Sonntag, 23. November 2014

Die Wüste lebt ....ab durch die Wüste


Unser Weg von Cabanaconde nach Nazca ist ein weiter, und wir nehmen erstmalig einen Nachtbus für die 9-stündige Fahrt ab Arequipa (nach 6 stündiger Rückfahrt von Cabanaconde nach Arequipa). Auf der Rückfahrt nach Arequipa sehen wir wieder viele wilde Alpacas oder Vicuna's.

Allen Empfehlungen folgend fahren wir mit Cruz del Sur, die das Thema Sicherheit ganz groß schreiben. Und tatsächlich sieht die Flotte gut in Schuss und recht modern aus. Die Prozedur ähnelt der am Flughafen: Check-In inkl. Gepäckabgabe, Wartelounge, Boarding, Steward, der Essen und Getränke serviert, Kopfkissen und Decke am Platz und On-Board Entertainment, wobei es letzteres quasi auch bei der schrottigsten Busfahrt bisher gab.

Der einzige Grund für den Bus, anzuhalten, ist für den Fahrerwechsel, der jeweils nach 4 Stunden zu erfolgen hat (und auch erfolgt!).

Trotz allem Komfort kommen wir nicht ganz ausgeruht morgens um 6.30 Uhr in Nazca an; vielleicht leisten wir uns für die nächste Nachtfahrt doch den VIP Sitz mit 180° Liegefläche.

Nazca ist natürlich noch ausgestorben, bis auf die Schlepper vorm Cruz del Sur Terminal. Auf dem kurzen Weg zur Plaza de Armas merken wir, dass es definitv noch keinen Kaffee gibt, aber immerhin finden wir ein Hostel in das wir gleich einchecken können.

Rachela organisiert sich gleich den Rundflug, um die Nazca Linien von oben zu bestaunen und zu fotografieren, Constantin und ich belassen es bei einer kurzen Fahrt zum Aussichtsturm, von wo aus die 2 Figuren Baum und Hände zu sehen sind. Zu groß ist unsere Angst vor plötzlicher Übelkeit während des kurzen aber bewegten Rundfluges. Die Temperatur steigt bis mittags auf bisher ungewohnte Höhen an und wir merken, dass wir uns in der Wüste befinden. Dennoch lassen wir es uns nicht nehmen, nachmittags noch zu dem Gräberfeld Chauchilla zu fahren: an diesem präinkaischen Friedhof können einige freigelegte Grabkammern inklusive Mumien und Grabbeigaben besichtigt werden. Sehr bizarr so inmitten der Wüste. Irgendwie scheinen wir seit der 'Church of Bones' ein gewisses Faible für  morbide Sehenswürdigkeiten zu entwickeln - siehe auch 'Lima'.

Den Rest des Abends fragen wir uns warum Nazca, trotz der berühmten Linien, dennoch ein so authentisches Städtchen geblieben ist, das keine allzugroße touristische Infrastruktur (ausser den Agenturen, die Flüge anbieten) hat. Wahrscheinlich dient der Ort vielen lediglich als kurzer Zwischenstopp für einen Rundflug mit anschliessender Weiterreise ins Backpacker-Eldorado Huacachina, eine kleine Oase wie aus dem Bilderbuch, umringt von riesigen Dünen. Immerhin gibt es im Casa de Pisco in Nazca fantastische Drinks: den besten Maracuja Sour in Peru - geschüttelt und nicht im Mixer gemixt!

Vor der Abfahrt aus Cabanaconda warten wir nochmal auf den Condor - ohne Erfolg

wilde Vincunas vor Vulkan

Der 'Baum' vom Aussichtsturm aus (mehr Fotos folgen von Rachela's Flug) 
Die Mumien sind über 1.000 Jahre alt ....

... und wurden 'hockend' bestattet, ausgestopft mit Baumwolle

Leider haben Grabräuber die meisten Gruften geplündert, und so ....

.... liegen überall Knochen und Mumienreste im Sand.


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blogged by Zenzi39

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