Dienstag, 10. Juni 2014

Weiter zur Felswand von Bisotun und Sefid (Sepid) Dasht



Weiter geht’s auf gut ausgebauter Straße nach Kermanshah, wo wir erst mal von den denkbar unspektakulären aber extrem gut besuchten  Grotten von Taq-e Bostan enttäuscht sind. Wir treffen in einem Lokal Nader wieder, den wir schon am Gefängnis von Solyeman kennengelernt haben…so klein ist die Welt.
Weiter nach Bisotun, wo wir auf die bombastischen Reliefs in der legendären Felswand hoffen….und wieder leicht enttäuscht werden; das haben wir uns toller vorgestellt. Ein riesiges Gerüst erlaubt nur den Blick auf das Relief von sehr weit weg. Hmmm….immerhin kann ich weiter Offroad-Fahren üben, weil Ralf uns in den Pinienwald, der vielfach zum Picknicken genutzt wird, lotst, um unser Camp aufzustellen.

Von hier fahren wir immer wärmer werdend weiter gen Esfahan; ab Khorramabad suchen wir uns das hübsche Gebirgssträsschen Richtung Sepid Dasht aus und fahren durch spektakuläre Landschaft dorthin. Unterwegs mal wieder Fotoshooting mit netten Iranischen Touristen, Austausch von Obst - wir dachten, wir werden ein paar der geschenkten, meist noch grünen Aprikosen (so isst man die hier) los, ernten dafür jedoch Kiwis, Trockenpflaumen und Gurken - …..von hier ab kriegen wir Begleitung eines einheimischen Motorradfahrers, der zufällig aus Sepid Dasht kommt und uns dorthin geleiten will.


Im Ort wird uns gesagt, dass wir im Park campen dürfen oder in einem Schlafsaal in der Schule schlafen könnten, was doch viel sicherer sei, wie von einigen Dörflern inkl. dem Dorflehrer und den herbeigerufenen Polizisten betont wird. Wir entscheiden uns fürs Campen….was uns noch eine Lehre sein wird. 

Wir haben nicht bedacht, dass wir uns in einem idyllischen Bergdörfern befinden, wo nix passiert. Natürlich weiss bald das ganze Dorf, dass 3 Biker mit ihren Krads im öffentlichen Park campen und alle kommen vorbei um zu gucken, gaffen und quatschen. Jetzt wissen wir, wie sich die Tiere im Zoo fühlen, aber jetzt ist’s eh schon zu spät, um noch weiter zu fahren. Also lassen wir alles über uns ergehen, und denken, dass mit dem Abendessen endlich Ruhe einkehrt….denkste.

Wir sind schon im Zelt, als die Party im Park erst so richtig losgeht (die Iraner essen und schlafen sehr spät)…Constantin und ich haben Glück, wir werden in unseren Zelten nicht behelligt, aber bei Ralf geht’s wohl drunter und drüber mit Zeltgästen, sodass er sich noch bis 1.30 Uhr die Seele aus dem Leib quatschen muss, bis er endlich den letzten Gästen klarmacht, dass er auch mal schlafen will.

Am nächsten Morgen stellen wir fest, dass jemand an den Motorrädern waren (die direkt bei den Zelten standen) und die nicht verschlossenen Taschen begutachtet haben. Die Bilanz: Ralfs alte Turnschuhe und seine Doppelhubluftpumpe aus seinen Satteltaschen (er hat keine Koffer) fehlen sowie Constantin’s Mini-Ersatzwerkzeug aus der Mini-Not-Satteltasche. So richtig blöd ist lediglich das mit der Doppelhubluftpumpe und wir sind richtig sauer. Na ja, hätten wir in dem Schlafsaal geschlafen wären die Bikes noch weiter weg von uns gestanden, wer weiß was dann noch alles fehlen würde.

Wir ärgern uns, erklären dem Parkwächter was los war und noch anderen neugierigen Parkbesuchern und Schwups stehen die Gendarmen da…oh man, so war das doch auch nicht gemeint. Na gut, dann nochmal den netten Herren Gendarmen erklärt was geklaut wurde, Pässe zeigen…und nein, die Polizei wollen wir jetzt nicht auch noch anrufen (was ist denn der Unterschied? Keine Ahnung); wir wollen einfach nur packen und weiterfahren.

Auf der Weiterfahrt ruft uns dann noch der Dorflehrer an, der natürlich vom Diebstahl gehört hat und entschuldigt sich und fragt, warum wir ihn nicht verständigt hätten und die Polizei gerufen haben…aber bitte, was hätte das denn für einen Unterschied gemacht? Shit happens.


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