Sonntag, 8. Dezember 2013

Auf nach Thailand

Um 13:50 geht unsere Thai Air Maschine nach Bangkok. Wir freuen uns schon auf das Flight Entertainment, nachdem wir in den vier Wochen in Nepal nur ganze drei Filme gesehen haben: Cowboys vs. Aliens in einem Guesthouse mit TV im Zimmer und zwei Dokus des Schweizer Fernsehens über Sherpas und die Bergrettung im Himalaya bei Suraj. Entsprechend machen sich (zumindest bei mir) langsam Film-Entzugserscheinungen breit. Und wir werden nicht entäuscht: es gibt dutzende von Filmen auf dem personal screen, auch in der economy.

Beim Einchecken haben wir uns Fensterplätze auf der linken Seite geben lassen. Ein letzter Tip von Suraj: Auf dem Weg nach Bangkok hat man von dort Sicht auf das Everestmassiv. Und so genießen wir jetzt, kurz nach dem Start, noch einen letzten Blick auf den Himalaya und den Mount Everest (wir können allerdings nicht genau sagen welcher der vielen Gipfel die wir sehen der höchste der Welt ist, sehen alle riesig und beeindruckend aus).

Der Flug ist kurz, unterhaltsam (Elysium und Iceman), lecker und ich gewöhn mich schonmal vom Everestbier auf das Singha Bier um.

Am Abend landen wir in BKK und sind schon ganz baff vom großen, vollklimatisierten und perfekt organisierten Flughafen. Schon was anderes als KTM in Nepal. Einreise klappt problemlos, wir bekommen unser Visum auch ohne Vorlage eines Rückflugtickets und unsere Rucksäcke warten schon auf uns am Band.

Mit dem Zug fahren wir bis an die Endhaltestelle in Bangkok. Von dort soll's mit dem Taxi weitergehen zu unserem Guesthouse, das wir sicherheitshalber schonmal für eine Nacht gebucht haben. Im Zug lernen wir dann gleichen einen anderen Deutschen kennen, der uns vorschlägt ein Taxi zu teilen, weil er in die gleiche Richtung möchte. Wir sind uns erstmal unsicher, weil wir wissen das die Taxi's in Nepal schon Schwierigkeiten mit uns und unserem Gepäck hatten, ganz zu schweigen von einer dritten Person und noch mehr Gepäck.

Als wir dann an unserer Station ankommen, der erste Kulturschock: Geteerte Strassen, mehrspurig, Fahrbahnmarkierungen und lauter grosse Karossen, die jederzeit den TÜV passieren würden, sowas haben wir jetzt 29 Tage kaum mehr gesehen. Und natürlich sind die Taxis auch keine betagten Hüpfer, sondern ausgewachsene Limousinen mit ordentlich Kofferraum. Noch nicht mal mein Rucksack muss aufs Dach.

Allerdings ist es gar nicht so einfach ein Taxi zu finden das uns zum Taxameterpreis zu unserem Ziel bringen will. Die ersten fünf die Anhalten haben keine Lust, erst für einen etwas älter Taxifahrer ist das selbstverständlich. Und so rauschen wir durch das hell erleuchtete Bangkok: in zwei Tagen, am 5. Dezember, hat der König Geburtstag und entsprechend hat sich ganz Bangkok herausgeputz und alles ist beleuchtet und mit Lichterketten geschmückt. Von den politischen Demonstrationen bekommen wir nichts mit, ausser einer massiven Strassensperrung, die unser Taxi zu einem weiten Umweg nötigt.

In unserer Unterkunft Sam Sen Sam Place angekommen, beziehen wir unser bescheidenes Zimmer (keine Klimaanlage aber Ventilator und Gemeinschaftsbad, ausserdem saubere Bettwäsche und Handtücher!) und machen uns gleich wieder auf den Weg die kulinarischen Köstlichkeiten von Thailand auf der Khao San Road zu erkunden, dem Backpacker Treff in Bangkok und geschickter Weise gleich bei uns um die Ecke. Dort ereilt uns dann gleich der nächste Kulturschock: Eine Kneipe, Pub oder Restaurant neben den anderen. Jedes buhlt um die Gäste mit Happy Hour, live Musik und Werbern auf der Strasse die die Speisekarte anpreisen. Dazwischen auf jedem freien Meter kleine Garküchen die ihren Teil vom Kuchen abhaben wollen und natürlich jede Menge Händler. Das ganze ist laut, bunt und voll. So in etwa stell ich mir den Ballermann auch vor.

Nachdem wir das ganze 2x umrundet haben und so richtig von nichts überzeugt waren (zu laut, Bier zu teuer, nur Fleisch auf der Karte, heute kein Fisch) landen wir bei einer Garküche mit angeschlossenem Bierverkauf wo wir uns je eine Portion Phat Thai gönnen - Reisnudeln mit Ei, Gemüse, Hähnchen oder Shrimps. Naja, nicht gerade die Krönung der Thai Küche, erst recht nicht in Khao San Rd.

Das reicht auch für heute. Auf dem Heimweg stoppen wir kurz beim 7/11 und kaufen noch ein Bier, das wir im schönen, kühlen und vor allem ruhigen Patio unseres Guesthouses genießen.
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blogged by Phoney

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