Sonntag, 4. Januar 2015

Feliz año nuevo - la nochevieja en Cuenca / Silvester in Cuenca


Anders als erwartet gibt es am Silvestertag nicht wieder Unmengen von Umzügen durch Cuenca. Wir sehen nur einen kleinen, der an unserem Hostel vorbei zieht. Aber schon nach Weihnachten haben die Strassenverkäufer von Weihnachtsschmuck auf Masken, übergroße Puppen (monigote) und Pappmachée-Figuren umgestellt.

Jede Familie kauft oder bastelt ein 'monigote', welche das Schlechte im alten Jahr symbolisiert und zu Silvester verbrannt wird. Die Familie von Constantins Spanischlehrerin etwa, bastelt jedes Jahr ein monigote das ihrer Oma unheimlich ähnelt...die scheint echt zu nerven. In manchen Ortschaften gibt es einen 'monigote' Wettbewerb mit tollen Preisen!

Ebenfalls sehr beliebt sind aber auch monigotes von Comic-Figuren, was Constantin natürlich besonders freut. Spiderman, Hulk und die Dragon Ball Z Figuren stehen ganz hoch im Kurs und können überall in der Stadt gekauft werden.

Und dann gibt es noch die regelrechten Installationen aus Pappmachée, die an Silvester in manchen Strassen aufgebaut werden und wichtige Ereignisse des Jahres im öffentlichen Leben darstellen. Letztes Jahr stand wohl eindeutig der Fußball im Vordergrund. So hat die das Team Emelec  (die Blauen) beim Titelkampf Barcelona geschlagen, was wohl so etwas ist, wie wenn bei uns der FC Bayern München gegen 1860 um die Meisterschaft verlieren würde. Beide Mannschaften kommen übrigens aus Guayaquil - weshalb der Vergleich mit den Löwen besonders gut passt. Aber auch die Weltmeisterschaft mit jubelnden Deutschen, heulendendem Robben und völlig zerstörten Brasilanern ist Thema der Installationen.






Ob diese Installationen auch um Mitternacht verbrannt wurden, können wir nicht sagen; wir haben diese vorher angeschaut und waren um Mitternacht in der Calle Larga, wo ein regelrechtes Neujahresfeuer brannte.

Silvester ist aber auch ein wenig wie Halloween hier. Neben den Puppen, die man überall sieht (auch gerne auf Autos, Bussen, in Läden und sogar Banken), sehen wir mehr und mehr Verkleidete je später der Abend wird. Besonders beliebt ist es für Männer, sich als Frauen zu verkleiden. Überhaupt scheint es mehr verkleidete Männer als Frauen zu geben.




Wir haben Silvester mit den anderen Gästen in unserem Hostel sehr international gefeiert: Axel - ein Kolumbianer der hier in Cuenca arbeitet - hat ein traditionelles kolumbianisches Silvester Menu für uns zubereitet. Dieses besteht aus Milchreis mit Zimt (den gibt es als SEHR herzhafte Vorspeise) und danach einen Salat mit Früchten und Schinken (denselbigen natürlich extra, weil 6 von 8 Hostelgästen Vegetarier sind). Als Zwischengang gibt's noch japanische Gemüsesuppe mit Sesam, zubereitet von Wako & Luki, einem japanischen Backpacker Pärchen. Kati aus USA schliesslich steuert noch Kekse und Schokolade dazu bei und Andrew aus Toronto bringt was zu trinken mit. Und wir - von uns gibt es Doritos & Guacamole.

Unsere Silvester Party in der Calle Larga

Es gibt noch eine wichtige Tradtion in Cuenca und ganz Ecuador (und Columbien, wie wir aus zuverlässiger Quelle wissen) und das ist der Song zum Jahresende: Yo No Olvido El Año Viejo. Das Lied haben wir zuerst in unserer Spanischschule gelernt und gehört. Aber am Silvesterabend gab es dann kein Entkommen mehr - aus jedem Lautsprecher, Auto, Kneipe und bei den Strassenparties wurde der Song rauf und runter gespielt. Den Text inkl. Musik und Video gibt es hier: Yo No Olvido El Año Viejo.
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blogged by Zenzi39 & Phoney


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