Mittwoch, 1. August 2018

Slowenien 2018 V: Slowenische Adria

Notebook

Koper am Meer

Gewitter, Hitze und der rote Mond über der slowenischen Adria begleiten uns, bevor wir auf dem Heimweg noch einen Abstecher zu den Drei Zinnen zu machen

Donnerstag, 26. Juli 2018
Nach zwei wunderbaren Tagen in Logarska Dolina verabschieden wir uns heute herzlich von unseren Gastgebern. Zum Bezahlen müssen wir einen kleinen Umweg über das Dorf machen. Die Kreditkartenmaschine will heute nicht funktionieren. Also holen wir Geld am Automaten im Dorf. Das übergeben wir direkt vor Ort dem Vater, der hier seinen Frühschoppen einnimmt. So einfach kann es sein. 

Jetzt geht es Richtung Süden. Wir wollen die letzten Tage unseres Urlaubes noch etwas Meerluft schnuppern. Die slowenische Adria ist zwar nicht sehr umfangreich. Für uns 'Strandbanausen' reicht es aber. Weil wir nicht die ganze Strecke in einem Rutsch fahren wollen wählen wir eine Strecke über Nebenstrecken. In einem großen Bogen geht es erst nach Süden und dann wieder nach Westen. Ein Teil der Strecke führt sogar durchs Bärengebiet - sagen zumindest die Schilder. Gesehen haben wir aber keinen. 

Am Nachmittag erreichen wir einen schönen Campingplatz am Kolpa Fluss. Der Platz ist sehr schön angelegt. Direkt am Fluss, mit Bäumen, Rasen und Restaurant. Nachdem wir die letzten Tage immer Essen gegangen sind, wird heute Abend der Campingkocher angeworfen. Die letzten Male ist uns ja immer ein Gewitter dazwischen gekommen. Also ab zum Supermarkt im Örtchen, frisches Gemüse gekauft, Zwiebeln und Nudeln und schon kann es losgehen. Aber Petrus hat heuer echt was gegen uns. Kaum sind wir wieder an unserem Zelt angelangt, da donnert und blitzt es schon gewaltig. Der Wind wird stürmisch und wir spannen sicherheitshalber das Zelt ordentlich ab. Kleines Gewitter, geht schnell vorbei. Wir retten uns erstmal Richtung überdachten Kochpavillion. Der ist  schon von allerlei Familien besetzt (der Platz ist ein echter Familien- & Kinderplatz). Weiter zum Restaurant. Da finden wir zum Glück gerade noch ein trockenes Plätzchen, bevor der Regen richtig losgeht. Na ja, mit einem Bier lässt sich das ja aushalten. Als beim zweiten Bier der Regen eher stärker wird, als nachlässt, beschließen wir einen Blick in die Karte zu werfen. Und was gibt es - Pizza! OK, dann hoffen wir eben auf die Adria.

Freitag, 27. Juli 2018
Der Morgen empfängt uns wieder mit strahlendem Sonnenschein. An das wuchtige Gewitter gestern erinnert nur noch unser nasses Zelt (außen, innen ist alles trocken). Es dauert etwas bis wir beschließen, das das Zelt trocken genug zum Einpacken ist. Die Zeit nutzen wir für ein Frühstück - frische Brötchen gibt es direkt am Platz. 

Von hier aus geht es heute fast genau nach Westen. Wir wählen wieder kleine Straßen wo es geht und touren gemütlich Richtung Küste. Koper heißt das Ziel im Navi. Da gibt es auch einige Campingplätze. Sicher hat einer auch einen Platz für unser Zelt.

Unterwegs muss ich noch dringend einen Fotostopp einlegen - meine BMW zeigt 100.000 km. Ziemlich genau seit 10 Jahren bin ich mit ihr unterwegs. Bisher pannenfrei (Na ja - einmal war die Tankanzeige kaputt und ich bin liegen geblieben, aber das zählen wir mal nicht). 

Hinter Koper finden wir das Camp Belvedere (http://campingbelvedere.si/en). Zu dem Resort gehört auch ein Hotel, Restaurant, Pool und direkter Strandzugang. Die Anlage ist riesig. Ganz am Ende in einem Olivenhain ist der Zeltplatz. Das ist toll. Vorne bei den Campervans ist jeder Platz bereits besetzt und es ist ziemlich eng und laut. Im Vergleich dazu ist es wunderbar ruhig und einsam in unserem Hain. Blick aufs Meer und Izola inklusive.

Aber heiß ist es hier unten. Vorbei die angenehme Kühle der Berge. Hier sind es deutlich über 35 °C und wir nutzen unseren Footprint als Sonnensegel. Zum Glück gibt es bei Kiosk nicht nur gekühlte Getränke, sondern auch Eiswürfel. Damit halten wir unser Bier eine ganze Weile kühl in unserer Faltschüssel.

