Montag, 27. Juli 2015

Selfie-Stick für Fortgeschrittene: Das Cullmann Nanomax 200T Reisestativ

Spass beiseite, zum Selfies machen benutze ich das Cullmann Stativ zwar auch, aber meistens dann doch für ernstere Fotos. Natürlich immer dann, wenn man längere Belichtungszeiten braucht bzw. möchte. Mein Lieblingseinsatz ist die Fotografie von Wasserfällen mit langer Belichtung, dann bekommt man diesen schönen verwischten Effekt. Aber auch auf belebten Plätzen kann man per Langzeitbelichtung die störenden Menschen zu Schatten verblassen lassen. Oder wenn man mal ernsthaft ein HDR Bild aufnehmen möchte, oder ein gutes Panorama, oder .... ein Selfie eben, ohne dass der Arm mit auf dem Bild ist.


Ein Stativ ist also eine klasse Sache; trotzdem braucht man es so selten und meist ist es so schwer und sperrig, dass man es auf Reisen nicht dabei hat. Ausser man hat so ein schnuckliges Teil wie das Cullmann. Das ist wirklich super handlich, extrem klein und das Gewicht von 680 Gramm gerade noch erträglich. Zusammen gepackt im praktischen Beutel ist das Stativ dann nur noch 28cm lang und passt bequem in den Koffer, Rucksack oder Fototasche.

Ich habe mein Cullmann noch mit einer Schnellwechselplatte ausgerüstet, dann spare ich mir das lästige an- und abschrauben der Kamera. Ausserdem bin ich der Meinung dass die Kamera über die Schnellkupplung stabiler sitzt, als nur hingeschraubt.

Das Ding ist trotz seiner Grösse sehr stabil und hat sogar meine DSLR (Nikon D5000) mit schwerem Objektiv gehalten. Aber optimal ist das nicht. Für meine Systemkamera von Olympus OM-D E-M10 und meine Nikon P7700 ist das Ding aber optimal.

Einziger Wermutstropfen ist die Höhe: Ganz ausgefahren ist es nur 82cm hoch. Aber bisher hat mich das nicht gestört. Meistens gibt es ja irgendwas, worauf man das Stativ stellen kann, dann passt die Höhe wieder. Und Fotos von unten haben auch etwas, schon wegen dem neuen Blickwinkel.

Noch ein paar Tipps zum Fotografieren per Stativ:

Das Stativ soll ja verwackeln verhindern, deshalb tunlichst alles unterlassen was Stativ und Kamera in Bewegung setzen könnte. Also

  • Immer mit Selbst- oder Fernauslöser arbeiten, nie direkt auslösen
  • Finger weg von Stativ und Kamera beim Aufnehmen
  • Bei DSLR Spiegelvorauslösung einschalten. Dann klappt der Spiegel schon ein paar Augenblicke vor dem Auslösen hoch, die Vibrationen des Spiegels haben sich bis dahin wieder beruhigt


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Donnerstag, 23. Juli 2015

Ein toller Tages- und Reiserucksack: Der Forclaz 30 Air


Nachdem mein alter Tagesrucksack nach dem ersten Teil unserer Reise endgültig den Geist des Zeitlichen gesegnet hat, war es Zeit einen neuen zu suchen. Folgende Merkmale waren für mich wichtig:

  • Genügend Platz: >20L muss schon sein, das Teil soll auch mal als alleiniger Rucksack bei einer Wanderung mit Übernachtung taugen
  • Platz für meinen 2L Camelbak - das Trinksystem finde ich nicht nur bei Wanderungen super, auch beim Motorradfahren versorgt es mich mit Wasser
  • Bequem zu tragen, mit guter Polsterung, Hüft- und Brustgurt
  • Eingebaute Regenhülle
  • Befestigungsmöglichkeiten für Wanderstöcke
Nun gibt es in dem Segment der Tagesrucksäcke, also alles zwischen 20 und 30L ein großes Angebot. Kerstin hat ja einen schicken Deuter und auch mein grosser Trekkingrucksack ist von denen. Allerdings sind mir manche Deuter einfach zu sehr auf Wandern ausgelegt: Die sehr starre Rückenkonstruktion ist zwar toll beim Wandern, aber leider gar nichts wenn man denn Rucksack als Gepäck in Bus, Bahn oder Flugzeug dabei hat - das nimmt einfach zuviel Platz weg. 

