Samstag, 28. März 2020

Piemont 2017 II | Nach Gran Paradiso

Notebook

Von Locarno geht es immer weiter nach Süden bis zum Lago D'Orta, wo wir scharf rechts abbiegen gen Westen ins Tal Valsesia Tal.

Das Tal ist eine Sackgasse, die am Massiv der Schweizeralpen endet. Es gibt jede Menge Campingplätze, leider sind die meisten für Camper gedacht. Wir fahren einmal bis ans Ende des Tals ohne was passendes gefunden zu haben und beschliessen deshalb lieber einen Platz zu suchen der in der Nähe einer Stadt oder Restaurant ist. So wird es eben doch einer dieser Dauercamperplätze, aber wir sind quasi die einzigen, da kann man das ertragen. Zum Essen gibt es in der Trattoria ums Eck frische Forellen und Pasta.

Am nächsten Tag geht es weiter Richtung National Park Gran Paradiso, wo wir dann auch zwei Nächte bleiben wollen und uns mal die Beine vertreten. Bis zum Tal Eingang müssen wir einige KM durchs platte Land fahren und die italienische Geschwindigkeitsregeln, die bereits Kilometer vor dem eigentlich Ort die Geschwindigkeit auf 60 beschränken. Die Ortschaften selbst bestehen dann meist nur aus einer Strasse und ein paar Häusern bestehen, die sich dann aber über eine nicht enden wollende Strecke hinziehe - alles Tempo 50 natürlich. Das strapaziert unsere Geduld dann doch ganz schön.

Aber das hat sich bald erledigt, als wir in das Gran Paradiso Tal einbiegen. Eine Traumhafte Strasse schlängelt sich durchs Tal und nach jeder Kurve erhaschen wir neue Blicke auf die Berge. Wir können es kaum erwarten die morgen mal zu besteigen.

Davor muss aber ein Campingplatz gefunden werden. Auch wieder das Bild: Unzählige Plätze, perfektioniert für Campervans. Nicht für Zelter. Das heißt meistens Schotter als Untergrund und eingezwängt zwischen Wohnmobilen. So haben wir uns das nicht vorgestellt.

Wir finden das einen sehr schönen Platz. Saftiges grünes Gras, kaum ein Camper, alles sehr großzügig. Leider aber auch irgendwie verlassen. Es gibt keine Rezeption oder einen Richtigen Eingang, wohl aber eine große Schranke vor der Zufahrt. Wie wir da so etwas verlassen in der Auffahrt stehen, kommt ein rüstiger Senior aus einem der Camper auf uns zu und fragt uns ob er uns irgendwie helfen kann. Wir erklären unser Problem und ob es eine Möglichkeit gibt hier zu übernachten. So erfahren wir, das der Platz dem örtlichen Alpenverein gehört und es nur Mitgliedern gestattet ist hier zu campen - dafür aber umsonst. Lange Rede, nach fünf Minuten und 5 Euro Mitgliedsbeitrag später sind wir stolze Mitglieder der Alpinisti von Gran Paradiso und schlagen unser Zelt auf der wunderschönen Wiese auf.

Ich beende den Tag noch mit einer kleinen Auffahrt zum Pass des Colle de Nevelio (2.600m) und sehe sogar ein paar Murmeltiere.

Am nächsten Morgen werden die Daytonas gegen Wanderstifel getauscht und es geht rund um den Lago Dress zum Refugio Jevra und wieder zurück zum Stausee. Traumhaftes Wetter und wunderschöne Panoramen begleiten unsere Tour. Achja - eine Viper und zwei Gamsherden treffen wir auch noch unterwegs.












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