Mittwoch, 18. Juli 2012

Bezwingung des Svartisen Gletschers (fast)

Das Schiff das uns zum Svartisen Gletscher bringen soll legt fast pünktlich ab: 7:45 Uhr. Ausser uns ist nur noch das Personal der Hütte am Startpunkt der Wanderung und für die Gletscherführungen an Bord. 10 Minuten dauert die Überfahrt. Wir wollen nicht die geführte Gletscherbesteigung mit Führer machen - da gibt es die erste erst um 12:00 Uhr. Wir wollen dem Wanderpfad am Rande des Gletschers zu einer Berghütte auf 1000m folgen. Das Wetter soll heute gegen Mittag sonnig werden bis dahin trocken mit nur wenigen Schauern.

Nach 20 Minuten Bootsfahrt, empfängt uns am Startpunkt milder Nieselregen und tiefhängender Nebel. Gerade mal die Spitze der Gletscherzunge schimmert bläulich durch den Nebel. Der Svartisen Gletscher ist der einzige europäische Gletscher, der (noch) bis ins Tal reicht, was in diesem Fall Meereshöhe bedeutet.

Wir folgen dem gut ausgebauten und markierten Wanderweg zur Gletscherzunge und erreichen diese nach gut einer Stunde. Der Anblick des blauen Eises ist schon etwas beklemmend. Man hat das Gefühl es leuchtet bläulich von innen.




Leider ist das Wetter nicht besser geworden. Der Niesel ist zwar schwach aber kontinuierlich, der Nebel löst sich auch nicht auf, von der Sonne keine Spur. Das erschwert uns auch das Finden des Pfades zur Berghütte. Es gibt zwar jede Menge Steinmandel, aber die führen oft nur in eine Sackgasse und lassen keine echte Richtung erkennen. So irren wir eine gute Stunde durch die glatte Felslandschaft, die der Gletscher über die letzten tausende von Jahren geschaffen hat, immer dicht am Rand der Eiszunge selbst.

Schliesslich finden wir doch noch den markierten Weg zur Hütte. Der stellt sich aber als steil und stellenweise extrem rutschig heraus, da der dauernde Nieselregen den Fels in eine wahre Rutschbahn verwandelt hat und überall fliesen Bäche zu Tale. Nachdem der Nebel auch dichter wird und keine Aussicht auf Besserung besteht, brechen wir unseren Ausflug ab und treten den Abstieg an. Eine gute Entscheidung: Bergabwärts ist der Fels noch glitschiger und wir sind froh als wir die Sicherungseile erreichen an denen wir uns über die Felsen wieder nach unten hangeln können.
So erwischen wir die Fähre um 13 Uhr zurück Richtung Hytta.




Was nun anfangen mit dem angebrochenen Tag? Wir füllen erstmal unsere Vorräte im Supermarkt auf und kehren zu unserer kuscheligen Hütte zurück, wo unser Lesestoff auf uns warten und unsere Klamotten trocknen können.

Heute Abend lassen wir uns auch vom trüben Wetter nicht davon abhalten zu grillen.

Für morgen sieht die Planung die kurze Fahrt (170km) nach Bodø vor und dann gleich auf die Fähre nach Moskens, Lofoten.


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