Auch das Beladen ist bei den 'Toplader' Rucksäcken nicht leicht, man muss sich oft durch den ganzen Rucksack wühlen, wenn man mal was von ganz unten braucht.

Beim Bummel durch Decathlon bin ich auf den Forclaz 30L Air gestossen. Von der Grösse hat der mich sofort angesprochen. Und auch das Ausprobieren hat sich dann gleich gut angefühlt. Dazu erfüllt er auch alle meine Anforderungen und liegt mit 39,90€ noch im mittleren bis unteren Preissegment.

Auf gut 23.000km auf dem Motorrad und anschliessend noch 6 Monate durch Südamerika konnte der Forclaz dann richtig zeigen was er kann. Und das ist einiges in meinen Augen:
  1. Die Trageeigenschaften sind wirklich klasse. Da hat nichts gedrückt, gescheuert oder gepikst. Auch die Belüftung am Rücken funktioniert besser als bei andern Rucksäcken die ich kenne, obwohl (oder gerade deshalb?) sie einen ziemlich simplen Eindruck macht.
  2. Der Rucksack ist voll auf ein Trinksystem vorbereitet: Extra Fach, Öffnung für den Schlauch und Schlaufen am Träger für den Schlauch. Gerade letzteres fehlt bei anderen Modellen oft.
  3. Der Rucksack hat ein grosses Hauptfach das über zwei umlaufende Zipper leicht zugänglich ist. Dazu gibt es noch ein Fach aussen, das den ganzen Kleinkram aufnimmt. Am Hüftgurt gibt es ebenfalls eine kleine Tasche - Ideal für meine Fotofilter und Ersatzakkus.
  4. Links und Rechts gibt es noch zwei Netztaschen für Trinkflaschen, oder in meinem Fall Teleobjektiv und Stativ. War also auch ein toller Kamerarucksack.
  5. Innen gibt es noch eine Schlüssel- oder Geldtasche mit Reisverschluss.
  6. Eine Regenhülle in freundlichem Grün ist auch integriert. In die Regenhüllentasche hat auch noch mein kleines Regencape gepasst, sodass ich beim Wandern an nix mehr denken musste.
Klasse finde ich die 'Geheimtasche': Man kann das Innenfutter über einen Klettverschluss lösen. So kann man auf Wunsch das Drahtgerüst - das Stabilität verleiht - und den Formgebenden Plastikschild rausnehmen. Man kann aber in den Zwischenraum auch Wertsachen, wie Pass, Kreditkarten und Bargeld verstecken. So reise ich stets sicher. Auch grosse Dokumente, wie das Carnet de Passage sind da gut aufgehoben. Nicht mal der Zoll in Bolivien hat das Versteck entdeckt.

Einziges Manko: Nach gefühlten 150 Sonnentage war die Farbe schon ganz schön ausgebleicht, aber das hat mich nicht gestört. Eher schon, dass sich irgendwo in Peru ein Riss im Material gezeigt hat. Ging zwar mit doppelt Duckttape, aber schön ist sowas nicht.

Schön wiederum ist aber dass Decathlon da nicht lange fackelt und die 10 Jahre Garantie auf Material auch ernst nimmt: Umtausch oder Geld zurück? Beides kein Problem. Ich hab mir gleich einen neuen bestellt, jetzt wieder in schönen Schwarz/Rot statt Grau/Irgendwas. Mal sehen was ich für Abenteuer mit dem erlebe. 



Regenhülle inklusive

Tasche am Hüftgurt

Etwas ausgebleicht nach 12 Monaten

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Montag, 20. Juli 2015

Trekking in Nepal - Unsere erprobte Packliste!


Bevor er für uns nach Nepal ging haben wir uns einige Gedanken gemacht was in unsere Rucksäcke muss. Schwieriger wurde die ganze Sache dadurch, das Nepal ja nur die erste Station auf einer längeren Reise durch Südost-Asien sein sollte und uns schon bewusst war, dass man in Thailand ganz andere Sachen braucht als in Nepal (was sich dann allerdings als nicht ganz Richtig herausgestellt hat, siehe unser Blog "Lange Unterhosen in Laos").
 
