Montag, 19. Januar 2015

Das liebe Geld (I): Wie im Ausland rankommen?


"Um die Welt reisen ohne Geld" – "Wie ich ohne Geld reisen kann" – Es gibt genügend Blogposts, die mit solchen Headlines locken. Tatsache ist aber leider – ohne Moos nix los, ohne Geld keine Reisen. Natürlich kann man günstig Reisen (machen wir ja auch und dazu gibt es irgendwann auch mal einen Post). Aber Essen, Flüge, Busse, Unterkünfte wollen bezahlt werden, und wir wollen ja nicht nur dahin reisen, wo es möglichst wenig kostet (oder gar umsonst ist), sondern wo wir hinwollen.



Ergo, man braucht Geld, natürlich in lokaler Währung. Folgende Möglichkeiten bieten sich dazu an:

Geldautomaten & Karten

Genau – warum nicht wie daheim: Zum Geldautomaten gehen, Karte rein, PIN eingeben, Geld ziehen. Fertig. So einfach geht das auch praktisch überall auf der Welt. Problem gelöst. Nicht ganz. Die meisten Banken berechnen Gebühren für die Nutzung fremder Geldautomaten, insbesondere im Ausland. Deshalb sollte man genau darauf achten, welche Karten von welcher Bank man benutzt. Schließlich haben wir nicht Jahre für die Weltreise gespart, um unser Budget dann für Bankgebühren auszugeben.

EC-Karten: Funktionieren mittlerweile fast weltweit. Allerdings berechnen die meisten Banken bis zu Euro 5,00 pro Transaktion. Nicht ideal.

Kreditkarten: Mit Karten wie MasterCard oder Visa kann praktisch an jedem Geldautomat in der Welt Geld ziehen. Unserer Erfahrung nach hat Visa bei der Verbreitung inzwischen die Nase vorn, gerade auch bei Geldautomaten. Allerdings gilt auch hier: Viele Banken berechnen für die Nutzung Gebühren. Uns bekannte Ausnahmen sind die ComDirekt Bank und die DKB, die wir selbst nutzen. Vorteil bei der DKB: Das Konto inkl. Visa Kreditkarte ist bedingungslos kostenfrei. Gleiches gilt für die Nutzung der Visa Karte, sowohl im Ausland als auch im Inland. Last but not least gibt es bei DKB sogar noch eine kleine Verzinsung auf dem Visa Konto.

Postbank SparCard: Ja, das gute alte Postsparbuch in Kartenform. Funktioniert noch immer, inzwischen sogar besser, weil man mit der Postbank SparCard an jedem Visa-Automaten Geld abheben kann. Allerdings nicht unlimitiert sondern maximal 2.000 Euro pro Monat und nur die ersten 10 Abhebungen pro Kalenderjahr sind kostenlos.

Tipp: Meist bekommt man beim Abheben mit Kredit oder anderen Karten bessere Kurse als bei Bargeldwechsel.
Vorsicht: Manche Banken berechnen vor Ort Gebühren für die Abhebung. Immer Quittung am Automaten holen. Die DKB erstattet die Kosten fremder Banken zurück (einfach Foto des Beleges per Email an die DKB schicken), die meisten anderen Banken nicht.
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Bargeld

Natürlich kann man Bargeld – besonders Euro oder Dollar – überall auf der Welt in lokale Währung umtauschen. Bargeld hat allerdings den Nachteil dass es bei Verlust oder Diebstahl weg ist, futsch, flöten. Und dann steht man ohne Kröten da. Außerdem hat die Anzahl der Wechselstuben mit der zunehmenden Verbreitung von Geldautomaten und Kreditkarten auch stark abgenommen. Außerhalb von Touristenzentren und Städten wird man sich schwer tun eine Wechselstube zu finden. Banken gehen natürlich immer. Aber auch hier gilt: Am Geldwechselgeschäft sind die meisten Banken nicht mehr interessiert. Oft steht man lange an und muss zudem noch Gebühren zahlen.

Das Geld schon in der Heimat zu tauschen ist mit den gleichen Problemen verbunden. Außerdem bekommt man fast immer einen schlechteren Kurs als beim Tausch im Reiseland.

Geldanweisungen

Eine Möglichkeit die wir erst seit Argentinien genutzt haben, die aber sehr praktisch ist. Einfach Geld zur Barauszahlung vom eigenen Konto anweisen. Mit einem Anbieter wie AZIMO geht das auch sehr kostengünstig – 5 Euro pro Transaktion. Das ist vor allem dann sinnvoll, wenn man größere Beträge braucht oder die Kreditkarte nicht benutzen kann – z. B. wegen Verlust oder schlechtem Kurs (in Argentinien z.B.).

Traveller Cheques / Reiseschecks

Finger weg. Reiseschecks haben zwar den Vorteil, dass man bei Verlust oder Diebstahl Ersatz erhält. Allerdings erkauft man sich diesen Vorteil mit einer Gebühr in Höhe von min. 1% des Wertes. Oft kostet dann auch das Einlösen der Schecks weitere Gebühren (4-5%). Haupt-Nachteil der Reiseschecks ist aber, dass sie heute praktisch niemand mehr will. Wir schleppen unsere seit über einem Jahr durch die Welt (als Notreserve), und wenn wir sie mal einlösen wollten, haben wir immer nur Kopfschütteln geerntet.

Wir haben natürlich einen Mix der genannten Möglichkeiten dabei, d. h. etwas Bargeld, ein paar USD und verschiedene Kreditkarten und EC-Karten. Auch hier empfiehlt es sich nicht nur auf eine zu setzten – wir haben zu viele Traveller getroffen, denen unterwegs Geld und DIE EINE Kreditkarte abhanden gekommen ist.

Tipp: Unterwegs bezahlen wir wenn möglich fast alles bar. Mit unserer DKB Visa Karte kostet uns das Geldabheben ja keine Gebühren. Allerdings kostet der Auslandeinsatz – also der Kauf von Waren und Dienstleistungen in Fremdwährung – 1.75% Gebühr. Manchmal können die Händler aber auch statt in lokaler Währung in Euro abrechnen. Dann ist der Einsatz der Karte wieder – wie beim Geld ziehen am Automaten – kostenlos.

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blogged by Phoney


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5 Kommentare:

  1. Ein sehr guter Artikel mit ganz wichtigen Informationen. Das wird einigen sicherlich eine große Hilfe sein.

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    1. Danke Katrin! Wenn wir schonmal was nützliches auf unseren Reisen lernen, teilen wir das auch gerne. Wenns jemand hilft, umso besser!

      Grüße aus Chile!
      Phoney

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  2. Toller Artikel und sehr hilfreich! Von der Deutschen Bank gibt es übrigens auch eine kostenlose SparCard mit der man auch an vielen Geldautomaten weltweit kostenlos Geld abheben kann.

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  3. Danke Jo. Die DB SparCard ist mir tatsächlich neu. Schau ich mir mal an.

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  4. Gute Information und tolle Zusammenfassung, danke schön!

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