Sonntag, 24. August 2014

Unser Weg durch Transsilvanien (Siebenbürgen)


Nachdem unser Lonely Planet der Wallachei im Süden Rumäniens nicht viele Sehenswürdigkeiten zuspricht (ausser dem Eisernen Tor im Westen, wo wir noch vorbeifahren werden), fahren wir nach der Donauüberquerung schnurstracks Richtung Norden, an Bukarest vorbei zum Bucegi Gebirge. In Sinaia bleiben wir 2 Nächte, um uns ausführlich das wohl schönste der vielen Schlösser anzusehen: das Peles Schloss (das ist sowas wie das Neuschwanstein von Rumänien, nur fertig eingerichtet und lange als Sommerresidenz bewohnt).

Der Zulauf ist enorm, wir stehen ewig Schlange aber in der Tat ist das Schloss Karls (Carol) I. (von Hohenzollern-Sigmaringen) sehr sehenswert und wir staunen wohin das Hohenzollern Geschlecht überall seine Finger ausgestreckt hat. 

Am Bran Castle weiter im Norden halten wir nur kurz um Fotos zu machen, besichtigen wollen wir das nicht unbedingt und beim Anblick der Menschenmassen sowieso nicht. Dafür spazieren wir kurz später durch die hübsche Stadt Brasov (Kronstadt). 

Rumänien scheint viel mehr touristisch erschlossen zu sein als Bulgarien (und auch als von uns erwartet) und es ist viel mehr los als im Nachbarland, auch auf den Strassen. Aber: auch die Rumänen fahren erstaunlich defensiv, zurückhaltend, rücksichtsvoll gegenüber Motorrädern und eher zu langsam als zu schnell, und das auf gut ausgebauten Strassen.

Wieso glaubten wir dass wir hier wieder Zustände wie im Iran (bzgl. Fahrweise) bzw. Georgien (bzgl. Strassenzustand) kriegen würden? 

Weiter geht’s über Miercurea-Ciuc und Gheorgheni zum vollen Lacu Roșu und durch die völlig überfüllte Bicaz Schlucht nach Targu Neamt, wo wir mit Besichtigung der Festung und des Klosters Neamt mal wieder unseren touristischen Verpflichtungen nachkommen. 

Nachdem die Wettervorhersage für Samstag nur Regen vorsieht, zieht es uns nach Varta Dornei, wo wir (mal wieder, siehe ‚Bansko‘) auf ein gutes Hotel mit schönem Sauna Bereich hoffen. Es gibt in der Tat einiges hier im Ort, aber die tollen Hotels sind tatsächlich ausgebucht (unverschämtheit!) weshalb wir uns dann doch in eine (neue, sehr schöne) Pension etwas ausserhalb zurückziehen. Das Casa De Munte wird gerade von einem Rumänen, der lange Zeit in London lebte und arbeitete, aufgebaut. Hier halten wir es auch ohne Sauna gut aus, zumal der Samstag dann wider Erwarten strahlend blauen Himmel mit sich bringt. Den Regen müssen wir erst am Sonntag aussitzen.

Hier unterhalten wir uns mit den rumänischen Gästen Andrej und Aleksandria, die übers Wochenende hier sind. Es ist interessant mal eine rumänische Sichtweise zu hören: Rumänien ist sehr sicher, es wird nicht geklaut, aber in Bulgarien müssen wir uns in acht nehmen! Dort werden die Autos vom Hotelparkplatz weggestohlen und Touristen werden von falschen Polizisten angehalten und ausgenommen. Nun ja, letzteres haben wir tatsächlich immer wieder mal gelesen, hatten aber zum Glück keine Begegnung mit der Polizei in Bulgarien, ob nun echt oder falsch. Desweiteren hören wir uns einen Exkurs in die rumänische Geschichte an (haben wir doch alles schon gelesen!), bis hin zu den doch sehr abfälligen Kommentaren bzgl. der ungarischen Mitbürger in dieser Region. Ja, ja Rumänien ist halt auch ein multikulti Land mit allem was dazugehört. 


Schloß Peles

Kini Carol I. - aus Sigmaringen

Blick auf Schloß Bran

Der große Platz von Brasov (Kronstadt) mit der Schwarzen Kathedrale im Hintergrund

Viel los am Lace Rosu - wir schauen nur zu

Die Neamt Festung

Das Kloster Neamt


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blogged by Zenzi39

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