Was man einpackt hängt auch davon ab in welcher Gegend man in Nepal trekken will. Die bekannten Trekking Routen, wie Annapurna Circuit (den wir gemacht haben), Annapurna Base Camp oder Mount Everest Base Camp verfügen alle über eine gute Infrastruktur. Camping Ausrüstung und Essen kann man deshalb getrost zu Hause lassen. Es gibt ausreichend Teahouses, so nennt man hier die Unterkünfte, zum Übernachten und Essen.
 
In jedem Falle ist das Gewicht ein entscheidender Faktor. Egal ob man in eigener Regie wandert oder einen Träger dabei hat: Irgend jemand muss den Rucksack tragen und je leichter, desto besser für alle Beteiligten.
 
Die Jahreszeit in der man geht hat weniger Einfluss auf das Gepäck, da über 3.000m immer mit kalten Nächten, Regen und plötzlichem Wetterwechsel zu rechnen ist. Tagsüber kann es im Himalaya selbst Ende November noch angenehm sein, aber die Nächte und Passüberquerungen sind immer kalt.
 
Hier ist unsere Packliste, die sich als optimal bei unserer Tour erwiesen hat:
 

Klamotten

  • Feste Wanderhose (z.B. Fjallräven G1000, oder Softshell). Thermohosen sind überflüssig
  • 2x leichte Funktionsshirts als 1. Schicht. Wir haben auf IceBreaker 150 und Odlo gesetzt
  • Funktionswanderhemd/-bluse. Ein Kragen bietet immer noch etwas zusätzlichen Schutz vor Sonne
  • warme Fleece Jacke
  • Hardshell oder Softshell Wanderjacke
  • Daunenjacke (optional - war abends sehr angenehm, allerdings tat's der Daunenschlafsack auch)
  • Regenjacke (falls die Wanderjacke nicht schon Wasserdicht ist)
  • 3-4 Unterhosen (Ich fand die Merino Unterhosen von IceBreaker sehr angenehm)
  • Lange Wollunterhose, ebenfalls von IceBreaker
  • 2x warme Wandersocken aus Wollle
  • 2. Wanderhose für Abends und falls die erste mal Nass wird (optional)
  • Wollpulli (optional, aber abends gerne getragen)
  • Handschuhe, am besten Softshell / winddicht
  • Schal bzw. Buff
  • Mütze aus Wolle oder Fleece
  • Hut, weil man die Sonne in diesen Höhen niemals unterschätzen darf
  • zum Schlafen waren unsere Icebreaker Shirts und Unterhosen optimal

Wanderstöcke machen das gehen angenehmer, braucht man aber nicht unbedingt

Schuhwerk

Gute und feste Wanderstiefel sind ein muss, auch wenn manche mit leichten Trekkingschuhen unterwegs sind. Wir waren froh gute und belastbare Stiefel zu haben. Spätestens am Pass wird man durch Schnee gehen müssen, deshalb sind wasserdichte Stiefel ideal. Wir empfehlen Textil, das trocknet schneller als Leder und braucht weniger Pflege. Für nach der Wanderung Flipflops oder Trekking-Sandalen
 

Und sonst

  • Daunenschlafsäcke für einen Bereich von 0 Grad und darunter. Die Zimmer sind nicht geheizt und es wird ab 3.500m Nachts empfindlich kalt
  • Innenschlafsäcke, z.B. aus Seide. Sind sehr leicht, klein und geben zusätzlich warm. Außerdem lassen die sich leichter Waschen als Daunenschlafsäcke
  • Kernseife um Sachen unterwegs zu waschen
  • SteriPen oder MicroPur Tabletten, um unterwegs Wasser zu reinigen (siehe auch unsere Nepal-Tipps zum Thema Wasser)
  • gute Sonnenbrille, Kategorie 3 - 4
 
