Donnerstag, 26. Juni 2014

Traumstrassen nach Armenien


Schon unsere Fahrt zum Kaspischen Meer wurde ja mit traumhaften Passstrassen belohnt. Allerdings war der Verkehr gerade im zweiten Teil wieder typisch Iran: Viele Autos, noch mehr Lastwagen und keine Regeln (man muss im Iran immer mit einem oder zwei entgegenkommenden Fahrzeugen auf seiner Spur rechnen. Besonders auch in unübersichtlichen Kurven - Inshallah).

Heute geht's per Schnellstrasse nach Ahar wo wir das letzte Mal auf iranischem Boden übernachten. Die Fahrt geht wieder durchs Gebirge, allerdings weniger spektakulär als gestern. Dank Helferlein Navi finden wir das einzige Hotel in Ahar auf Anhieb, allerdings kennt das Navi keine Einbahnstrassen. Also fahren wir ganz iranisch im dicksten Feierabendverkehr gegen den Strom.

Nach einem letzten Kebab schauen wir noch das Italien Spiel an (Bye Bye Italy).

Von Ahar geht's auf weißen Strassen (das sind die ganz kleinen) nach Norden zum einzigen Grenzübergang nach Armenien. Und nochmal werden wir belohnt: Einsame, kurvige Bergsträsschen ganz für uns alleine.

Im letzten Dorf vor der Grenze investieren wir unsere letzten Rials noch ein Abgusht und ein paar andere Kleinigkeiten. Dann geht's runter zum scharf bewachten Grenzfluss.

Die Ausreise verläuft langsam aber ohne Probleme. Die Iraner sind wie immer sehr nett und zuvorkommend: Von der Passkontrolle geht's zum Zoll, dann zur Ausreisekontrolle, zurück zum Zoll und schon (ca. 1h später) fahren wir über die Brücke nach Armenien.

Armenien: hier dürfen wir ohne Visum 180 Tage bleiben, aber der Grenzbeamte kontrolliert jeden unseren Pässe & Fahrzeugscheine 15 Minuten, dann durchsucht das Militär alle unsere Koffer und Packtaschen nach Waffen bevor wir am Ende vom Zoll nochmal auf Schmuggelware durchsucht werden. WOW, kein sehr herzlicher Empfang, von Effizienz mal ganz abgesehen. So dauert die Ein- und Ausreise insgesamt über 2h und wir sind fix & foxy vom rumstehen in der glühenden Sonne.

Zum Glück ist unser Ziel nicht mehr weit: Meghir ist die armenische Grenzstadt und nur wenige km entfernt. Unser Reiseführer (Lonely Planet ebook, erst gestern gekauft) listet genau ein B&B, das wir verzweifelt suchen, bis irgendwann ein Depner Gespann vor uns steht und der Fahrer erklärt er sei der Sohn von Marieta der B&B Mama und bringt uns gerne hin.

Zur Begrüßung gibt es gleich mal Armenischen Kaffee (der erste seit 26 Tagen), Süßigkeiten und später sogar noch ein Ararat Bier - köstlich. Zum Ausklang genießen wir noch das Argentinien Spiel im 'Biergarten' am Fluss mit einigen frisch gezapften Bieren, Flusskrebsen und Pistazien. Wir sind etwas aus der Bier-Übung und so ist der steile Heimweg nicht ganz einfach, aber wir kommen fröhlich nach Hause.


Made in Germany hält ewig

1 Kommentar:

  1. FILMFEST MÜNCHEN IS MISSING YOU...
    liebe grüße - helga & tom

    AntwortenLöschen

Aktuelles

Italien 2021-III: Faszinierendes Genua

Faszinierendes Genua Von den einsamen höhen im Piemont geht es direkt in die geschäftige Hafenstadt Genua, die uns mit ih...