Freitag, 11. Juli 2014

Einzug ins Finale in Tbilisi


Interessanterweise ist die Strasse zur georgischen Grenze (bei Guguti) bis ca. 10km davor sehr gut ausgebaut. Nach einer langgezogenen Kurve, ich habe eben in den 6. Gang geschaltet, hört die Strasse schlagartig auf und wird zu dem, was nach gefühlt 40 Jahren ohne Instandhaltung davon übrigbleibt. Der Grenzposten ist entsprechend der Strasse, die hinführt unglaublich einsam und heruntergekommen. Nur anhand der Fahnen und des Schlagbaumes wissen wir, dass wir hier tatsächlich richtig sind. Und in Georgien geht es wie vor der Grenze in gewohnter Manier von einem Schlagloch ins (oder ums) nächste. Je näher wir an Tbilisi herankommen, umso besser wird’s bis wir auf Standardstrassen in die Stadt einfahren können.


In der Altstadt auf dem Weg zum TiflisLux Hostel üben wir noch ein wenig Grobkiesel-Pflasterstrassen steil bergauf und bergab zu fahren.  Schon vor dem ersten Gewitterregen, der eben jene Strassen in Sturzbäche verwandelte, beschliessen wir, dass wir diese Strassen nicht bei Nässe fahren wollen. Und nach dem Gewitter wissen wir warum: vor dem Hostel scheint es eine Massenkarambolage gegeben zu haben, die S-Klasse hat eindeutig gewonnen.

Unsere Motorräder dürfen sich hier ein wenig ausruhen, und kriegen vom netten Schrauber Niko einen Ölwechsel und einen kurzen prüfenden Blick. Alles ok (mit den BMWs), die Probleme der KTM sind altbekannt.
Wir geniessen diese Stadt, die trotz schönem (teils schon restauriertem) Altstadt Flair (ein bisschen à la Prenzlauer Berg Ende der 90er) deutlich in der Moderne angekommen ist. Ein Indikator hierfür sind einige sehr interessanten modernen Bauten, die das Gesamtbild nicht stören. Desweiteren bestaunen wir (und können es noch nicht ganz ergründen) das berührungs- und bargeldlose Bezahlsystem mit Karte, die an massenhaft aufgestellten Automaten aufgeladen werden kann und im ÖPNV, am Kiosk an der Ecke, am Bäcker Imbiss und in Sonstwasfürläden akzeptiert wird.

Den Einzug ins Finale feiern wir mit hunderten anderen Fans (die Georgianer scheinen eher für Deutschland als für Brasilien zu fiebern) im Innenhof-Biergarten des Goethe Instituts, das praktischerweise ums Eck des Hostels liegt. Hier gibt es ein Mini Open Air Auditorium mit  Großleinwand; wenn wir gewollt hätten, hätte es auch Bratwurst, Kartoffelsalat und Brezen gegeben.






Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Aktuelles

Italien 2021-III: Faszinierendes Genua

Faszinierendes Genua Von den einsamen höhen im Piemont geht es direkt in die geschäftige Hafenstadt Genua, die uns mit ih...