Ihr seht, wir setzen viel auf Wolle, das kommt vor allem, seit wir beim Motorradfahren die Merino Sachen von IceBreaker tragen. Die Sachen geben warm - auch wenn sie ein wenig nass sind, tragen sich sehr angenehm und nehmen es einem nicht übel wenn man sie mal 2-3 Tage hintereinander trägt. Trotzdem sind sie leicht zu reinigen (Stichwort Handwäsche) und trocknen relativ schnell. Deshalb gehören die Merinoteile (gibt es inzwischen auch von anderen Herstellern, z.,B. Vaude und Decathlon) immer in unser Reisegepäck, egal wohin es geht, weil Wandern tun wir meistens. Allerdings sind Wollsachen für starke Schwitzer (beim Wandern) nicht optimal; es gibt vollsynthetische Shirts, die die Flüssigkeit besser abtransportieren und schneller trockenen.
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Donnerstag, 16. Juli 2015

No Plan is a Good Plan - Planlos Reisen und Spass dabei



Seit einigen Wochen sind wir ja wieder zurück nach 18 Monaten um die Welt reisen. Wir treffen endlich unsere Familie, Freunde, Kollegen und zukünftige Arbeitgeber (ja, auch wieder suchen uns wieder einen Job). Eine Frage die wir immer wieder gestellt bekommen ist: ‚Wie habt Ihr das alles geplant?‘. Und unsere ehrliche Antwort darauf ist ‚Gar nicht!‘. 

Unsere Empfehlung: Übertreibt es nicht mit der Planung, ihr nehmt euch dadurch viel Spontanität und Flexibilität beim Reisen weg.

Natürlich gab es vor unserem Reisebeginn einen grobe Planungsphase: Zuerst wollten wir mit dem Rucksack durch Nepal & Südostasien gehen. Die zweite große Etappe war dann als Motorradtour von Deutschland durch die Türkei und zurück über Osteuropa angedacht. Irgendwo zwischen Kambodscha & Vietnam haben wir dann beschlossen über die Türkei weiter in den Iran zu fahren. Am Ende kamen noch Armenien und Georgien dazu. Und in Rumänien viel dann die Entscheidung auch noch nach Südamerika zu reisen. 

Aber Details, von wo nach wo oder gar wann wir wo sein wollten, waren nicht Teil unserer 'Planung'. Wir hatten lediglich den Flug nach Kathmandu gebucht und die 18-tägige Annapurna Trekking Tour;  Alles weitere ergab sich dann von ganz alleine, weil man z.B. in Asien meist nur 30 Tage Visa erhält (das aber fast immer direkt bei der Einreise) und man dann eh schauen muss wohin es als nächstes geht.

Die wenigen Flugtickets haben wir konsequent nur One-Way gebucht. Einfach weil wir uns nicht auf ein Rückreisedatum und einen Abflugort festlegen wollten. In der gleichen Weise waren wir auch in Südamerika unterwegs. Unseren Rückflug haben wir erst ca. 4 Wochen vorher gebucht.

"Wir sind gut im Reisen, aber schlecht im ankommen" (Frei nach Albert Einstein)
Letzte Reisevorbereitungen im Keller (man beachte die Karte)

Das Schöne am Reisen ohne Plan ist, das man sich die Freiheit erhält spontan die Richtung zu wechseln. Viele unserer Entscheidungen, an diesen oder jenen Ort zu reisen, sind nicht aus intensiver Lektüre eines Reiseführers entstanden, sondern aus Gesprächen mit anderen Reisenden oder auch Einheimischen, die uns ihre Lieblingsorte verraten haben. Auch ohne Lonely Planet in der Hand landet man an touristisch interessanten Flecken der Länder. So sind wir z.B. in Nepal im Chitwan National Park gelandet (von dem wir vorher nie was gehört hatten, der aber natürlich auch in jedem Reiseführer zu finden ist), in Laos in NiangNam oder in Kambodscha auf Rabbit Island.
Manchmal kommt die Inspiration aber auch durch einen Blick auf eine Strassenkarte (z.B. im Iran bei unserer Fahrt über Sephi Dasht nach Isfahan) oder weil der Flieger von A nach B billiger ist als nach C (deshalb waren wir in Indonesien und nicht auf den Philipinien - der Flug von Hanoi war einfach günstiger).

Planlos Reisen ist heute kein Problem mehr. Flüge sind dank Reise-Apps schnell gefunden und gebucht. Bei Skyscanner z.B. kann man auch nach "Von Hanoi irgendwo hin, Hauptsache billig" suchen. Reiseblogs geben Tipps und Inspiration. WikiTravel ist unser online Reiseführer (oder auch offline auf dem Handy) und mit der richtigen Kreditkarte gibt es überall Bargeld. Selbst komplette Reiseführer gibt es entweder im Book Exchange im Hostel oder auch als E-Book zum Download auf Kindle & Co.