Abends schlendern wir am ‚Stand‘ entlang ins Städtchen Izola. Wobei sich der Strand hier eher als Beton-Mole entpuppt. Die Badegäste liegen dicht gedrängt. Wer im (piss)warmen Meer baden will, muss über das steinige Ufer klettern. Schön ist für uns etwas anderes. Dafür entpuppt sich das Städtchen als kleine Perle mit sehr italienischem Flair. Das gilt sowohl für die Menschen, die Häuser und auch die Küche. Apero gibt es an jeder Ecke. Auf den Speisekarten dominieren Fisch, Pizza und Nudelgerichte. Und der Turm auf dem Hauptplatz erinnert irgendwie an den Markusturm in Venedig. Wundert auch nicht, denn im 13. Jahrhundert gehörte Izola (wie eigentlich ganz Istrien) zu Venedig. (https://de.wikipedia.org/wiki/Izola).

Den Abend beenden wir mit einem Drink auf der wunderbaren Terrasse unseres Resorts. Am Horizont geht ein tief roter Mond auf - heute ist eine totale Mondfinsternis, die von hier aus toll zu sehen ist. Darauf stoßen wir an.

Camping am Fluss Blick nach Izola Turm von Izola
100K Gässchen in Izola Izola

Samstag, 28. Juli 2018
Gestern haben wir noch gesehen, das es jeden Vormittag eine Führung durch das Rathaus von Izola gibt. Die wollen wir heute machen. Zum Frühstück gibt es Brioche und Café, bevor es wieder runter nach Izola geht. Diesmal nicht zu Fuß am Strand entlang, sondern mit dem Bus. Der fährt direkt vor unserer Anlage los und ist sogar pünktlich, obwohl er von der Deutschen Bahn betrieben wird 😂.

Nach der Führung durch das Rathaus inspizieren wir die Altstadt. Schlendern durch die schmalen Gässchen und lassen es uns mit einem Espresso hier und einem Gelati da gutgehen.

Den Rest des Tages verbringen wir auf dem Platz, lesen und faulenzen.

Sonntag, 29. Juli 2018
Das Wetter heute verspricht wieder ein Traumtag zu werden. Das heißt auch Heiß. Deshalb starten wir schon früh zu unserem Ausflug nach Pirna. Kerstin hat einmal mehr eine schöne Wanderroute an der Küste entlang in das Städtchen gefunden. Mal geht es durch kühle Wäldchen. Mal öffnet sich der Blick auf Küste und Meer. Gegen elf kommen wir in Piran auch. Hier begrüßt uns schon von weiten der viereckige Turm venezianischen Stils. Die Altstadt ist um den Platz herum gebaut, der sich auf einer Seite zur Marina öffnet. Entlang der Marina, liegen ein paar Sonnenhungrige auf dem Pflaster oder den Steinen. Uns wär das definitiv zu heiß. Jetzt um die Mittagszeit klettern die Temperaturen schnell über die 35 °C. Den Rückweg legen wir deshalb im klimatisierten Bus zurück.

Zum Abschied von Slowenien - morgen geht es zurück Richtung Heimat - haben wir heute Abend einen Tisch im Restaurant unseres Ressorts reserviert. Wir lassen uns nochmal so richtig verwöhnen, mit Aperitif, Drei-Gänge-Menü, Wein und Dessert. Und der Gin-Tonic zum Schluss darf natürlich auch nicht fehlen.

Montag, 30. Juli 2018 - Heimreise
Wir wollten früh starten, um der Hitze zu entgehen. Eigentlich lagen wir gut in der Zeit, aber am Ende dauert das Packen nach drei Tagen an einem Ort einfach länger. Der Check-Our Prozess geht auch nicht so flott wie erwartet. Etliche andere Gäste reisen heute mit uns ab (aber kein Vergleich zu gestern 😅). So ist es eben schon wieder ordentlich warm als wir uns auf unsere Mopeten schwingen und Richtung Italien fahren. Zum Glück dauert es nicht lange bis wir die Küstengegend verlassen und an Höhenmeter Richtung Italien gewinnen. Wir schlängeln uns immer der SS52 entlang, ein echtes Traumsträßchen. Der Belag hat schon bessere Tage gesehen.  Dafür gibt es wunderschöne Kurven. Bergauf, bergab, durch Wälder und über Almen (da gibts Mittags eine lecker Polenta für mich). Außer uns ist hier keine Menschenseele unterwegs. Selten bin ich so entspannt in die Dolomiten gekommen. Die lassen wir heute mal rechts liegen und beschließen hier im Tal zu übernachten. Unsere Wahl fällt auf Toblach im Pustertal. Ganz auf Wintersport ausgerichtet ist es jetzt im Hochsommer sehr ruhig. Trotzdem finden wir schnell eine Pension. Wir genießen unseren letzten Tag in der ‚Fremde‘ mit Blick auf die Drei Zinnen.

Silberrücken und Lurchi tragen uns am nächsten Tag flott gen Heimat. Nach dem obligatorischen Espresso-Stopp auf dem Brenner (und dem ebenso obligatorischen Tankstopp in Österreich) geht es nach Hause. Wir waren sicherlich nicht das letzte Mal in Slowenien und sicherlich auch nicht nur zur Durchfahrt. Ausklingen lassen wir unsere Reise standesgemäß im Biergarten. Dabei planen wir gleich die nächste Reise: Portugal, erstmal ohne Motorrad.

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