Outdoor Amateure wie wir sind (oder inzwischen auch 'waren') hatten wir natürlich nichts an Camping Ausrüstung bevor wir im Mai Richtung Türkei aufgebrochen sind. Neben einem mobilen Wohnraum (= Zelt) ist natürlich auch die kulinarische (Selbst-)Versorgung wichtig. Ein Kocher und Kochgeräte standen deshalb auch auf unserer Einkaufsliste.
Intensive Internet Recherche ergab hierzu drei Möglichkeiten:
- Gaskocher
- Spirituskocher
- Benzinkocher
Gaskocher sind billig und überall zu haben. Wir haben uns aber auch dagegen entschieden, weil passende Gaskartuschen eben nicht überall zu haben sind und weil die Leistung des Gaskochers auch stark Temperatur und Höhenabhängig ist (beides wäre aber für uns kein Problem gewesen).
Unsere Entscheidung viel auf das Trangia Sturmkocher Set. Da ist alles mit dabei: Kocher, 2 Töpfe, Pfanne/Deckel und Windschutz. Der Betrieb mit Spiritus versprach auch Vorteile, weil Sauber, gleichbleibende, gute Brennleistung und Wartungsfrei. Zugegeben auch der erfahrene Verkäufer von Lauche & Maas hatte seinen Anteil an unserer Entscheidung - er hat uns sofort als Anfänger erkannt und den Trangia als einfachstes Gerät empfohlen.
Und wir haben die Entscheidung auch nicht bereut. Der Sturmkocher hat uns auf unserer gesamten Reise warme Speisen zubereitet, hat immer funktioniert und war tatsächlich einfach zu handhaben. Nur eine Kleinigkeit hatten wir nicht bedacht: Den Brennstoff.
Es war tatsächlich nicht einfach in der Türkei und im Iran Brennstoff, sprich Spiritus oder Alkohol aufzutreiben. Anders als bei uns, führen normale Läden, Supermärkte oder Drogerien keinen Brennspiritus. Wir haben mit freundlichen Türken so manche Stadt nach Ethanol abgeklappert - ohne Erfolg. Erst in Van hatten wir dann Glück und haben Spiritus in einer Art Tee, Kräuter und Duftöl Geschäft gefunden (unter dem Ladentisch allerdings).
Zum Glück waren wir ab Kappadokien mit Ralf unterwegs, der einen Benzinkocher dabei hatte. Das Teil hat dann auch wirklich ordentlich Leistung gegeben (deutlich mehr als unser Trangia) war aber auch schwieriger zu regulieren ("Der Reis ist fertig ... Ähh verkocht .. Ähh angebrannt") und tatsächlich auch eine rußige Angelegenheit.
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Wir werden trotzdem erstmal bei Trangia bleiben und in Zukunft einfach genügend Sprit mitnehmen, bzw. uns vorher Schlau machen wo man im Ausland Spiritus bekommt und wie das Zeug da heisst (selbst im Iran gab es Spiritus, man musste nur wissen nach was man fragt).
Tipp: Wir haben das Trangia Set mit Non-Sticky Beschichtung gekauft. Funktioniert auch super. Allerdings ist die Beschichtung sehr dünn und anfällig und mag das Gerüttel im Motorradkoffer nicht. Nächstes mal würde ich die Standard Ausführung nehmen.
Tipp 2: Im Internet gibt es jede Menge Foren zum Thema Brennstoff für den Trangia. Hier findet man auch die Bezeichnungen und Marken in den verschiedenen Ländern (und wie schwierig es ist Brennstoff zu bekommen). Zum Beispiel:
- Direkt bei Trangia gibt es ein Dokument mit den Namen des Brennstoffes in verschiedenen Länder: Names_of_Fuel.pdf
- Zen and the Art of Alcohol Stove - da gibt es auch Bastelanleitungen, um sich einen Spiritusbrenner selbst zu bauen
- Bei http://fuel.papo-art.com/ gibt es ebenfalls eine Liste mit internationalen Bezeichnungen für Brennstoff, Gas, etc.
Update: Auf unserer Trekking Tour in Patagonien (W- und O-Trek im Torres del Paine National Park) hatten wir einen Gaskocher. War auch das einzige was man dort benutzen durfte. Hat prima funktioniert und ich muss gestehen Gas hat einige Vorteile:
- Der Brenner selbst ist extrem klein und leicht
- Eine große Kartusche hat uns für 9 Tage bzw. 16x warm kochen locker gereicht (ist noch was drin)
- Die Handhabung ist super einfach
- Die Leistung ist besser als beim Trangia
- Die Regulierung ist besser als beim Trangia & Benzinkocher
- Allerdings nehmen die Kartuschen viel Platz weg.
- Man braucht einen Windgeschütze Stelle oder einen transportablen Windschutz, sonst bläst einem das kleinste Lüftchen die Hitze weg.
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blogged by Phoney
Ja, den Trangia habe ich seit ewigen Zeiten. Aber - selbst in Schweden am Kungsleden Spiritus aufzutreiben ist unmöglich. In Afrika ist es auch kaum möglich und in USA brennt der Spiritus sehr schlecht. Wenn man natürlich seine Reise als Brennstoffversorgungstour gestaltet, findet man den Saft und braucht aber wertvolle Tage. Auch auf Teneriffa oder anderen warme Inseln würde ein ganzer Tag draufgehen.
AntwortenLöschenAlso umsteigen auf Benzin trotz der Nachteile. Mit Glück ist der Sprit sauber. Zur Not geht Petroleum/Kerosin und auch Diesel (den habe ich noch nicht probiert). Gas ist sehr bequem, aber man braucht einige Adapter und reines Butan taugt nicht bei Kälte.
K.
Hi Klaus - gebe ich Dir recht. Spiritus zu organisieren kann echt ein Pain sein. Die letzten Male waren immer nur kurz unterwegs und hatten genügend Sprit dabei, ausserdem einen Gaskartusche als Ersatz oder wenn es mal nur um Tee oder Kaffee geht. Ich denke bei der nächsten großen Tour kommt auch Benzin mit. Aber für Anfänger wie uns passt der Trangia und das Kochgeschirr ist auch prima.
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