Indonesien stand nie auf dem Plan - aber auch da gab's nette Menschen

Hostels und Hotels vorbuchen? Nicht nötig!

Hostels gibt es in (fast) allen touristischen Orten zu Hauf. Auch hier gilt: weniger planen ist mehr. Wir buchen in den seltensten Fällen die Unterkunft im Voraus (lediglich bei Ankunft spätabends oder in einer Großstadt); das hat den Vorteil, dass wir bei Ankunft erst mal ein paar Hostels angucken und ggf. auch den Preis verhandeln können. In Peru, z.B. werden die Hostelzimmer im Internet teurer verkauft, als an Laufkundschaft, Preise sind immer verhandelbar! Es hilft eventuell, sich vorher im Internet (Tripadvisor) über Übernachtungsmöglichkeiten zu informieren und die Bewertungen anderer anzusehen, aber ein Blick ins Hostel vor Check-In ist immer noch das Beste was wir empfehlen können. Keine Angst in laut Internet fast 'ausgebuchten' Orten: es gibt immer noch was!  

Zugegeben, ohne Internet wäre das ganze nicht machbar, aber Internet ist heute ja glücklicherweise überall verfügbar. Ausserhalb von Deutschland sogar meist kostenlos in jedem Guesthouse, Hostel, Pension oder Hotel (mehr Tipps zur Hostel Suche gibt es hier).

Planlos reisen macht aber nur dann glücklich, wenn man bereit ist auch etwas zu verpassen. Wer die Liste mit dem "Top Ten Insider Tipps für Thailand" unbedingt abreisen muss, der braucht auch einen Plan. Wer sich lieber überraschen lässt und sich dafür später auch nicht ärgert wenn man gefragt wird "Warum wart ihr denn nicht bei den Iguazu Wasserfällen, wenn ihr schon in Argentinien wart? Die sind doch das tollste!", der reist ohne Plan entspannt und erlebt - das ist unsere Erfahrung - mehr als die "To-See-Liste" Reisenden.

Mit One-Way Tickets darf man nicht einreisen, oder? Doch!

Viele Fluglinien wollen einen Rück- bzw Weiterreisenachweis beim Check-In sehen. Angeblich weil das den Einreisebestimmungen des Ziellandes entspricht. Blödsinn. Wir haben noch kein Land entdeckt wo dies der Fall ist. Leider bestehen trotzdem viele Airlines darauf. Maximal wollen die Grenzer einen Nachweis über die Ausreise sehen. Dafür reicht aber auch per Bus oder Fähre aus dem Land auszureisen. Günstige Tickets dafür kann man über das Internet buchen. Solche "Nachweise" werden in der Regel auch akzeptiert. Bei der Einreise in ein Land hat uns noch nie jemand nach einem Weiterreiseticket gefragt. Am besten man macht sich vorher beim Auswärtigem Amt über die jeweiligen Einreisebestimmungen kundig. Eine Kopie davon kann auch als Argumentationshilfe beim Check-In dienen.

In diesem Sinne: "Wir waren noch nicht überall - aber es steht auf unserer Liste".

Viel Spass beim Reisen (planen)

Elefantenbaby in Chitwan, Nepal

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Montag, 13. Juli 2015

Mobile Küche - Der Trangia Sturmkocher


Outdoor Amateure wie wir sind (oder inzwischen auch 'waren') hatten wir natürlich nichts an Camping Ausrüstung bevor wir im Mai Richtung Türkei aufgebrochen sind. Neben einem mobilen Wohnraum (= Zelt) ist natürlich auch die kulinarische (Selbst-)Versorgung wichtig. Ein Kocher und Kochgeräte standen deshalb auch auf unserer Einkaufsliste.


Intensive Internet Recherche ergab hierzu drei Möglichkeiten:
  • Gaskocher
  • Spirituskocher
  • Benzinkocher
Die Motorradgemeinde schwört meist auf Benzinkocher, denn Benzin hat man immer dabei! Mich hatten aber die Berichte zu Verschmutzung durch Ruß und komplizierte Reinigung abgeschreckt. Und nicht zuletzt auch der Preis.

