
Games of Thrones, Inselglück & Winnetou
Die Richtung ist klar "Heimwärts" aber noch ist unsere Tour nicht zu Ende und wir genießen noch schöne Tage in Kroatien, Slovenien und ÖsterreichFreitag, 13. September
Wir checken aus unserem tollen Apartment aus und zum Abschied gibt es von
Jovanna noch ein Andenken in Form eines Küchenmagneten und eine Flasche Wein
für uns. Die wird fachgerecht im Flaschenhalter an der BMW gepackt, dann geht
es los. Letztes mal sind wir ja eher im
Landesinneren gefahren, dieses Mal wollen wir die Küstenstrasse entlang fahren. Unser
nächstes Ziel soll der National Park Veliká Paklenica sein, dort wurden einige
der Winnetou Filme gedreht. Aber an einem Tag fahren wir da nicht hin, wir
sind ja nicht auf der Flucht. Erstmal genießen wir die Küstenstrasse. Nach
kurzer Fahrt steht ja gleich die nächste prächtige Küstenstadt auf dem Plan:
Dubrovnik. Für einen Abstecher ist es uns aber zu heiß. Außerdem haben wir
noch die Horrormeldungen im Ohr, das es seit dem Games of Thrones Filmen noch
mehr Besucher an die befestigte Stadt am Meer zieht als sonst. Uns steht der
Sinn mehr nach Einsamkeit. Und so biegen wir gegen Abend von der Hauptstrasse
ab und fahren auf die Insel Ston, wo wir einen idyllischen
Campingplatz direkt am Meer finden. Da unser (weiß)Wein aus Kotor nicht mehr ganz
Trinktemperatur hat, bitten wir unsere Platznachbarn den Wein für uns in ihrem
Campern zu kühlen. Wir bauen solange in Ruhe unser Zelt auf und kaufen im
kleinen Laden auf dem Platz ein paar Sachen zum Essen ein. Es gibt auch ein
Restaurant, aber nach dem üppigen Essen in den letzten Tagen ist uns eine
selbstgekochte Campingmahlzeit ganz recht. Ich lümmel vor unserem Zelt herum
solange Kerstin bei Duschen ist und verpasse dabei das unsere Nachbarn
weggehen … MIT KERSTINS WEIN IN IHREM KÜHLSCHRANK. Das löst bei ihrer
Rückkehr echte Panik aus und ich suche den ganzen Platz nach ihnen ab. Als das
erfolglos bleibt renne ich wieder in den Laden und suche einen gekühlten
Weißwein - Fehlanzeige. Eis zum kühlen gibt es auch nicht. Oh mann, da hängt
der Zeltsegen erstmal schief. Zum Glück tauchen just in diesem Moment unsere
Nachbarn wieder auf - waren nur mal kurz die Beine vertreten - und Kerstin
kommt zu ihrem Wein, sogar mit Weinglas. Der Abend ist gerettet und ich muss
nicht vor dem Zelt schlafen.
Samstag, 14. September
Weiter geht es immer an der kroatischen Küste entlang. Überrascht sind wir
etwas als wir an die Grenze zu Bosnien Herzegowina kommen - war uns mal wieder
nicht bewusst das es deinen mini Küstenabschnitt gibt, der zu Bosnien gehört.
Unglaublich wieviele Hotels man auf so wenigen km bauen kann. Ohne große
Pausen erreichen wir am Nachmittag unser Ziel Starigrad, das am Eingang zum
National Park liegt. Es gibt hier genügend Campingplätze und Pensionen, leider
ist nur auch ziemlich viel los und einige Plätze sind uns einfach zu voll
(oder nicht schön genug). Wir sind schon etwas verzweifelt, als wir die
Panson Michael entdecken. Ein Pension mit angeschlossenem Campingplatz, Meerzugang und
Restaurant - genau das was wir suchen. Es gibt sogar einen großen Kühlschrank,
in dem wir den kroatischen Pro-Secco kühlen können, den wir direkt vom
Erzeuger unterwegs gekauft haben. Nach einem Bad im türkis blauen Meer,
genießen wir das lokale Blubberwasser im Sonnenuntergang vor unserem Zelt - so
muss Urlaub sein.
