Montag, 29. Juni 2015

Strom unterwegs oder Wie lade ich meine Akkus?

Das perfekte Fotomotiv: beeindruckende Berglandschaften, blauer Himmel und die Serpentinen die man gerade hochgefahren ist kriegt man dramatisch auch noch drauf. Aber ... Akku der Kamera alle. Egal dann mit dem Handy. Mist, vergessen beim letzten Restaurant an den Strom zu hängen, auch nix.

Ohne Strom nix los. 

Auf unserer Auszeit brauchte aber nicht nur der Fotoapparat und das Handy Strom. Auch der Kindl, Stirnlampen, SteriPen, iPad, Bike-2-Bike Kommunikation. Alles will mit Strom versorgt werden. Da wir oft zelten, auch wild, gibt es nicht immer die erlösende Steckdose die alles fein wieder auflädt. Und wenn es eine gibt, dann eben oft nur eine. Da gilt es dann, Prioritäten zu setzen: Morgen noch ein paar Fotos machen, emails checken oder doch mit den Daheimgebliebenen quatschen.

Tipps zur Stromversorgung unterwegs

Für unsere Reise nutze ich deshalb verschiedene Stromquellen, je nach dem was verfügbar ist und Sinn macht. Immer im Hinterkopf natürlich auch möglichst Gewicht und Platzbedarf der Ladegeräte zu minimieren.

Steckdose

Die einfachste Stromquelle ist natürlich die Steckdose die irgendwo im Guesthouse, Restaurant oder auch Campingplatz Strom liefert. Als nützlich erweist sich eine kleine Mehrfachsteckdose, da es oft eben nur eine gibt. So kann man dann doch mehrere Geräte gleichzeitig laden. Tipp: Am besten vor Ort eine geeignete Mehrfachsteckdose kaufen, die ersetzt dann auch gleich den Reiseadapter.

Reisadapter gibt es für wenig Geld vor Ort ...

... am besten gleich einen mit Mehrfachsteckdose


Multifunktions-Ladegerät

Unterwegs muss ich verschiedene USB Geräte laden, dazu noch zwei Kamera-Akkus und AA-Zellen für Lampen, Steripen, etc. Geschickt dass es da Ladegeräte gibt die alles können. So spart man sich Gewicht und Platz für 3-4 Ladegeräte. Ich nutze seit über einem Jahr das Pixo C4 Universal Ladegerät. Damit kann ich bis zu 4 AA oder AAA Akkus laden. Über zwei einstellbare Ladepole können auch Foto-Akkus geladen werden. Ich hatte mit Nikon und Olympus Akkus keine Probleme. Über zwei USB Anschlüsse können zusätzlich noch Geräte wie SmartPhone oder Tablet geladen werden - und das alles Gleichzeitig. Als besonderes Feature kommt bei dem Pixo C4 Ladegerät noch dazu, das man es auch über USB oder 12V (Zigarettenanzünder) laden kann. Mit dem mitgelieferten Netzteil geht der Ladevorgang allerdings deutlich schneller als per USB oder 12V. Das Pixo ist ungefähr so groß wie zwei Zigarettenschachteln und nimmt damit deutlich weniger Platz weg als all die Ladegeräte die man dadurch ersetzt.

Powerbank

Eine Powerbank ist einfach ein großer Akku über den andere USB Geräte geladen werden können. Die Powerbank ist sozusagen mein Notfall Akku. Egal wo, falls Handy, Kamera oder iPad leer sind: An die Powerbank ran und schon kann es weitergehen. Das klappt auch unterwegs: Powerbank mit Handy in den (Tank)Rucksack und laden während man sich fortbewegt. Notfalls kann ich sogar über die Powerbank und den USB Anschluss des Pixo meine Kamera-Akkus laden. Beim Motorradfahren habe ich eine große dabei mit 12.000mAh. Wenn man mit dem Rucksack unterwegs ist, würde ich eine kleinere Empfehlen mit 3 oder 5.000mAh, sonst wird es zu schwer.

