Mittwoch, 3. Dezember 2014

Trekking in der Cordillera Blanca - oder doch nur Wandern?


Trekking in der Cordillera Blanca, und damit meine ich eine Mehrtagestour, ist der Traum vieler Wanderbegeisterter.

Inzwischen hat sich in der Backpackerwelt das Wort 'trekking' ja als Überbegriff für alles etabliert, was mit Wandern zu tun hat. Auch ein 2 stündiger Spaziergang, den so mancher evtl. schon als Wanderung bezeichnen würde, kann schon mit dem Begriff 'Trekking' aufgepeppt werden. Darum gilt um so mehr: genau aufpassen, was hinter einem Trek steckt! Das altmodische Wort 'hiking', das ich noch als 'wandern' kenne, scheint aus irgendeinem Grund ausgestorben zu sein; wahrscheinlich ist das einfach nicht cool genug.

Aber zurück zum Trekking in der Cordillera Blanca. Es gibt hier den Santa Cruz Trek, der nach dem Machu Picchu Inca Trail der meistbegangene Trek in Peru ist. Es ist immer wieder erstaunlich, zu welchen Schandtaten der gemeine Urlauber und besonders der unbesonnene Backpacker bereit ist, um eine aufregende Reise zu haben; Leute, die sicherlich daheim nie auch nur an Wandern denken, geschweige denn an Mehrtageswanderungen, quälen sich hier auf einmal in Höhen von 4000 - 5000m.

Wir als die Wandervögel schlechthin haben uns natürlich auch vorgenommen, in der Cordillera Blanca eine Mehrtageswanderung zu machen; es gibt viel mehr zu begehen als den Santa Cruz Trek. Allerdings sind die Aussichten dann doch nicht vielversprechend genug, als dass wir uns dazu durchringen können. Zum einen wird hier immer wieder betont, dass wir uns in der Regenzeit befinden und der Regen jederzeit einsetzen kann (bisher hat es allerdings viel zu wenig geregnet). Zum anderen stimmt uns der nachmittägliche Blick zu den wolkenverhangen grauen Gipfeln um uns herum nachdenklich. Zu guter Letzt müssen wir natürlich zugeben, dass wir im tiefsten Inneren Memmen sind ... aber harte.

Es stand noch nie auf unserem Wunschzettel, bei Temperaturen um den Gefrierpunkt auf knapp 4000m zu zelten; das ganze womöglich noch bei Niederschlag, der ganz schnell weiss werden kann, und mit fraglicher Ausrüstung. Es gibt ausreichend Berichte im Internet von durchwachten und durchfrorenen Nächten entlang des Treks in nicht wasserdichten Zelten und in nicht ausreichend wärmenden Schlafsäcken, alles Leihware versteht sich. Und dafür auch noch Geld bezahlen? Nein danke.

Dann belassen wir es lieber bei zwei weiteren schönen Tageswanderungen, die wir von unserer nächsten Station in der Cordillera Blanca starten, der niedlichen Stadt Caraz (2290m). Uns schliesst sich noch eine Französin, Florence, an, die auch mal gerne in Gesellschaft wandert.

Und so wandern wir an einem Tag von Caraz nach Yungay, eine schöne Strecke, die uns bis auf  3500m führt. Wir sind allerdings keine 5h unterwegs, wie in der Touristeninformation angekündigt, sondern 8 anstrengende und heiße Stunden (bis auf die Pausen).

Anderntags chartern wir ab Yungay ein Taxi, um uns zum Augangspunkt der Wanderung zur wunderschön gelegenen Laguna 69 (4600m) zu bringen.

Phoney beschreibt die Wanderungen in eigenen Posts für die Interessierten unter euch:



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blogged by Zenzi39

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