Montag, 17. März 2014

Busfahren in Indonesien - Teil II - von Bromo nach Bali


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Busfahren in Indonesien kann spannend, lustig und sehr interessant sein. Man trifft Einheimische und sieht etwas von der Landschaft. Manchmal ist es aber auch einfach nur ANSTRENGEND.




Nach dem Sonnenaufgang über Bromo, lautet der Plan erstmal nach Banyuwangi zu kommen und der hört sich einfach an:

  • Mit dem Bemo von Cemoro Lawang nach Probolingo
  • Von dort mit dem direkt Bus nach Banyuwangi zum Fährhafen, wo die Fähre nach Bali ablegt
  • In Bali dann weiter per Bus oder Bremo nach Pemuteran, ein Tauch- und Schnorchelparadies im Nordwesten der Insel

So weit so gut. Liest sich auch alles prima im LP aber wir haben die Rechnung ohne die cleveren Indonesier gemacht.

Das Bemo vom Berg ins Tal ist ganz entspannt. Der Kostenpunkt liegt da wo wir es erwartet haben und abgesehen von der halsbrecherischen Fahrweise auf den schmalen Bergstrassen sind wir 1h später am Probolinggo Bus Terminal (vor dem uns alle gewarnt haben).

Sofort sind wir von hilfsbreiten Indonesiern umringt, die wissen wollen wo es hingehen soll. Unsere neuen 'Besten Freunde' haben natürlich auch gleich den passenden Bus parat: VIP, ekspress, AC ... und teuer.

Wir machen unseren neuen Kumpels klar, das wir uns das nicht leisten können und stattdessen mit dem normalen, public Bus die Strecke in Angriff nehmen. Und tatsächlich, kommen auch im 15 Minuten Takt Busse mit dem Ziel Banyuwangi an. Da werden unsere Helfer aber mal richtig kreativ:


  • Der Bus fährt gar nicht nach Banyuwangi, sondern nur die halbe Strecke und dann muss man umsteigen
  • Der Bus fährt nicht ans Fährterminal sondern in das Stadtzentrum. Als das für uns auch OK ist, hat er plötzlich irgendwo einen Zwischenstopp wo er 2h warten muss
  • ... und überhaupt, die Busse brauchen alle 7-8 Stunden (lt. LP 5 Stunden)

Aber gleich kommt ja der ekspress Bus, der fährt non-stop, direkt zum Fährhafen und braucht nur 4 Stunden.

Wir schaffen es den Preis von 60K (normal wären 35K) auf 50K runter zu handeln und wollen nur noch weg und tappen sehenden Auges in die Touristenfalle:
  • Von non-stop keine Spur, der Bus hält an jeder Strassenkreuzung und Dorf um Passagiere ein und aussteigen zu lassen
  • Von ekspress keine Spur: Wir brauchen 5 Stunden wie alle
  • Aber das beste kommt noch: von Fährhafen keine Spur.

Der Bus hält an einem Busterminal ca. 3km vor dem Fährterminal und schmeißt uns alle (inkl. 5 Touristen) raus. Da unser Gepäck als erstes auf der Strasse landet, haben wir keine große Wahl als auszusteigen. Kaum draußen laufen wir dann den freundlichen Bemofahrern in die Arme, die nichts lieber tun als uns für 10.000 rb die 3km zur Fähre zu fahren.

Wir schaffen es mit vereinten Kräften den Preis auf 7.000 rb runter zu handeln und sind froh endlich an der Fähre nach Bali zu sein, wo der Preis fix bei 6500 rb ist und es endlich mal nichts zu verhandeln gibt.

Unsere letzten Gedanken sind: Auf Bali ist bestimmt alles besser.

#NOT#

Auf Bali angekommen werden treffen wir unsere alten Bekannten wieder, unsere besten Freunde, die uns für 200K überall hinbringen. Busse? Fahren keine mehr, nur bis 16 Uhr (inzwischen ist es 20 Uhr und wir sind völlig dehydriert). Wir finden mit unseren Reisegenossen dann doch noch ein Bemo, das uns für 50K pP zu unserem Stranddorf fahren würde; normal wären 10K. Nachdem aber am Busbahnhof wirklich nichts los ist und die Bremos normalerweise warten bis genügend Fahrgäste da sind, beschliessen wir kurzer Hand beim Hafen zu übernachten und morgen weiter zu fahren.

Ein erstaunlich nettes Hotel ist schnell auf dem Fussmarsch Richtung Stadt gefunden, mit Klimaanlage, Bad und TV weit über unserem normalen Standard, aber das ist jetzt auch Wurscht. Noch schnell Essen am nahe gelegenen Markt und Gute Nacht.
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blogged by Phoney

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