Dienstag, 5. September 2017

Tour des Grandes Alpes - 4. Tag Abstecher nach Italien

Notebook

Luxus im Piemont

Vom Meer zum Luxus im Piemont.

Zum Frühstück gibt es heute den letzten Rest meines mitgebrachten Porridge. Dann geht es zum Col de la Bonette. Mit über 2.800m ist das ja schon mal ein ganz ordentlicher Pass und für mich auch gleich wieder ein neuer Höhenrekord. Auf der noch höheren Ötztaler Gletscherstrasse war ich noch nicht.

Nachdem es auf meiner bisherigen Tour eigentlich immer relativ ruhig war auf den Straßen und Pässen, ist auf dem Bonette zum ersten mal richtig viel los. Es tummeln sich viele Motorradfahrer - natürlich - aber auch einige Ausflügler mit dem Auto und Fahrradfahrer. Und das an einem Mittwoch.

Naja - ich gönne mir natürlich die Runde um den Gipfel und noch einen Fotostop an den alten Wehrtunneln.

Weiter geht's nach Norden. Mein Ziel für heute ist das Maira Tal. Dort gibt es laut Denzel die Maira-Stura Kammstrasse, kurz MSKS. Auch eine sehr schöne Schotterstrecke, etwas anspruchsvoller als die Assietta.

Leider finde ich aber den Einstieg nicht. Ich kreise und kreise, konsultiere immer wieder Google Maps und Navi, aber so richtig sicher bin ich mir nicht, wo der Einstieg sein soll. Bei meiner Suche treffe ich zwei andere GS Fahrer die gerade aus einem feinen Schotterweg auf meine Straße einbiegen. Meine Frage nach der MSKS wissen die zwei aber auch nicht zu beantworten; sie kurven hier zwar schon den ganzen Tag rum, aber welche Strecken sie gefahren sind wissen sie nicht und von der Maira-Stura haben sie auch noch nie was gehört. (Spoiler - das war natürlich die Maira-Stura wo ich sie getroffen habe).

Naja, es ist eigentlich eh schon zu spät die MSKS jetzt noch fahren zu wollen, deshalb suche ich mir eine Unterkunft in der Nähe von Marmora, wo die Strecke ja auch starten soll. Die GS Fahrer haben mir einen schönen Campingplatz empfohlen, den auch mein Navi kennt und den ich ansteuere.

Den Platz schon in Sichtweite im Tal, entdecke ich dann aber etwas anderes, das mich sehr neugierig macht: Ein kleines Bauerndorf das offensichtlich auch ein Restaurant betreibt. Da ich meine Vorräte noch nicht aufgefüllt habe und das Dorf mit seinen Steinhäusern, dem kleinen Platz voller Tische & Liegestühle wirklich einladend aussieht beschließe ich, mir heute mal feine italienische Pasta schmecken zu lassen.

Ah, madonna mia - so ein Pech. Das Restaurant ist nur für Übernachtungsgäste. Es handelt sich nämlich um das Hoteldorf Ceaglio: Ein komplettes Bergdorf das zu einem Hotel umgebaut wurde. Die Gäste schlafen in den einzelnen Häusern, es gibt ein Restaurant, Abstellplätze für Fahrräder und Motorräder.

Na so ein Pech - dann muss ich heute eben mal im Hotel übernachten. Ich bekomme das letzte Zimmer, ein kleines unter dem Dach. Aber sehr modern hergerichtet, mit eigenem Bad und genügend Platz für mein Zeug.

Zum Abendessen treffen sich alle Gäste im Hof mit Blick auf das Tal und die Berge. Das Essen ist für alle gleich. Es gibt italienisch vier Gänge - Antipasti - Primo und Secondo Piatto und Dolce. Alles wird aus großen Schüsseln oder Platten direkt am Tisch auf die Teller geschöpft, man bekommt soviel man will - auch Nachschlag. Wie bei einer großen Familie eben. Und das Essen ist köstlich - alles selbstgemacht und frisch zubereitet. Nach meiner ungewollten Diät gestern, kann ich hier mal so richtig zuschlagen. Gut gestärkt geniesse ich noch den Sonnenuntergang im Liegestuhl auf der Terrasse mit einem köstlichem Weißbier. So bin ich gestärkt für meine Maira-Stura Tour morgen. Nach ausgiebigen Karten- & Googlestudium weiß ich jetzt wo der Einstieg sein sollte.



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