Dienstag, 10. Februar 2015

Ushuaia - was wollen die Leute nur alle hier?


Nach unseren Ruhetagen in Punta Arenas fahren wir dann Sonntag früh doch weiter nach Ushuaia. Die Buchungssituation der Hostels im Internet hat sich zwar nur marginal geändert, aber wie sage ich immer: irgendwas gibt es immer noch.



Und so ist es natürlich auch. Nach der ermüdenden 12stündigen Reise in einem erstaunlich unbequemen und engen Bus, wobei wir 2mal an der Chilenisch - Argentinischen Grenze Schlange stehen und Beine vertreten dürfen, finden wir recht schnell noch 2 Dorm-Betten im netten Refugio de los Mochileros. Dieses Refugio gehört mit 200 Pesos pro Nase und Nacht noch zu den günstigeren Unterkünften in Ushuaia. Wir erkunden gleich am ersten Abend das sonntägliche Nachtleben und befinden das Dublin definitiv zu unserer Stammkneipe. Es ist urig-nett, immer voll, schenkt das leckere lokale Beagle Bier aus, es gibt ok Essen zu ok Preisen und scheint nicht dicht zu machen. Gut, dass am Montag, unserem ersten Tag in Ushuaia, die Wolken so tief hängen, dass dies definitiv kein Wandertag ist. So können wir uns hier erst mal akklimatisieren.
 
Unsere Wanderungen (ausführlich in Phoney's Wanderblog beschrieben) in den nächsten Tagen führen uns zum Glaciar Martial, zur Laguna Esmeralda und dann auch noch zum Playa Larga, dem Stadtstrand. Der Gletscher ist nicht arg spektakulär, vor allem, da wir ja erst den Grey Gletscher im Torres del Paine gesehen haben, bietet aber dennoch eine nette Tagestour.
 
Zum Ausgangspunkt der schönen Wanderung zur Laguna Esmeralda trampen wir (natürlich auch zurück). Die 18km Fahrt dahin im Touri-Bus schlägt mit schon fast unverschämten 200 Pesos pP zu Buche, was wir absolut ablehnen müssen. Und da sich viele Backpacker auch per Autostopp nach Ushuaia durchschlagen probieren wir das auf der kurzen Strecke einfach auch mal aus. Es ist definitiv mal was anderes - wir erfahren gleich vom ersten Fahrer mehr über das etwas angespannte Verhältnis der Argentinier zu den Chilenen und fahren zum ersten Mal im LKW mit. Aber wir sind definitiv keine Autostopp-Reisenden. Die Vorstellung, evtl. stundenlang auf eine Mitfahrt zu warten, und dann bei jemanden mitzufahren, der einen evtl. auch noch vollquatscht und ausquetscht ist nicht unser Ideal. Sicher kann man tolle Bekanntschaften machen und Land und Leute viel besser kennenlernen, aber wir sind wohl einfach nicht die Typen dazu. Vielleicht probieren wir's doch mal auf einer längeren Strecke aus...mal sehen, wie lustig wir woanders sind.
 
Tja, und obwohl wir in unserer Gemütlichkeit (und im Dublin) dann überraschend 4 ganze Tage in Ushuaia bleiben, stellen wir uns am letzten Tag doch die Frage, warum hier so viele Leute herkommen. Unsere Wanderungen sind zwar nett, aber es gibt definitiv Beeindruckenderes in Patagonien. Wir denken, dass Ushuaia einfach auf der Backpacker-Liste steht weil es nun mal die südlichste Stadt der Welt ist. Und natürlich gibt es hier unten einige Antarktis-Kreuzfahrer (am Donnerstag liegen 3 Kreuzfahrtschiffe im Hafen...einfach riesig, diese Dinger) oder andere Antarktis-Reisende für die dies einfach der Start- bzw. Endpunkt der Reise ist.
Jetzt waren wir halt auch da...und eigentlich war's scho schee. Aber dennoch ist es auch gut, als wir am Freitag früh um 5 Uhr weiter Richtung El Chalten fahren.   
 
Blick über den Beagle Kanal


Kreuzfahrer im Hafen

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blogged by Zenzi39


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