Montag, 13. Januar 2014

Phonsavan - hierher lockt die Ebene der Tonkrüge


Der Bus von Luang Prabang nach Phonsavan braucht gefühlt ewig, um sich durch die hügelige Berglandschaft auf und nieder zu arbeiten. Und tatsächlich sind wir ca. 9h unterwegs bevor sich uns Phonsavan präsentieren kann: nüchtern, uncharmant, sehr authentisch und nach dem Sonnenuntergang sehr kalt.

Hier sehen wir mehr als anderswo die Bombenhülsen und anderes Kriegsmaterial, entweder als Deko- oder Nutzgegenstände. Wir informieren uns anhand mehrerer Dokumentationsfilme, die hier täglich gezeigt werden, ausführlich über das Bombardement Laos durch die USA zu Zeit des Vietnam Krieges (siehe auch Blog Der Geheime Krieg in Laos) und die Auswirkungen und das Leben mit den Blindgängern, insbesondere der umstrittenen Streubomben (Bombies), bis heute.

Aber natürlich fahren wir auch zu zwei Stätten der Ebene der Tonkrüge (siehe auch Plain of Jars).
Insgesamt sind bisher drei Stätten der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden, das heißt sie wurden professionell von allen verbleibenden Bomben befreit und die geräumten Zonen sind deutlich markiert.

Die Vorstellung, dass diese vielen riesigen Gefäße, die übrigens nicht aus Ton gefertigt sind, bis 2000 Jahre zurückdatieren, aber kein Mensch so richtig erklären kann, wer sie wie hierhergebracht hat verleiht dem Ort eine mystische Stimmung. Das Wissen, dass sie zu Bestattungszwecken genutzt wurden verstärkt dies nur noch.

Wir sind froh, den langen Weg nach Phonsavan gekommen zu sein und 2 Tage kann man's hier schon aushalten. Aber auch nicht länger, also fahren wir am 2. Abend um 19.30 Uhr mit dem Sleeper Bus weiter nach Vientiane, Laos Hauptstadt.

Beim Einsteigen sind wir begeistert über die Schlafkojen mit Decken und Kissen, dann stellen wir fest, dass diese nur für Menschen < 1,65 m Länge super geeignet sind. Wir ziehen einfach um, über die Fahrerkabine mit Panoramafenster, wo wir hoffen quer liegen zu können, obwohl diese Koje für 4 Leute ausgelegt ist. Und super, niemand kommt dazu.

Meine Schwester hat das Thema Sicherheit der Busse in SEA kurz vorher angesprochen und die schaukelige Berg-Fahrt mit Blick in die Nacht fühlt sich an wie in der 'Wilden Maus'. Der entgegenkommende Verkehr, u.a. ein überbreiter Schwertransport lässt uns kurz den Atem stocken, aber unser souveräner Fahrer scheint vor nichts zurückzuschrecken.

Quer liegen geht allerdings gar nicht ohne Übelkeitsphantasien. Also arrangieren wir uns irgendwie diagonal und lassen uns trotz anfänglicher Bedenken in den Schlaf schaukeln. Beim Toilettenstopp um 1.30 Uhr wundern wir uns, wieviele der Mitreisenden sich auf ihre nächtliche Nudelsuppe stürzen.

Dies soll auch der letzte Stopp vor Ankunft in Vientiane um 6.30 Uhr sein.





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blogged by Zenzi39

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