Samstag, 16. November 2013

Die Sache mit der Höhenkrankheit und Diamox

In Manang verpassen wir tatsächlich an beiden möglichen Tagen den gratis Health Talk um 15 Uhr zum Thema Acute Mountain Sickness ( AMS).

Aber natürlich habe ich vorab mal im Netz geguckt und wir unterhalten uns fröhlich mit anderen Trekkern. Ausserdem stehen ab Manang regelmäßig Informationstafeln in den Dörfchen!
Symptome sind u.a.: Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Schwindel, Schlafstörungen, extreme Müdigkeit

Auch wenn wir teils leichte Kopfschmerzen haben, insbesondere nachts, kann von den anderen Symptomen keine Rede sein. Wir essen unser tägliches Mittag- wie Abendessen ratzfatz weg und ich fürchte schon einen neuen Rekord: die erste Trekkerin der die Klamotten entlang des Treks zu klein werden anstatt (wie üblich) zu groß...

Zurück zum Thema:

Meine Netzrecherche ergab folgendes: der einzige Weg, nicht höhenkrank zu werden, sollte die langsame Anpassung an die Höhe sein. d.h. ab ca. 3000 m sollte der nächste Schlafplatz max. ca. 500 m über dem vorherigen liegen; man sollte am Tag an einem höheren Punkt gewesen sein, damit sich der Körper langsam an den niedriger werdenden Sauerstoffgehalt gewöhnt.
Falls Symptome auftreten auf gar keinen Fall weiter aufsteigen. Evtl. reicht ein Ruhetag mit ausreichender Flüssigkeitszufuhr aus; falls nicht: Absteigen.
Medikamente (wie Diamox) sollten nur dann eingenommen werden, wenn ein Abstieg ohne nicht mehr möglich ist. Auf gar keinen Fall sollte Diamox genommen werden, um weiter aufzusteigen!

Ein Münchner Paar mit auf Höhe spezialisiertem Hausarzt hat sich von diesem empfehlen lassen ab ca. 3500 m 1/2 Tablette am Tag als Prävention zu nehmen. Nebenwirkungen harmlos; die Wirkung scheint darauf zu beruhen, dass die Atemfrequenz insbesondere Nachts erhöht wird und somit eine ausreichende Sauerstoffversorgung auch im Schlaf gewährleistet ist.

Weiters haben wir den Eindruck, dass insbesondere amerikanische Trekker gerne Diamox einnehmen, teils als Prävention, teils zur Behandlung von Symptomen, um weiter aufsteigen zu können. Eine weitere Wirkung scheint zu sein, dass das Medikament harntreibend ist. Das ist weder toll, insbesondere nachts wo kein Mensch freiwillig seinen Schlafsack, geschweige denn sein Zimmer verlassen will, um aufs kalte Häuserl zu schlappen wo es möglicherweise völlig vereist ist, noch scheint es gut zur Empfehlung zu passen, täglich 3-4 Liter Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Das ist nämlich gar nicht so einfach, weil sich jeglicher Wasservorrat schnell auf Zimmer- und Umgebungstemperatur abkühlt, was häufig um den Gefrierpunkt liegt was wiederum den Appetit auf Wassereis deutlich minimiert.

Fazit: Jeder geht anders mit dem Thema um und macht eh was er will. Wir haben kein Diamox in der ansonsten bestens ausgestatteten Reiseapotheke (siehe frühere Ausführung hierzu), aber in Manang ist das frei käuflich; es gibt sogar 1 Beipackzettel zur Ansicht in der Schachtel mit gefühlt 100 Streifen Diamox, echt oder gefälscht ist da nur noch die Frage!


__________________________
blogged via iPad

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Aktuelles

Italien 2021-III: Faszinierendes Genua

Faszinierendes Genua Von den einsamen höhen im Piemont geht es direkt in die geschäftige Hafenstadt Genua, die uns mit ih...