Sonntag, 15. September
Nach zwei Fahrtagen steht heute mal wieder fortkommen zu Fuß an: Wir machen
uns auf und erkundigen den nahe gelegenen National Park Veliká Paklenica in
dem einige Winnetou Filme gedreht wurden. Von unserer Pension schlendern wir
erstmal durch den Ort und dann weiter zum Eingang. Der Hauptweg zieht sich vom
Eingang durch eine Schlucht. Links und rechts ragen die markanten, spitzen,
weißen Felsnadeln auf. Wir stellen schnell fest, das der Park auch ein
Eldorado für Kletterer ist: Überall sehen wir kleine Gruppen die die
senkrechten Wände hochklettern. Nach einigen km kommen wir an ein Museum, das
früher mal ein Bunker war. Jetzt kann man sich dort über die Flora & Fauna
des Parks informieren, übers Klettern und natürlich auch ein Souvenir kaufen -
z.B. eine Winnetou Postkarte.
Wir folgen dem Weg weiter. Ab und zu gibt es einen Abstecher auf einen der
Gipfel, die einen tollen Ausblick bieten. Immer weiter geht es in die
Schlucht, die Felsen rücken immer näher heran und am Ende gibt es eine Hütte
an der wir eine schöne Rast einlegen und eine Kleinigkeit essen.
Zurück geht es auf dem Weg den wir gekommen sind (ist bei Schluchten halt so).
Am Eingang zur Ortschaft gibt es noch ein Restaurant, da machen wir halt auf
ein Getränk, genießen die Sonne, die schon tief am Horizont steht, bevor wir
die letzten km zu Michael zurück legen. Wir speisen lecker im Pension eigenen
Restaurant. Nach dem Essen brüten wir über den Karten und überlegen wie wir
morgen fahren könnten. Wir beschliessen auf jeden Fall morgen in Slovenien zu
übernachten, das wir ja letztes Jahr ausführlich bereist haben. Dort gibt es
einen unseren Lieblings Campingplätze den wir wieder ansteuern wollen.



Über Lubjana fahren zum Gold Martuljek zum Camp Spik
(http://www.camp-spik.com/). Dort ist das Zelt schnell aufgeschlagen und
wir lassen die Seele baumeln, sitzen vorm Zelt lesen und hören Musik,
bevor wir gegen Abend zu unserer Stammpizzeria schlendern und lassen uns
die wahrscheinlich beste Pizza in Slovenien schmecken.
Dienstag, 17. September
Weil wir erst am Donnerstag wieder in München sein müssen, gibt es noch
keinen Grund direkt den Heimweg anzutreten. In Sankt Johann in Österreich
mieten wir uns spontan im Hotel Alpendorf ein. Jetzt im Herbst ist in
diesem Skiort wenig los. Nach einer kleinen Wanderung über die Almen,
kehren wir zurück und nutzen ausgiebig den Wellnessbereich des Hotels,
bevor das 5 Gänge Gourmet Dinner serviert wird. Aber auch der schönste
Urlaub geht mal zu Ende. Bei einem Gin-Tonic lassen wir die Eindrücke
nochmal Revue passieren - Sarajevo, Tata, Uvac, Ostrog, Kotor. Städte,
Schluchten, Berge, das Meer. Motorradfahren, Wandern, Zelten, Schlemmen.
Über 3.400km haben wir durch Slovenien, Bosnien-Herzegovina, Serbien,
Montenegro und Österreich zurückgelegt und der Tacho meiner treuen BMW hat
mit 111.111km mal wieder eine Schnapszahl produziert.
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