Solarladegerät

Wenn man mal - wie wir im Iran - 4 oder mehr Tage hintereinander wild campt, dann kann es schon mal vorkommen, dass auch die Powerbank am Ende ist. Wir waren aber auch mal eine Woche auf einem Campingplatz, wo es nur eine Steckdose für alle gab. Da hab ich dann mein Solarladegerät aus dem Koffer gezogen und damit meine Geräte geladen. Man muss allerdings darauf gefasst sein, dass das die langsamste Methode des Ladens ist. Das iPad bekommt man damit gar nicht geladen und das iPhone meckert meistens. Kindle, Samsung Handy oder aber die Powerbank kann man damit aber ganz gut laden (und über die Powerbank dann auch wieder die anderen Geräte). Für eine iPhone Ladung braucht das Teil bei Sonnenschein aber schon 2-3 Stunden um ein iPhone von 20% auf 80% zu bringen.

Solarpanel im Einsatz
Wer ein Fahrzeug dabei hat, kann natürlich auch über das Fahrzeug Geräte laden (Zigarettenanzünder 12V). Wie das z.B. mit SmartPhone beim Motorrad geht findet Ihr in diesem Blog.

Wer hat sonst noch gute Tipps für die Stromversorgung unterwegs?
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Dienstag, 23. Juni 2015

Reisevorbereitungen für den Iran - Was muss ich beachten?



Als Europäer und Deutscher ist man schon verwöhnt was das reisen angeht: in 145 Länder kann man ohne Visum einreisen. Der Iran gehört leider nicht dazu. Deshalb braucht man etwas Vorbereitung, wenn man in den Iran reisen will. Ganz besonders wenn man mit dem eigenen Fahrzeug bzw. Motorrad einreisen will.


1. Visum

Es gibt immer wieder viele Gerüchte über das Visumsverfahren für den Iran. Mal heisst es, es gäbe gar keine, dann wieder nur auf Einladung oder nur in Begleitung einer organisierten Reise. Tatsache ist, dass sich die Bestimmungen immer mal wieder ändern insbesondere vor Wahlen. Am besten macht man sich deshalb rechtzeitig vorher beim Auswärtigen Amt und bei der Iranischen Botschaft bzw. Konsulat schlau. Uns hat zum Beispiel Herr Mohagheghi beim Generalkonsulat des Iran in München weiter geholfen (Seine Telefonnummer bekommt ihr gerne von uns). 

Man braucht folgende Dinge für den Visa-Antrag:

1. Eine Referenznummer des Iranischen Aussenministerium. Am einfachsten bekommt man diese über eine Visum-Agentur, z.B. Visum Support. Das ganze dauert ca. 10 Tage. Achtung: Die Referenznummer ist nur 3 Tage lang gültig, man muss also den Rest schon fertig haben (Punkt 2 und 3), wenn die Referenznummer kommt.

2. Den ausgefüllten Visum-Antrag. Den kann man bequem bei Botschaft oder Konsulat downloadenInzwischen ist der Visumantrag deutlich vereinfacht; es wird nicht mehr nach Reiseroute, Hotels, Krankenversicherung, etc. gefragt. Das hat aber bei uns schon keinen interessiert. 

3. Ein aktuelles Passbild vor hellem Hintergrund. Es empfiehlt sich auch hier auf biometriefähige Passbilder zu achten. Es ist zwar offiziell kein muss, aber ein Kopftuch bei Frauen wird immer gerne gesehen.

4. Der Reisepass muss noch mindestens 6 Monate gültig sein und natürlich Platz für Visum und Stempel haben.

Den Visumantrag kann man auch postalisch einreichen. Wir würden aber immer einen persönlichen Besuch empfehlen, wenn man ein Konsulat in der Nähe hat. Unser Visumantrag hat exakt 7 Tage gedauert. Man bekommt keine Nachricht, wenn der Antrag bearbeitet ist, sondern muss vorbeigehen bzw. anrufen. Das klappt aber super.


