Dienstag, 11. März 2014

Busfahren auf Java - welcher Teufel hat uns nach Semarang getrieben?

Der Weg nach Semarang in Kürze:
Bus von Dieng nach Wonosobo, umsteigen in den Bus zum Busbahnhof, Bus nach Secang, umsteigen nach Semarang, örtlicher Bus ins Zentrum, Odyssee zu Fuß bis zu einer Unterkunft.

Das mit dem Busfahren hier ist so eine Sache und auf alle Fälle ganz anders als z. B. im geordneten Thailand.

Einerseits ist es einfach, den richtigen Bus zu finden, weil die Kassierer offensichtlich großes Interesse haben, den Bus zu füllen. Darum werden wir an der Start-Busstation angesprochen und in einen Bus Richtung Ziel gesetzt. Am Umstiegsort werden wir rausgeschmissen und gleich wieder in den nächsten Bus gesetzt...kein Problem. Nur in Secang, auf der Fahrt nach Semarang, müssen wir warten, um dann festzustellen, dass der normale Bus zur Weiterfahrt schon völlig überfüllt ist. Aber kein Problem, diesem folgt der Bisness Bus mit Klimaanlage, der ist halbleer und viel angenehmer.

Erstaunlich und interessant finden wir dass in den Bussen geraucht wird. Zugig isses ja sowieso, wegen der offenen Türen.

Lästig ist auf Dauer, dass wir in jedem Bus aufs neue den Fahrpreis verhandeln müssen.

Hier hilft nur: Vorbereitung durch Recherche eines ungefähren Preises im LP o.ä., passend zahlen, und etwaige Forderungen eines höheren Preises runterhandeln; notfalls sagen, auf der Hinfahrt hat es doch auch nur xxx gekostet. Das kann lustig sein, ist aber auf Dauer nervig und ermüdend.

Interessanterweise war dieses Prozedere beim Bisness Bus nicht nötig, da der Kassierer von Anfang an weniger wollte, als wir bereit gewesen wären zu zahlen...das soll noch einer verstehen.

In Semarang angekommen, wo es keine Backpackerunterkünfte gibt, weil kein Backpacker ausser uns jemals auf die schwachsinnige Idee käme, hierherzukommen, schlagen wir uns zu einer laut Travelfish günstigen Unterkunft durch.

So günstig ist diese Dunkelkammer dann doch nicht und was Travelfish vergessen hat zu erwähnen: Das Hotel liegt inmitten der 'Altstadt' die aus vor sich hin zerfallenden alten Kolonialbauten und Lagerhäusern besteht. Das hat einerseits einen maroden Charme, andererseits wollen wir hier in dieser ausgestorbenen Geisterstadt, in der wir auf dem Weg vom Bus lediglich ein paar junge Fotografen mit ihren Models und ein paar schlafende Penner sehen, nicht im Dunkeln sein.


Verfallene Warenhäuser der Holländischen VOC sind zwar schöne Kulissen, aber wenig Vertrauenserweckend

Also weiter Richtung belebtere Gegend um die Moschee mit billigen Hotels (laut Wikitravel), wo auch nix ist, und weiter nach Chinatown zum LP (Indonesia) Tipp. Dieser stellt sich raus als moskitoverseuchtes, fensterloses, aber auf nett gemachtes Zimmer, das völlig überteuert daher kommt. Was solls, wir sind klatschnass geschwitzt, haben offenbar keine andere Wahl und verfluchen uns, überhaupt in dieses #*!#?$ Kaff gekommen zu sein, das sich Hauptstadt Central Javas nennt. Wir hoffen von hier irgendwie wieder weg nach Malang, East Java, zu kommen und machen uns erst mal daran, die geschätzt 30 Mozzies zu erledigen, die wir geweckt haben. (Blöd auch wenn die Klimaanlage nur läuft, wenn die Zimmerkarte steckt. D.h. freie Bahn für Mozzies aus dem Lüftungsschacht, insbesondere wenn die Anlage dann eingeschaltet wird; einen Weg nach draussen gibt es dann nicht mehr. Absolute Fehlkonstruktion und keinen Tipp wert!).

Und was lernen wir daraus: Wir gehen nirgendwo mehr hin, wenn es nicht in unserem LP SEA steht, der offensichtlich wirklich nur die Highlights der einzelnen Länder listet.
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blogged by Zenzi39

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