Gaskocher sind billig und überall zu haben. Wir haben uns aber auch dagegen entschieden, weil passende Gaskartuschen eben nicht überall zu haben sind und weil die Leistung des Gaskochers auch stark Temperatur und Höhenabhängig ist (beides wäre aber für uns kein Problem gewesen).

Unsere Entscheidung viel auf das Trangia Sturmkocher Set. Da ist alles mit dabei: Kocher, 2 Töpfe, Pfanne/Deckel und Windschutz. Der Betrieb mit Spiritus versprach auch Vorteile, weil Sauber, gleichbleibende, gute Brennleistung und Wartungsfrei. Zugegeben auch der erfahrene Verkäufer von Lauche & Maas hatte seinen Anteil an unserer Entscheidung - er hat uns sofort als Anfänger erkannt und den Trangia als einfachstes Gerät empfohlen.

Und wir haben die Entscheidung auch nicht bereut. Der Sturmkocher hat uns auf unserer gesamten Reise warme Speisen zubereitet, hat immer funktioniert und war tatsächlich einfach zu handhaben. Nur eine Kleinigkeit hatten wir nicht bedacht: Den Brennstoff.

Es war tatsächlich nicht einfach in der Türkei und im Iran Brennstoff, sprich Spiritus oder Alkohol aufzutreiben. Anders als bei uns, führen normale Läden, Supermärkte oder Drogerien keinen Brennspiritus. Wir haben mit freundlichen Türken so manche Stadt nach Ethanol abgeklappert - ohne Erfolg. Erst in Van hatten wir dann Glück und haben Spiritus in einer Art Tee, Kräuter und Duftöl Geschäft gefunden (unter dem Ladentisch allerdings).

Zum Glück waren wir ab Kappadokien mit Ralf unterwegs, der einen Benzinkocher dabei hatte. Das Teil hat dann auch wirklich ordentlich Leistung gegeben (deutlich mehr als unser Trangia) war aber auch schwieriger zu regulieren ("Der Reis ist fertig ... Ähh verkocht .. Ähh angebrannt") und tatsächlich auch eine rußige Angelegenheit.

Klein und Handlich Verpackt - Unser Trangia Kocher

Kocher, Windschutz und Töpfe/Deckel

Die komplette mobile Küche verpackt in der Faltschüssel

Spagetti für 3 - kein Problem!


Wir werden trotzdem erstmal bei Trangia bleiben und in Zukunft einfach genügend Sprit mitnehmen, bzw. uns vorher Schlau machen wo man im Ausland Spiritus bekommt und wie das Zeug da heisst (selbst im Iran gab es Spiritus, man musste nur wissen nach was man fragt).

Tipp: Wir haben das Trangia Set mit Non-Sticky Beschichtung gekauft. Funktioniert auch super. Allerdings ist die Beschichtung sehr dünn und anfällig und mag das Gerüttel im Motorradkoffer nicht. Nächstes mal würde ich die Standard Ausführung nehmen.

Tipp 2: Im Internet gibt es jede Menge Foren zum Thema Brennstoff für den Trangia. Hier findet man auch die Bezeichnungen und Marken in den verschiedenen Ländern (und wie schwierig es ist Brennstoff zu bekommen). Zum Beispiel:


Update: Auf unserer Trekking Tour in Patagonien (W- und O-Trek im Torres del Paine National Park) hatten wir einen Gaskocher. War auch das einzige was man dort benutzen durfte. Hat prima funktioniert und ich muss gestehen Gas hat einige Vorteile:
  • Der Brenner selbst ist extrem klein und leicht
  • Eine große Kartusche hat uns für 9 Tage bzw. 16x warm kochen locker gereicht (ist noch was drin)
  • Die Handhabung ist super einfach
  • Die Leistung ist besser als beim Trangia
  • Die Regulierung ist besser als beim Trangia & Benzinkocher
  • Allerdings nehmen die Kartuschen viel Platz weg.
  • Man braucht einen Windgeschütze Stelle oder einen transportablen Windschutz, sonst bläst einem das kleinste Lüftchen die Hitze weg.
Ich denke wir werden den Gasbrenner in Zukunft einfach auch mit dabei haben - wiegt ja nix und nimmt kaum Platz weg, als Alternative zum Trangia.
 
