Donnerstag, 26. Juni 2014

Telefonie und Internet im #Iran - ein paar Tipps


Wer im Iran ankommt wird schnell feststellen das man von den freundlichen Iranern immer wieder nach email, Telefonnummer und Facebook Kontaktdaten gefragt wird. Auch die Iraner selbst geben freizügig ihre Kontaktdaten heraus und ermuntern zum Anrufen, falls es mal Probleme oder Fragen gibt. Und wir haben in unserer Zeit im Iran dieses Angebot, insbesondere für Übersetzungen, gerne angenommen.

Dumm nur, wenn man keine iranische Telefonnummer hat. Denn Roaming im Iran mit deutschem Vertrag ist extrem teuer: 2,99 Euro pro Minute für Inlands- und Deutschland-Gespräche.

Dabei ist Telefonieren im Iran total billig. Selbst ein Gespräch nach Deutschland (Festnetz) kostet weniger als 10 Cent pro Minute.

Eine SIM Karte bekommt man in den meisten Handy & Telefonläden. Es gibt zwei große Anbieter: IRANCELL und MCI. Ich selbst hatte eine MCI Karte, würde aber heute IRANCELL empfehlen. Der Empfang scheint besser zu sein, die Karte ist weiter verbreitet und man bekommt leichter neues Guthaben. Guthaben Karten gibt es an fast jedem Kiosk oder kleinem Laden - einfach fragen oder am besten eine alte Rubbelkarte aufheben und zeigen.

Mobiles Internet beschränkt sich im Iran meist auf GPRS oder Edge. 3G hatte ich nirgens. Das erklärt auch warum Instagram nicht gesperrt ist - das funktioniert mit GPRS oder Edge eh nicht.

Dafür sind praktisch alle anderen Social Networks gesperrt, deren damit verbundenen Angebote (z.B. Picasa falls man es mit Google+ nutzt) und teilweise auch Blog-Sites, z.B. Blogger.com. Aber auch Amazon oder die Seite der Süddeutschen sind gesperrt (Spiegel online ist dafür zugänglich, verstehe einer das iranische Zensurministerium?).

Wie kommt man jetzt aber auf seine Facebook Seite, kann seinen Blog updaten, Tweets verschicken, etc?

Der einfachste Weg ist, man richtet sich vorher die Möglichkeit ein, per email zu bloggen, tweeten, etc. Email funktioniert eigentlich immer (allerdings hat GMX z.B. auch Probleme gemacht). Zusätzlich kann man noch Dienste wie IFTTT (IF-THIS-THEN-THAT) nutzen, die automatisch Facebook updates oder Tweets verschicken.

Für Twitter bietet sich Twittermail an. Hier kann man eine email Adresse einrichten und alles was man an diese schickt wird gleich getwittert. Das funktioniert auch über das mobile Netz ganz gut.

Wenn man vollen Zugriff auf alle Seiten haben will, dann muss man allerdings etwas investieren und zwar in ein VPN. Am besten richtet man sich bereits eines vor der Einreise in den Iran ein, da auch viele Seiten von VPN Anbietern gesperrt sind. Bei mir hat auch im Iran die Seite von www.privatinternetaccess.com funktioniert. Deren Service kosten $6,99 pro Monat und funktioniert perfekt - und das mit einer sehr guten Geschwindigkeit. Es werden verschiedene Accesspoints angeboten, so dass man wählen kann ob man mit deutscher, US, UK oder einer anderen IP anonym surfen will. Auch ist die Einrichtung auf dem Handy möglich. Allerdings hat die Verbindung bei mir nie funktioniert, wohl wegen der schlechten Bandbreite des Mobilnetzes.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Aktuelles

Italien 2021-III: Faszinierendes Genua

Faszinierendes Genua Von den einsamen höhen im Piemont geht es direkt in die geschäftige Hafenstadt Genua, die uns mit ih...