Donnerstag, 6. März 2014

Yogyakarta - vom Sultanspalast in den Rotlichtgang

Natürlich sind wir überpünktlich am Bahnhof um ja unseren gebuchten Zug um 6.10 nach Yogya zu kriegen. Der 7Eleven am Bahnhof Pasar Senen hat rund um die Uhr geöffnet was uns die Sorge um Reisefutter erspart.

Wir reisen ekonomi und nicht etwa bisnis oder gar eksekutif, um uns nach dem Luxus wieder zu erden. Schliesslich werden wir auch wieder ekonomi wohnen und nicht eksekutif, wie in Jakarta. Und so holzig ist die Holzklasse überraschenderweise gar nicht, sondern bietet den Komfort eines der zwischen Garmisch und München verkehrenden etwas älteren Regionalexpresses der DB.

Die Fahrt führt schlafend aus Jakarta raus, dann hübsch durch Reisfelder und schöne Landschaft. Zunächst im flachen Norden entlang der Küste, dann durch das hügelige Binnenland mit Reisterrassenfeldern wieder in den flachen Süden. Jetzt wird es Richtung Binnenland immer bergiger und auch bedrohlich schwärzer. Wir mutmaßen noch Aschewolken vom Vulkanausbruch vor zwei Wochen...werden aber bei Ankunft in Yogya eines besseren belehrt, da wir hier im Regen stehen. Und das ist nicht nur Regen sonder REGEN.

Also Regencapes für uns und die Rucksäcke raus und mutig raus auf Suche nach einem Heim. Dabei verstehen wir auch noch was Philip mit dem Problem der 'Floodings' in Jakarta meinte sobald es heftig regnet.

Heute hört es nicht mehr so richtig auf mit regnen, weshalb wir uns nur noch schnell zum Essen rauswagen und dann mal wieder einen Film gucken: The Paperboy, mit dem wir wie gewohnt ein glückliches Händchen bewiesen haben.

Zum Glück ist Mittwoch früh der Spuk vorbei, blauer Himmel und Sonnenschein erwarten uns zur Yogya Erkundungstour. Wir fahren zum Kraton (Palast) des Sultans (der hier noch wohnt) und werden im ersten Teil, wie zuvor schon in Thailand, unabhängig voneinander zum beliebten Fotomotiv mit kleinen indonesischen verschleierten Schülerinnen.

Im zweiten Teil kriegt man automatisch einen Führer gestellt und die nette Dame erklärt uns wirklich mit viel Freude die Details der Palastanlage, inklusive aller Ausstellungsobjekte, meist kitschige Souvenirs in Form von Teeservices, Uhren, ... von Staatsbesuchern aus anderen Ländern. Wenn der Sultan doch nur mal zum Flohmarkt gehen könnte um das Zeug zu verscherbeln...

Die Ausführungen auch zur letzten Urkunde, Medaille und Fotografie sind ermüdend und wir pausieren den heißen Nachmittag erst mal, nachdem wir unser 2. Gudeg (lecker) zu uns genommen haben.

Abends sehen wir im Schatten-Puppentheater den 6. Akt der Ramayana Sage, leider auf indonesisch. Aber dennoch ist es faszinierend, diese Art des Theaters (mit begleitender Musik und Gesang) zu sehen, wo wir uns sowohl die Schattenseite als auch die beleuchtete Seite angucken können ( beidseitige Bestuhlung, sehr anders).

Auf der Suche nach der Kneipe der Kneipen schleppe ich Constantin ungewollt durch Yogyas Rotlichtviertel, das nur einen Gang neben unserem Guesthouse liegt. Als Gang werden hier die Seitengässchen der Hauptwege bezeichnet, die häufig arg verwinkelt und verwirrend sind.

Letztendlich enden wir dort, wo Constantin von Anfang an hinwollte, und wo offensichtlich alle Backpacker früher oder später enden.
Gamelan Orchester
Diese netten Damen haben auch ein Bild mit uns
Traditionelle Holzpuppen
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blogged by Zenzi39
China-Store in Jogja

1 Kommentar:

  1. Da hätten wir uns ja beinahe getroffen - ich bin nächste Woche da:-) Viele Grüße Anna

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