Dienstag, 10. Juni 2014

Shit happens, und wenn's mal anfängt, dann kommt's richtig Dicke


Obwohl uns gesagt wird, dass die Strasse von Sepid Dasht Richtung Esfahan teils sehr schlecht ist, lassen wir uns nicht beirren und fahren weiter. Zunächst sieht alles traumhaft gut aus, mit traumhaft kurvigem Bergsträssen…aber irgendwann ist die befestigte Strasse zu Ende.

Sagen wir mal, die 40km Offroad Erfahrung, die ich jetzt sammle sind mein bisheriges Meisterstück. Der geduldige Ralf steht uns mit guten Ratschlägen und starken Armen bei…sodass wir beide mit je nur 1 Umfaller im Sand bzw. Schotter die Strecke Meistern…aber manmanman, das spüre ich in meinen Armen.


Erschöpft nach unserer Offroad Passage

Wir machen 3 Kreuze als wir wieder befestigte Strasse erreichen und dann läuft’s super über Quasi Autobahn nach Esfahan. Kurz nach Ortseinfahrt vermissen Constantin und ich allerdings den hinter uns fahrenden Ralf….und warten und warten und erfahren von einem der netten zuschauenden Iranern, dass er am Kreisverkehr hinter uns ist…und dann kommt er doch…noch mieser gelaunt als bei der morgigen Abfahrt. Motorprobleme….was ne Sch….wir sind eh schon spät dran.

Erst mal abwarten, ADAC anrufen, der im Iran leider gar nix machen kann…warten… Hossein in Urmia anrufen und warten…..und da kommt sie schon, die iranische Hilfe. Der englisch sprechende Iraner, der anhält um zu helfen kennt gleich eine Werkstatt zu der wir alle noch gemeinsam fahren können (im Konvoi durch die Esfahaner Rush Hour, da kommt Laune auf). Dort kann allerdings nix gemacht werden, Ralf muss in eine andere Werkstatt. Ruckzuck steht ein Pick-Up da, auf den das Bike verladen werden kann und der uns erst mal zum kurzerhand telefonisch reservierten Amir Kabir Hostel bringt, um das Gepäck abzuladen. 



Constantin und Ralf fahren weiter Richtung Werkstatt, während ich mich erstmal über diese überteuerte Backpacker Absteige mit dem arroganten Schnösel an der Rezeption, der mich wohl für blöd verkaufen will, ärgere, die eher 3. Wahl gewesen wäre…aber mei angesichts der Uhrzeit und der Gesamtsituation muss es für eine Nacht tun; immerhin gibt es die erste Dusche seit Urmia.

Ralf ist wenig optimistisch, was seine KTM angeht. Sein Schrauber in Deutschland tippt nach Begutachtung per Gehör über das Handy auf Nockenwellenlager oder Steuerkette. Beides sehr aufwendig und kaum als Ersatzteil im Iran zu bekommen, schliesslich dürfen hier nur Motorräder bis max. 250ccm fahren. Ein Blick in die Werkstatt lässt dann aber doch Hoffnung aufkeimen, stehen da doch eine Suziki GSX-R, eine Kawasaki Z1000 und eine Yamaha Fireblade. Alles illegal natürlich, aber offensichtlich sehen die Jungs nicht zum erstmal ein großes Motorrad.

Gegen 22 Uhr machen wir uns auf Essenssuche, finden einen noch geöffneten Fast Food Laden (mit Burger und Pizza, davon gibt es hier massig) und trinken unser erstes Holsten Alkoholfrei…..na ja. 

Ralf kann am Sonntag erst mal zur Werkstatt fahren, um dem Auseinandernehmen seines Motors beizuwohnen. Wir beide wechseln derzeit die Unterkunft in das tolle Totia Hotel ums Eck, das mit 70k Tuman nur unwesentlich teurer ist, als die Absteige (60k), dafür aber ein richtiges Hotel ist mit eigenem Bad, Klimaanlage und das tollste: alles ist sauber! 

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blogged by Zenzi39

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