2. Carnet de Passage

So, mit dem Visum kann man jetzt schon mal einreisen, nur das Fahrzeug bleibt dann an der Grenze stehen, wenn man nicht ein Carnet de Passage hat.

Das Carnet bekommt man beim ADAC. Für Mitglieder gibt es Rabatt. Dieser ist gleich so hoch, dass sich für Nichtmitglieder in jedem Fall der Abschluss einer Mitgliedschaft lohnt (man spart mehr als die Mitgliedschaft kostet). Achtung: Die meisten ADAC Geschäftsstellen kennen sich mit Carnets nicht aus. Es gibt nur zwei Mitarbeiter beim ADAC die sich auskennen und die Carnets auch bearbeiten. Am besten man stellt über die Geschäftsstelle den Kontakt zur Carnet Abteilung her und macht den Rest direkt mit diesen Mitarbeitern. Wohl dem der in der Nähe von München wohnt. Da sitzen die zwei nämlich und man kann direkt hingehen. Dann dauert das Carnet auch keine 4 Wochen, sondern man kann es gleich mitnehmen.







3. Grüne Versicherungskarte

Ganz kritische Geschichte: Die Grüne Versicherungskarte wird von den Iranern bei der Einreise nämlich genauso streng kontrolliert, wie Pass und Fahrzeugpapiere. Unbedingt sicherstellen, dass die Grüne Karte auch den Iran abdeckt (und auch den asiatischen Teil der Türkei, weil da muss man durch wenn man in den Iran will). Viele Versicherungen schliessen Iran aus. Wenn man das zu spät bemerkt wird es teuer. Man kann entweder den Iran dann in seine bestehen KFZ Versicherung mit einschliessen lassen (wenn es geht), was teuer ist. Oder gleich eine Zusatzversicherung für den Iran abschliessen (gibt es auch bei ADAC, auch teuer). Besser man kontrolliert rechtzeitig (Oktober/November) ob die bestehende Versicherung Iran und Türkei abgedeckt und wechselt einfach, falls das nicht der Fall ist. Die Gothaer zum Beispiel deckt sämtliche Länder ab, ohne deshalb teuer zu sein.

Grundsätzlich gibt es im Iran alles (ausser Bier). Falls man also was vergessen hat, kann man das mit Sicherheit in einer der großen Städte finden (und die Iraner werden alles tun, um euch dabei zu helfen). Natürlich muss man etwas auf die Kleidung achten, Frauen besonders. Dazu gibt es aber in unserem Blog „Als Frau im Iran - was zieh ich nur an“ jede Menge Tipps. Aber auch Männer sollten lange Hosen und ein langärmliges Hemd dabei haben. T-Shirts sind zwar normal, aber in mancher Moschee ist ein Hemd dann doch besser.

Was wir vermisst haben waren Gastgeschenke. Wir wurden so oft beschenkt - hauptsächlich mit Essen aber sogar einmal mit einem kleinen Handtäschchen. Wir hatten leider nichts als adäquates Gegengeschenk dabei. Ein tolles Geschenk sind z.B. Fotos von euch. Oder druckt bei MoMo ein paar Visitenkarten mit Bildern, Namen und Facebook Adresse. Auch ein paar Postkarten von der Heimat kommen bestimmt gut an (Achtung - auch hier auf die Kleiderordnung achten, also keine Dirndl Fotos zum Beispiel).

Wer noch Lesestoff zum Thema Iran sucht, inkl. Reiseführer und Karten, der findet erprobte Empfehlungen in unserem Lesestoff-Blog zum Iran.

Da kein kommerzielles Navigationssystem Karten für den Iran anbietet, ist man hier am besten mit einem Open-Street-Maps (OSM) Navi bedient. Tipps für's Motorradnavigieren per iPhone und die richtige Navigations-App findet Ihr hier.


Wer war auch schon im Iran und hat noch ein paar Tipps die wir vergessen haben? Her damit!


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blogged by Phoney


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