Dienstag, 18. April 2017

Quer durch den Balkan - Teil 9: Alles voller Wasserfälle in Bosnien und Kroatien


Die Sonne scheint und ein weiterer Traumtag erwartet uns, wie eigentlich schon auf unserer ganzen Reise. Ausser in Montenegro und Vermosh hatten wir kaum einen Tag ohne Sonnenschein; unsere Regenklamotten haben wir in den knapp zwei Wochen Tour noch gar nicht gebraucht. Und es sieht ganz danach aus, als sollte es genauso weitergehen - wir haben nichts dagegen.

Unser Ziel heute ist Kroatien, genauer der Nationalpark Plitvicka mit seinen tollen Seen und Wasserfällen. Vorher machen wir aber einen Abstecher zu dem bosnischen Pendant, dem Nationalpark Štrbački buk.

Nach dem Frühstück werden die Bikes aufgesattelt und es geht Richtung Park. Das letzte Stück führt über eine schmale Schotterstrecke bis zum Parkeingang. Überraschung: Wir sind nicht die einzigen, die den Weg heute hierher gefunden haben.

Der Park ist schön angelegt und es gibt auch kleine Geschäfte mit Andenken, Essen und Trinken. Über 'Boardwalks' geht es am Fluss entlang zu den Wasserfällen die sehr beeindruckend sind: Über dutzende Stufen stürzt das Wasser von einem Seeplateau hinunter zum nächsten. Hier kommt jetzt auch endlich mal mein kleines Stativ zum Einsatz das ich jetzt schon über 1.000km mitschleppe.

Um die Mittagszeit lassen wir die BMW's wieder an und lassen uns vom Navi nach Kroatien führen. Als Ziel hab ich das Korna Auto Kamp eingeben, der nächstgelegene Campingplatz zu Plitvicka. Der Genzübertritt verläuft auch dieses Mal wieder problemlos und schon hat uns die EU wieder.

Der Campingplatz entpuppt sich als riesige Anlage. Wir erfahren, dass hier zur Hochsaison bis zu 1.000 Check-Ins pro Tag gemacht werden. Jetzt ist es aber schon etwas ruhiger. Die Anlage ist wirklich sehr schön: Es gibt Hügel & Täler und gleich mehrere Sanitäranlagen. Das führt dazu, dass wir die ganze Anlage gleich drei Mal abfahren, weil wir uns nicht entscheiden können wo wir unser Zelt aufschlagen sollen. Am Ende finden wir ein schönes Plätzchen, nicht zu nah und nicht zu weit vom nächsten WC weg, frisches Gras für's Zelt, eben und sogar mit einem Tisch & Bank zum Essen.

Im Platz-eigenen Supermarkt füllen wir unsere Essensvorräte auf und gönnen uns gleich ein Willkommensbierchen. Was uns sehr entgegenkommt ist, dass vom Campingplatz ein Shuttle Bus zum Nationalpark und zurück angeboten wird, weil in Motorradklamotten durch den Park zu spazieren ist eher nicht so unser Ding.

Beim Abendessen am Zelt lernen wir unsere Nachbarn kennen, ein junges Pärchen aus Frankreich, das mit dem Mietwagen unterwegs ist und heute schon um 6 zum Park aufgebrochen ist, um vor den ganzen Busausflüglern da zu sein; naja das werden wir wohl nicht schaffen wir sind aber super darin Menschenmassen auszublenden. So richtig ins Gespräch kommen wir dann, als wir endlich mal dazu kommen unseren Zwetschgen-Raki zu probieren und zu teilen, den wir in Montenegro gekauft haben. Dabei erfahren wir, dass die zwei gerne mit dem Motorrad durch den Iran fahren wollen - Hallo! Da sind sie ja gerade an die richtigen gekommen und so wird es ein schöner Abend mit unseren Iranerinnerungen (am Ende erfahren wir dann noch, dass beide weder einen Motorradführerschein, noch ein Motorrad ihr eigen nennen, aber hey - wenn es einen guten Grund gibt beides haben zu wollen, dann um damit auf Reisen zu gehen).

Achja - der Schnaps war vorzüglich, ein echter Edelbrand. Die 4€ waren gut investiert 😀.

Die Busse (ja, Mehrzahl - insgesamt drei) fahren am nächsten Morgen gegen neun Uhr ab und wir landen 20 Minuten später im großen Pulk vor dem Parkeingang. Hier ist alles bestens organisiert: Kaum 5 Minuten später haben wir schon Karten und sind drin. Und ja, es ist eine Menge los. Ein wenig beneiden wir schon unsere Franzosen die das alles noch in Einsamkeit anschauen konnten (der Park öffnet um sieben Uhr). Aber zum Glück gibt es eine Vielzahl von Wegen und Touren durch den Park. Als alte Wandervögel nehme wir natürlich nicht den einfachen Pfad, sondern entscheiden uns für den längsten Weg mit Anstiegen & Steigen. Spätestens hier wird's auch recht einsam.

Egal wieviel los ist, das Schauspiel das sich dem Betrachter im Park bietet ist fantastisch. Und bevor ich versuche das alles in Worte zu fassen, gibt es hier einfach ein paar Bilder.

Plitvicka Park 2016
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blogged by Phoney


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