Sonntag, 6. Juli 2014

Die letzten Tage in Armenien


Das Viertelfinalspiel der Deutschen wollen wir sicher sehen, deshalb drehen wir am Freitag eine hübsche Runde mit dem Motorrad, mit Besichtigung des Goshavank Klosters, um am frühen Nachmittag in Vanadzor im hübsche Maghay B&B abzusteigen.

Wider erwarten gibt es in Vanadzor wohl doch keine Kneipe, erst recht keine, die das Spiel zeigt...aber wir haben ja TV im Zimmer und können das Spiel dort gucken.

Von hier erkunden wir an unserem letzten Tag das Debed Canyon Tal, wo ein Kloster neben dem anderen liegt. Zwei davon stehen auf der UNESCO Weltkulturerbe Liste: die Kloster in Sanahin und Haghpat.

Die Strasse zu den Klöstern führt durch einen mächtigen Canyon der bis Georgien reicht. Und es ist mal wieder eine typisch armenische Strasse, quasi alle Schlaglöcher sind geflickt.
Quasi alle? Ja genau, die Schlaglöcher im 2. der 3 unbeleuchteten Tunnels sind wohl vergessen worden. Der erste Schlaglochtreffer gibt kurz nach der Tunneleinfahrt, wo wir quasi noch blind sind, einen Extra-Kick; auch nachdem sich die Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben und die Schlaglöcher erblicken, die noch vor uns liegen wird das Bauch-Gefühl nicht besser. Also besser Augen zu und durch. Wir merken uns: Wo Tempo 30 davor steht ist sicher auch nicht mehr als Tempo 30 drin.

Die Klöster liegen natürlich oben, was uns steile Serpentinenauffahrten beschert. Alles schön, nur der öffentliche Nahverkehr in den 50 Jahre alten und auf Gas umgestellten Bussen hält ganz schön auf - die kriechen hier mit 10km/h den Berg hoch sind dabei immer noch besser als so mancher alter Sovjetlastwagen - die sind auch nicht schneller, ziehen dafür aber noch pechschwarze Dieselwolken (oder was immer die im Tank haben) hinter sich her.

Im Kloster Sanahin fallen uns die vielen Grabplatten auf, die den gesamten Boden der Kirche bedecken. Einige haben ikonenhafte Darstellungen von Menschen ... spooky - Erich von Däneken hätte seine Freude.

Ganz besonders sind aber auch die modernen Grabsteine der Armenier. Diese sind groß, oft mit Plateaus, Zäunen und einem Tischchen und Hockern (kein Witz!). Viele Grabsteine zieren fotorealistische Darstellungen der Verblichenen. Manchmal erzählen sie sogar die tragische Geschichte der Verstorbenen, so wie auf diesem bei dem die ganze Familie bei einem Autounfall ums Leben kam.


Im Kloster Haghpat ist die Bibliothek interessant: sie ist nicht nur unter einem Hügel begraben, sondern innen voll mit großen Tonkrügen, die bis zum Rand im Boden vergraben sind. Leider konnten wir nicht rausfinden, was es damit auf sich hat.

Kerstin wird schon wieder zum beliebten Fotomotiv
 

Grabplatten in Sanahin


Kloster Haghpat


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