Donnerstag, 7. September 2017

Route de Grandes Alpes - Tag 5 Maira Stura

Maira Stura

Maira Stura Kammstrasse

Eine der schönsten Schotterstrecken im Piemont Lange danach gesucht, aber das hat sich gelohnt


Im Nachhinein wird der heutige Tag der beste meiner kleinen Tour sein. Und irgendwie fühle ich das schon, als ich mich morgens nach einer wirklich komfortablen Nacht und wundervollen Frühstück auf dem Weg zum Silberrücken mache. Die BMW ist schnell startklar - bin ja gestern mit kleinem Gepäck eingecheckt. Koffer & Zelt blieben auf dem Bike.

Los geht es runter ins Tal, rechts vorbei am Campingplatz Lou Dahu der mit seinen Tipi-Zelten im vorbeifahren an ein Indianerlager erinnert.

Nach einer Weile komme ich an Refugio Lou Lindal vorbei, wahrscheinlich die letzte Übernachtungsmöglichkeit vor dem Einstieg in die MSKS. Kurz danach mein erster Verfahrer des Tages: Statt weiter geradeaus, biege ich Links in einen vielversprechenden Schotterweg ab. Schöne Strecke bergan, endet nur leider schon nach wenigen KM in einer Sackgasse. Aber mit schöner Aussicht. Also Fotostopp und das super Wetter genießen.

Beim zweiten Anlauf gelange ich dann zum Startpunkt. Leider werde ich hier nicht ganz klar mit der Beschilderung und auch das Navi ist keine Hilfe. Im Zweifel immer geradeaus, oder? Der Besitzer des Hofes am Ende des Wegesist wenig überrascht als ich in seiner Einfahrt zu stehen komme. Er spricht zwar kein Englisch und ich kein Italienisch, aber uns ist beiden schnell klar das ich hier falsch bin und er hat eine gute Vorstellung davon wo ich hin will. Aus seiner Zeichensprache schliesse ich das es unten wohl doch eher rechts lang geht.

Der Dritte Anlauf sitzt. Das merke ich gleich als mir schon auf den ersten paar Meter eine ganze Reihe Enduristen auf leichten KTMs und Hondas entgegenkommen. Ich hoffe ich habe mich mit meinem Dickschiff hier nicht übernommen. Aber als ich dann wenig später ein zwei Schweizer auf Transalps treffe bin ich guten Mutes.

Die Strecke stellt sich als wirklich einfach zu fahren heraus. Zwar gibt es Stellenweise ein paar Auswaschungen, aber nichts was der GS mehr als ein kurzes schütteln abringt. Ab und zu heißt es Anhalten und eine Weidezaun aushängen, rüberfahren und wieder einhängen. Das bin ich ja vom Wandern in den Alpen gewohnt. Mit dem Motorrad ist nur etwas mehr Aufwand. Aber ich halte eh oft an. Die belohnt mit großartigen Ausblicken und Panoramen.

Ich treffen die Schweizer noch ein paar Mal bei Fotostopps und so komme ich auch zu ein paar Bildern mit mir drauf.

An ein paar Stellen verschmälert sich die Piste und wird links und rechts von Felsen begrenzt. Und an einem von den Felsen muss ich wohl meinen Koffer ordentlich rangeschrammt haben. Davon zeugt zumindest die ordentliche Delle die ich entdecke als ich am Fort eine länger Pause mache. Bei der Fahrt habe ich davon nichts gemerkt.

Kurz nach dem Fort komme ich dann wieder auf die Asphaltierte Strasse die ich gestern schon lang gekommen bin. Genau dort wo ich gestern die zwei BMW Fahrer getroffen habe, stehe ich nun auch. Nur mit dem Unterschied, das ich weiß welche Strecke ich gerade gefahren bin: Die Maira-Stura.

Nach diesem Ausflug nach Italien, heißt es zurück auf die Route. Über den Colle dell’Agnello geht es zurück nach Frankreich. Ich fahre Richtung Briancon. Dort übernachte ich heute auf dem netten Camping Platz Des 5 Valles. Heute besteht mein Luxus aus Nudeln aus dem Kochgeschirr, ein Bier vor dem Zelt und eine Nacht auf der Isomatte - und mehr braucht es auch nicht nach einen solchen Tag.



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