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Dienstag, 7. Juli 2015

[Video] - Motorradfahrt auf der Transfăgărășan



Die Transfăgărășan, das sind 90km Motorradträume. Eine Kurve reiht sich an die nächste, dazu türmen sich links und rechts mächtige Bergmassive auf. In unserem Blog zur Transfăgărășan konntet Ihr ja bereits unsere Erlebnisse lesen. Jetzt kommen endlich auch ein paar bewegte Bilder dazu.









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Montag, 6. Juli 2015

Einfaches Geotagging von Fotos per Smartphone App


Am Ende einer Reise kommt man mit vielen Erinnerungen heim und noch mehr Fotos. Gut wer schon während der Reise seine Aufnahmen sortiert, tagged und vor allem auch AUSsortiert. Aber immer klappt das natürlich nicht. Dann steht man vor dem riesigen Berg digitaler Fotodateien, die es zu organisieren gilt.

Wenn man dann wenigstens noch wüsste wo die einzelnen Bilder aufgenommen wurden. Manchmal kann man das über das Bild selbst rausfinden (Angkor Wat gibt's nun mal nur einmal) oder über das Aufnahmedatum. Aber selbst dann ist das meist nur eine grobe Lokalisierung (um beim Beispiel Angkor zu bleiben: welcher Tempel??).

Wie gut dass man Digitale Bilder auch mit einem GeoTag versehen kann, also den GPS Koordinaten der Aufnahme. Manche Kameras haben bereits einen GPS Empfänger eingebaut, der die Aufnahmen automatisch mit den Koordinaten versieht. Smartphones machen das zum Beispiel auch immer (es sei denn man hat die Option abgestellt). Die meisten Kameras verfügen aber über keinen GPS Chip und die Zubehör GPS Empfänger sind in der Regel sehr teuer.

Aber nachdem heute jeder im Besitz eines GPS-fähigen Smartphones ist, lässt sich das Problem auch ohne große Investition in Zubehör lösen: Mit der entsprechenden App. Die App zeichnet dabei in regelmäßigen Abständen die Position des Fotografen auf (d.h. das Handy sollte beim Fotografen sein und nicht im Hotelzimmer). Später können die so aufgezeichneten GPS Daten dann mit den Bildern synchronisiert werden. Dabei dient Aufnahmedatum & -zeit als Referenz - die App schaut sich also die Aufnahmezeit an und schreibt die GPS Daten für diesen Zeitpunkt aus der Aufzeichnung in die Datei.

Und so geht's:
1.) Passende App aufs Smartphone laden
2.) Evtl. zugehörige Desktop App laden
3.) Kamerazeit mit Smartphone synchronisieren
4.) Beim Fotografieren App laufen lassen
5.) Mit Desktop App Bilder & GPS Daten synchronisieren und GPS Tags in EFIX Daten schreiben.

Ich bin am Ende bei GeoTagPhotos gelandet (iPhone, gibt es aber auch für Android). Für diese App sprechen nach meiner Erfahrung folgende Dinge:
  • Es gibt eine kostenlose LIGHT Version zum Ausprobieren
  • Die Pro Version enthält viele Einstellmöglichkeiten, wann aufgezeichnet werden soll, z.B. alle 2, 5 oder 10 Minuten, bei Positionsänderung, bei Positionsänderung von mind. XX Metern -das optimiert den Stromverbrauch
  • Die aufgezeichneten Daten stehen als GPX Datei zum Download oder in der Dropbox zur Verfügung und können so auch für andere Zwecke verwendet werden
  • Die zugehörige Desktop App ist sehr einfach und funktioniert immer


Besonders wenn man mit mehreren Kameras unterwegs ist, macht das Geotagging über Smartphone und App Sinn, weil man mit einer Aufzeichnung Bilder sämtlicher Kameras taggen kann, z.B. auch die einer ActionCam, etc.

Wichtiger Tipp zum Schluss:
Immer erst geotaggen und erst dann Bilder in das Fotoverwaltungsprogramm importieren. Manche Programme erkennen nachträglich hinzugefügte Tags nicht.
 
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