Montag, 8. Dezember 2014

Chachapoyas - Stadt und Reich der Wolkenmenschen


Mit dem Nachtbus von Moviltours kommen wir morgens gegen 6 Uhr ausgeruht in Chachapoyas an, die nicht übermäßig touristische Hauptstadt von Amazonas. Der Blick nach draussen ernüchtert: es regnet und es ist wolkig. Erst später lese ich, dass die Inka die Stämme, uralte präkolumbische Andenvölker, Chachapoya getauft hat, welches auf Quechua 'Wokenmenschen' oder 'Nebelkrieger' heißt. Wie passend.

Zum Glück finden wir schnell ein offenes Café, in dem ich (nach einer Tasse Kaffee) Constantin und unser Gepäck parken kann, um unsere Bleibe zu suchen.

Am reizenden Plaza de Armas checken wir kurz später im süssen Hostal Plaza ein, das wie so viele andere Bauten hier, mit einem schönen Innenhof mit umlaufender Holz-Galerie im 1. Stock aufwartet. Von dieser aus können wir die Besucher des im Hof liegenden Restaurants beobachten.

Wir machen am nächsten Tag eine Tour nach Kuelap, eine riesige Festung der Chachapoya mit deren typischen runden Häusern. Wann genau diese Festung gebaut wurde ist wie sehr viel diese Kultur betreffend sehr umstritten; spätestens nach Eintreffen der Spanier ist dieses Volk komplett ausgerottet worden.

Abends sieht die Stadt ganz anders aus: offensichtlich ist das Aufsichtsamt einmal durchgegangen und hat gefühlt ein Drittel aller Geschäfte bzw. Restaurants dicht gemacht und versiegelt wegen Nicht Bezahlens von irgendwas. Sehr bizarr dieses neue Stadtbild. Auch das Restaurant in unserem Innenhof ist dicht, die Angestellten nutzen die 2 Tage Zwangsschliessung offensichtlich zu überfälligen Reinigungs- und Instandhaltungsarbeiten.

Weil die Tour nach Kuelap so lange und entsprechend anstrengend war, bleiben wir gleich noch einen Tag zum Ausruhen und Bloggen. Aber wir fahren auch ins Nahe gelegene Huancas um den dortigen Canón del Sonche zu bewundern. Wie in den vergangenen Tagen auch ist der Himmel teils sonnig, aber jenseits der Schlucht bedrohlich schwarz und es rumpelt schon ordentlich. Aber so richtig runterkommen tut's dann doch nicht.

Abends treffen wir die 2 Berliner Adriane und Florian wieder in der Kneipe des Ortes. Sehr lustig, wir haben uns zuletzt in Huaraz getroffen von wo aus beide den Santa Cruz Trek gestartet haben.
Sie erzählen begeistert von der Tour und dass sie trotz nächtlichen Dauerregens nicht nass geworden sind...toll, aber wir bereuen es dennoch nicht, die Tour nicht gemacht zu haben. Auf uns warten ja noch genügend Wanderungen in PATAGONIEN, wovon uns beide auch schon ordentlich vorschwärmen.

Von hier aus starten wir am nächsten Morgen (Sonntag) Richtung Vilacabamba in Ecuador. Das wird 2 Tage dauern, weil wir viel umsteigen müssen und die Strassenverhältnisse extrem schlecht sind.

Kuelap ist von einer riesigen Festungsmauer umgeben

Geometrische Verzierungen an den Fundamenten der Häuser

Manche Steine sind verziert

Blick in den Canón del Sonche

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blogged by Zenzi39

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