Wir haben gelesen, dass man direkt beim Takht-e-Solyman (wild) campen kann. Dort gegen 17.30 Uhr angekommen, sind nur wenige Picknicker und andere Touristen zu sehen. Kaum sind jedoch unsere Zelte nebst dem einer Kleinfamilie auf den überdachten Plattformen aufgebaut kommen 2 Busse mit jungen iranischen Couchsurfern an, die auf ihrem alljährlichen Ausflug durch Iran sind. Diese bauen ihr Lager etwas unterhalb auf einer Wiese auf und feiern lange in die Nacht. Und so geht es auch fröhlich weiter; die Iraner stören sich offensichtlich nicht daran spätabends im Dunkeln noch ihre Zelte aufzubauen und erst dann ihr Essen zuzubereiten.
Unser Zeltnachbar (der Vater der Kleinfamilie), der uns schon mit Tee und Obst versorgt hat, zeigt uns später stolz noch ein paar Fotos eines Canyons bei Marenjab (östlich von Qom). Mangels Englisch-Kenntnissen ruft er seinen Freund Nasser in Teheran an, der uns dann am Telefon erklärt, dass das Gebiet um den Canyon militärisches Sperrgebiet ist und nur mit Sondergenehmigung betreten werden darf, die für Ausländer unerreichbar ist. Danke fürs Gespräch, aber hübsch sehen die Bilder in der Tat aus. Dafür haben wir jetzt Nasser’s Telefonnummer und einen Dolmetscher wenn wir mal einen brauchen. Denn natürlich hat uns Nasser angeboten, dass wir ihn jederzeit anrufen können wenn wir Hilfe brauchen und auch gerne in Teheran besuchen.
Von anderen Campern werden wir sehr spät noch mit deren Essen versorgt, obwohl wir doch schon längst satt und bettfertig sind….Als wir gegen 22.30 Uhr endgültig ins Zelt krabbeln ist das Thermometer schon auf 8°C gefallen, aber die Iraner feiern noch fröhlich weiter.
Morgens nach der bisher kältesten Nacht in der wir alle ein bisschen frieren mussten, besichtigen wir die 2 Kultstätten, unterhalten uns natürlich (mal wieder) mit den sehr offenen, freundlichen und wahnsinnig neugierigen Iranern; es gibt viele Fotos von uns mit ihnen, von ihnen mit bzw. auf unseren Motorrädern usw. Es kommen einige Reisebusse an, und wir sind froh diesen sehr sehenswerten touristischen Hotspot beizeiten verlassen zu können. Bei den Karaftu Caves in sehr schöner gebirgiger Landschaft machen wir einen Zwischenstopp, treffen die Couchsurfer nochmal wieder und natürlich sind wieder Massen von Picknickern anwesend.
Der Vulkansee von Takht-e-Solyeman |
Weiter als Divanderreh kommen wir heute nicht; beim Einkaufen erfährt Constantin, der bei den Motorrädern bleibt, von den ca. 30 Schaulustigen Männern, dass man im Ort gar nicht campen kann und es auch sonst keine Unterkunftsmöglichkeit gibt. Das beeindruckt uns nicht allzusehr und nach der Ortsausfahrt macht sich unser Camping Scout Ralf schon bald auf die (Offroad) Suche nach einer geeigneten Stellen, im weit überschaubaren Gebiet.
Auch hier treffen wir wieder auf eine kurdische Familie beim Picknick, werden gleich zum Tee eingeladen und der angerufene Bruder der freundlich verrückten Mariam muss telefonisch Übersetzungsdienste leisten. Mariam, deren Kinder ein wenig Englisch können, lädt uns mehrfach ein, bei ihnen im Haus zu übernachten, was wir aber freundlich ablehnen. Während des Zeltaufbaus kommt dann noch ihr Bruder vorgefahren, der unbedingt unsere Kontaktdaten haben will, um mit uns über unsere Kultur etc. zu diskutieren. Auch gut. Im Dunkeln ist dann aber endlich Ruhe und wir können unser wärmendes Lagerfeuer geniessen, auch wenn’s nicht mehr ganz so kalt ist, wie am Vorabend.
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blogged by Zenzi39
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