen steht Kultur in Genua auf dem Plan.
15. September
Mit dem Pendlerzug geht es von Pegli (so heißt der Vorort) nach Genua. Auf dem Weg gibt es noch ein Brioche zum Frühstück. Leider haben wir keine Stadtführung gefunden, aber wir haben einen Stadtplan mit den wichtigsten Sehenswürdigkeiten von unserem Campingplatz bekommen. Dort hat man uns auch das mit dem Tagesticket erklärt und gleich eines Verkauft. Jetzt können wir den ganzen Tag lang mit allen Verkehrsmitteln fahren - sogar mit dem Foniculare, eine Art Seilbahn.
Leider finden wir keine Stadtführung in Genua. Also erkunden wir die Stadt zu Fuß selbst. Es gibt einige Spaziergänge die ausgeschildert sind. Das hilft aber nur bedingt, in den engen, verwinkelten und dunklen Gassen der Hafenstadt. Aber dann öffnet sich eine Gasse auch immer wieder in einen kleinen Platz.
Zum Mittagessen gibt es natürlich Pasta mit Pesto Genovese. Unser tolles Nahverkehrsticket nutzen wir noch aus um zum malerischen Fischerdorf Boccadasse. Von dort aus flanieren wir an der Uferpromenade zurück Richtung Hafen. Von dort geht es mit dem Bus wieder zurück Richtung unserer Motorräder. Wir lassen den Tag beim Apero und einem schönen italienischen Essen in Pegli ausklingen.
16. September
Heute Nacht kam ein ordentliches Gewitter herangezogen. Auch jetzt am Morgen ist es noch trüb und es nieselt leicht. Der Entschluss noch einen Tag zu bleiben ist deshalb schnell gefasst. In Genua gibt es noch genügend Dinge zu entdecken. Zum Beispiel die Fotoausstellung an der wir gestern schon vorbeigekommen sind. Genau das richtige für einen Regentag.
Ich Genua angekommen scheint aber schon wieder die Sonne und die Ausstellung macht auch erst am Nachmittag aus. Also setzten wir unseren Spaziergang durch die Stadt fort. Entdecken ein wunderbares kleine Restaurant, wo wie bei Spumante und Fisch warten bis die Ausstellung die Türen öffnet.
Später fahren wir noch mit dem Foniculare zum Righi Aussichtspunkt. Auf dem Rückweg steigen wir mal ein paar Stationen früher aus, um mal einen anderen Vorort zu sehen. Wir haben Glück und finden einen tollen Bio-Eis laden. Danach hangeln wir uns über ein paar Apero stops zurück zu unserem Campingplatz.
Neben unserem Zelt steht jetzt eine rote BMW 800 GS Adventure, die einer Bikering aus Basel gehört. Sie hat (wir haben mal wieder vergessen nach dem Namen zu fragen) vor einiger Zeit eine Tour durch Südamerika gemacht. Uns so quatschen wir noch einge Zeit über das Reisen, Motorradfahren und Südamerika.
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