Sonntag, 27. Juli 2014

Nie wieder Schotter, oder was?


Wir stellen bei der Weiterfahrt schnell fest: die Türken stehen den Georgiern beim Thema Schotterstrassen zumindest im bergigen Hinterland der Schwarzmeerküste in nichts nach. Weil wir auf unserem Weiterweg nach Istanbul nicht nur den Küstenhighway, sondern auch reizende Bergsträsschen fahren wollen suchen wir uns auf der Karte zwei hübsche Pässe aus (immerhin weiss eingezeichnet und als landschaftlich schön markiert), über die wir einmal über die Berge und zurück eine schöne Runde ins eigentlich nahe gelegene Trabzon machen wollen.

Eigentlich war ja klar, dass die Strasse nach einigen km im Hinterland zur Schotterstrasse wird. Ich protestiere lautstark, werde aber von den Männern überstimmt. Wegen der 40km fahren wir nicht zurück. Also weiter im Takt. In einem Bergdörflein lassen Constantin und ich (Ralf ist natürlich schon weit voraus gefahren) uns durch handschriftliche Schilder und die Angaben der Dorfbewohner leider in die Irre führen und finden uns wenige km später auf der anderen Talseite auf halber Höhe eines grottenschlechten Schotterpasssträsschens wieder. Der Gedanke, denselben Weg wieder runterzufahren gefällt mir gar nicht. Aber beim Gedanken, dass wir genauso weiter hoch fahren um auf der anderen Seite irgendwo wieder runterzufahren ist noch viel schlimmer. Dieser Weg ist weder auf meiner Karte noch in Constantin's Navi bekannt.

Von hier haben wir einen guten Blick auf den geplanten Weg zum geplanten Pass hinauf; warum haben uns alle hierher geschickt? Die Serpentinen sehen von hier gar nicht so schlimm aus, aber dennoch entscheiden wir nach nur schlappen 16km Piste umzudrehen. Wir haben wirklich die Schnauze voll.

Über den Küstenhighway fahren wir zackig nach Trabzon und weiter Richtung Kloster Sumela, das wir am nächsten Morgen zumindest von aussen besichtigen werden. Beim Campen meldet Ralf per SMS, der Pass sei spektakulär gewesen, habe aber viel länger gedauert als erwartet. Vielleicht war's doch gut, dass wir den nicht doch noch gefahren sind.

Das war dann also unsere Chance, bei gutem Wetter über die Berge zu kommen. Die nächsten Tage hängt das Wetter da nämlich arg drin (und auch an der Küste) und wir entscheiden uns dafür den 2-tägigen Weiterweg nach Sinop entlang der Küste zu fahren und erstmal auf spektakulär verregnete Bergpässe zu verzichten. Als Schmankerl gibt's den nächsten Übernachtungsstopp mit Meeresrauschen in Ünye. Auch schön.

Kloster Sumela

___________________ blogged by Zenzi39


Gefällt Dir unser Blog? Dann teile ihn mit Freunden und folge uns

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Aktuelles

Italien 2021-III: Faszinierendes Genua

Faszinierendes Genua Von den einsamen höhen im Piemont geht es direkt in die geschäftige Hafenstadt Genua, die uns mit ih...