Sonntag, 15. Januar 2017

Quer durch den Balkan - Teil 2: Ab in den Süden


Die Sonne scheint, es ist heiß und die Mopeds sind bepackt: Werkzeug, Ersatzschläuche für Kerstin's 800er und das Kochgeschirr finden bequem in meinem großen Koffer Platz, Klamotten im kleinen und im Packsack sind Zelt und Isomatten gut verstaut. Kerstin hat die Wandersachen gepackt und in der Packtasche noch die Regenkleidung - aber nach Regen sieht es erstmal nicht aus.

Unsere erste Etappe führt uns nur bis Kitzbühel. Da soll es einen schönen Campingplatz mit Sauna geben den wir schon länger mal ausprobieren wollen. Bei der Ankunft sind wir dann aber doch enttäuscht: Die Sauna entpuppt sich als Spassbad (mit Sauna) und der Platz ist mal wieder nur für Dauercamper und Wohnwagen ausgelegt. Außerdem ist es richtig teuer. Aber immerhin, der Besuch des Bades (und der Sauna) ist im Preis mit drin.

Unser Ziel für Sonntag heißt Slovenien. Über den Großglockner geht es erstmal nach Kärnten und dann über den Wurzenpass nach Kranjska Gora. Wir würden eigentlich gerne in einer Pension übernachten, haben aber die Rechnung ohne die Slowenen gemacht: Morgen ist Maria Himmelfahrt - damit Feiertag und es scheint, dass ganz Slovenien beschlossen hat im schönen Kranjska zu übernachten. Alles ausgebucht. Aber ein paar km die Strasse weiter gibt es einen wunderschönen Campingplatz: Kamp Spik. Endlich mal ein Platz auf dem sich auch Zelter wohlfühlen - und die leckere Pizzeria Jocika ist einen gemütlichen 15-minütigen Spaziergang entlang eines Pfades im nahen Dorf Gozd Martuljek. 

Am nächsten Morgen geht es dann weiter Richtung Trieste. Eigentlich wollten wir erst am Dienstag ankommen, jetzt sind wir doch ‘schneller’. Zum Glück hat unser Bed & Breakfast "My Way" auch heute schon für uns Platz. Und so gönnen wir uns den ganzen Dienstag zum Sightseeing in Trieste. Was sich auch tatsächlich lohnt. Im Touri-Office holen wir uns einen Audio-Guide und können so in eigenem Tempo die wechselhafte Geschichte von Trieste, von Römern über Österreicher, Kroaten und schliesslich Italienern erleben.

Das Trieste nicht so ganz Italien ist, merken wir am 15. August abends, als wir feststellen müssen, dass viele Restaurants entlang der Marina bereits um 9.30 die Küche schliessen - und das bei Hochbetrieb an Ferragosto.

Es wird eine kurze Nacht auf Mittwoch, weil unsere Fähre bereits um 4:30 Uhr ablegt. Aber unsere B&B Mama hat uns sogar ein kleines Frühstück zum Mitnehmen hergerichtet. Vorher waren wir natürlich auch im Supermarkt und haben uns mit ordentlich Essen und einer Flasche Wein versorgt, damit die 26 Stunden Überfahrt nicht langweilig werden. Im Vergleich zu unserer Fahrt im Mai 2014 ist die Fähre deutlich voller und wir sind froh das wir uns diesmal den Luxus einer Kabine gönnen.

Großglockner

Sonnenaufgang in Griechenland


Wir kommen Donnerstags pünktlich in Igoumenitsa an (also um acht Uhr morgens) und genießen eine tolle Fahrt durch die Berge in den Norden Griechenland's hinein in die aufgehende Sonne. Kurz nach zehn sind wir bereits am Grenzübergang nach Albanien, der allerdings völlig verlassen daliegt. Kein Mensch weit und breit, alles ist fest verriegelt, die Schranken geschlossen. Wir sind der Meinung dass dieser Grenzübergang wohl geschlossen ist und fahren weiter, müssen aber schnell feststellen, das es keinen anderen Übergang in der Umgebung gibt. Also nochmal zurück und siehe da: Wir sehen ein paar wartende Autos auf beiden Seiten der Schranken. Die Griechen sind recht genau und lassen sich Zeit was die Kontrolle unserer Ausweise und Fahrzeugpapiere angeht. Aber nach knapp 20 Minuten sind wir dann über die Brücke und den Grenzfluss und stehen vorm Albanischen Grenzer. Der trägt freundlich unsere Namen, Kennzeichen und Passnummern in ein Buch ein (ja, so eines aus Papier) und wünscht uns eine gute Fahrt.

Die haben wir. Unsere erste Station in Albanien soll Korçë sein. [Fortsetzung folgt]
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blogged by Phoney



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