
Dolce Vita in der Toskana
Vino, Apero, Campari Spritz, Pasta, Pesce, Carne, Cafe ... diese Worte gehen uns bald ganz selbstverständliche von der Zunge. Aber auch Natur, Wandern und Entspannen.1. September: Heute wird mal nicht Motorrad gefahren. Das Wetter ist wieder echt italienisch und wir beschliessen zu Fuß über einen schönen Wanderpfad (Via Francignena oder Frankenweg) nach San Gimignano zu spazieren. Auf dem Weg umrunden wir das Städtchen und haben so immer wieder neue Ausblicke auf die auf einem Hügel gelegene Stadt mit ihren markanten Türmen. Die Geschlechtertürme, wie man diese Türme nennt, findet man in der ganzen Toskana. Sie stammen aus dem späten Mittelalter und dienten ursprünglich zu Wohn- und Verteidigungszwecken, später aber mehr und mehr als Prestigeobjekte - auch galt „Wer den größten hat …“. Auf der Piazza nehmen wir einen leckeren Snack in Form von hausgemachtem Panino ein und mein bis dato teuerstes Weißbier - irgendein toskanisches Craftbier - egal. Trotz Corona ist San Gimignano gut besucht aber doch meilenweit von den Touristenmassen entfernt, die man sonst zu dieser Zeit und bei diesem tollen Wetter hier antreffen würde. Die meisten Besucher sind Italiener - insgesamt begegnen uns auf unserer Tour erst am Meer nennenswerte Mengen an Deutschen und Holländern.
Mittwoch, 2. September: Heute geht es wieder auf zwei Rädern weiter.
Wie so oft wenn wir unterwegs sind, haben wir keinen genauen Plan, keine
vorgefertigten Routen, sondern eher einige Punkte die wir gerne besuchen
möchten - dazwischen lassen wir uns spontan treiben und überlegen meistens
erst am Tag der Abfahrt wo es heute hingehen könnte. Für heute haben wir
beschlossen endlich mal unser Zelt aufzuschlagen. Also flugs in Google-Maps
einen schönen Campingplatz gesucht, der auch die Möglichkeit einer Wanderung
bietet und - ganz wichtig - ein Restaurant hat. Unser Kochgeschirr haben wir
zwar dabei, aber hey - wir sind in Italien, in der Toskana, das Essen ist hier
so fantastisch, da muss ich doch nicht selbst kochen. Zwischen hier und
dem Campingplatz bauen wir noch Montalcino als Stopp ein (mit den ganzen Monte
und Monti kann man hier ganz schön durcheinander kommen). Wir kommen am späten
Nachmittag im
Camping Lucherino
an. Platz gibt es genug. Ausser uns sind einige italienische Familien und 2-3 Deutsche mit ihren Campern da. Die Platzsuche gestaltet sich trotzdem als
schwierig: Der Platz hat Terrassen und einen schönen Blick ins Tal zum
Sonnenuntergang - leider erfüllen nur wenige der Plätze alle unsere Anforderungen: Schöner Blick, nicht zu nah am Pool, flach mit Rasen für das Zelt und
bequem mit dem Motorrad zu erreichen. Der Kompromiss ist dass wir die Maschinen
etwas unterhalb unseres Platzes Parken, weil der gewählte Platz nur über eine
Treppe zu erreichen ist (Na gut - kaum ist das Zelt aufgebaut haben wir dann
auch entdeckt dass es da einen Rundweg gibt über den man auch mit dem Moped
hinfahren hätte können - aber da war es dann auch egal). Abends erkunden wir
das zum Platz gehörende Örtchen und stellen fest: Das einzige vernünftige
Lokal ist tatsächlich auf unserem Campingplatz, was später auch dadurch
bewiesen wird das etliche Familien aus der Umgebung zum Essen kommen.
3. September, Donnerstag: Unser Frühstück haben wir im kleinen Supermarkt im Dörfchen gekauft und nach Tee, Pan-Integral, Marmelade, Käse und Jogurt machen wir uns los zu einer kleinen Rundwanderung. Der Campingplatz liegt nämlich am Rand eines Naturschutzgebietes.
Auf dem Rückweg kaufen wir noch ein
paar Zutaten im Supermarkt ein - heute wird doch mal selbst gekocht - eine Woche
mit Primi, Secondi und Dolce hinterlassen so langsam ihre Spuren. Ergo gibt es
unsere Camping-Küche-Klassiker: Gemüse mit Bulgur. Bei einem Fläschchen Rotwein
und ein paar Moretti Bieren geniessen wir den Sonnenuntergang und verkriechen
uns dann in unser Zelt. Morgen werden wieder die Böcke gesattelt, es soll über
Montepulciano nach Camaldoli gehen - da haben wir einen Campingplatz im Wald
entdeckt, dessen Beschreibung sich sehr schön liest. Mal sehen.







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