Samstag, 22. November 2014

El Condor paso im Colca Canyon


Die Fahrt nach Cabanaconde im Colca Canyon verläuft wieder mal durch das Andenhochland. Unser Bus ist leider nicht mehr der neueste (Gesellschaft Andalucia) und so werden wir auf den teilweise schlechten Strassen ganz schön durchgeschaukelt. Unterwegs sehen wir einige Vicunas - die wilde Art der Alpacas, deren Wolle früher ausschliesslich den Inka Herrschern vorbehalten war.

Nach Chivay - dem Ausgangspunkt für die meisten Colca Canyon Touren - wird aus der asphaltierten Strasse eine Schotterpiste und unser Überlandbus mutiert zum Nahverkehrsbus: Immer wieder wird gehalten und Fahrgäste steigen aus und zu.

Cabanaconde ist mal wieder ein richtig verschlafenes Nestchen. Natürlich gibt es einen Plaza des Armas und eine große Kirche, sonst ist hier aber der Hund begraben. Rachela und ich klappern das halbe dutzend Hostels ab, ohne wirklich eine Unterkunft zu finden die uns gefällt: Die Zimmer sind meist klein, nicht gerade die saubersten und dann noch nicht mal richtig billig. Nur eine Anlage ganz am Ende der Strasse mit schönem Blick und Garten, tollen Zimmern und - glaubt man dem Besitzer - tollem Frühstück gefällt uns, übersteigt aber leider unser Budget. Also muss Kerstin nochmal los und mit ihrem überlegenem Spanisch den Preis verhandeln. Was ihr auch gelingt und so gönnen wir uns die nächsten zwei Tage mal etwas Luxus.

Der Colca Canyon ist vor allem für die Anden Condore bekannt, die sich hier aus der Schlucht - die (Achtung Superlativ) die tiefste der Welt ist - in die Lüfte schwingen. Bei unserem kleinen Spaziergang am Abend zu einem nahe gelegenen Mirador sehen wir dann gleich die ersten.

Anderntags starten wir wieder früh und nehmen den ersten Bus (6:45 Uhr) zum Cruz de Condor Aussichtspunkt. Und wir (und die anderen Touristen die Busladungsweise hier hergekarrt werden) werden nicht enttäuscht. Immer wieder schrauben sich die Geier aus dem Canyon in die Höhe, direkt an unserem Aussichtpunkt vorbei.

Den Rückweg treten wir zu Fuß an, nicht ohne die anderen Aussichtpunkte auf dem Weg anzusteuern. Weitere großartige Condor Sichtungen bleiben aber aus.

Wie immer in den letzten Tagen, ziehen gegen Mittag die Wolken über die Gipfel und auch der eine oder andere Regentropfen fällt. Aber die Luft ist hier oben so trocken, dass es nicht wirklich Nass wird. Allerdings sinken sobald die Sonne weg ist die Temperaturen hier rapide ab und wir stülpen uns Schicht um Schicht über, um nicht zu frieren. Heizungen sind in diesem Teil der Welt noch nicht wirklich angekommen.






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blogged by Phoney

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