Freitag, 16. Januar 2015

Puerto Madryn - Auf halbem Weg nach Feuerland gibt's Seelöwen, Pinguine & Co.


Schwitzend verlassen wir Buenos Aires; es ist tatsächlich täglich heißer geworden und am Montag ist es unerträglich. Der Bus ist natürlich gut klimatisiert, so dass wir während der 18 stündigen Fahrt gut durchtrocknen können. Ja, uns werden noch mehr lange Busfahrten beglücken, aber nachdem wir ja schon in Peru (wo das Bus-Reisen im Nachhinein betrachtet so günstig war) beschlossen haben, längere Strecken mit Übernachtfahrten nur noch im bequemeren Cama Sitz (nicht zu verwechseln mit Suite, Full Cama,...wo man fast flach liegt) zu machen, pflanzen wir uns auch hier erst gar nicht auf den (günstigeren) Semi-Cama Sitz. Der Unterschied liegt hauptsächlich in der Sitzbreite :es gibt 2-1 Cama/Suite Sitze in einer Reihe, aber 2-2 Semi-Cama Sitze, aber auch die Rücklehne lässt sich bei Cama etwas weiter nach hinten stellen. Wir können ausgezeichnet schlafen, kriegen ordentlich zu futtern (mit Wein zum Abendessen, das gab's in Peru nicht!) und kommen super pünktlich und ausgeruht in Puerto Madryn an. Es ist hier angenehm warm und luftig, nicht zu vergleichen mit der Hitze in Buenos Aires.

Das ChePatagonia Hostel hält, was es verspricht und weil wir Tiere sehen wollen, bleiben wir 3 Nächte. Abends bleiben wir allerdings im Hostel; zu unserer Überraschung scheint es hier nicht wirklich viele Kneipen zu geben, wie wir eigentlich für einem vollen Strandort erwartet haben (Hochsaison!). Aber davon hatten wir ja in BA zu genügen. Immerhin ist es angenehm kühl am Abend.

Einen Tag wagen wir uns tatsächlich aufs Mountain-Bike, um zum 18km entfernten Punta Loma zu radeln. So steht's im Reise Know How geschrieben und wir denken, das passt dann schon. 
Die Fahrt finden wir allerdings nicht besonders toll. Durchgängig auf ziemlich breiter Schotterstrasse (teils arg schottrig, am Rand auch treibsandig) teilen wir uns den Weg mit Autos und LKWs, die uns ordentlich zustauben. Es geht auf und nieder an der Küste entlang (nicht immer direkt) und der hier so übliche Wind setzt uns teilweise noch zusätzlich zu. Nein, lustig finde ich die Fahrt nicht, fühle ich mich teilweise doch an unsere Motorradtour im Sommer zurückerinnert, bei der ich doch mehrmals betonte: NIE wieder Schotter fahren zu wollen... jetzt auch noch mit dem Fahrrad...na sowas.

Der Punta Loma ist dann allerdings schon toll. Zum ersten Mal sehen wir Seelöwen; zur Zeit ist Nachwuchs angesagt, aber auch Paarung und es ist faszinierend die Männchen mit ihren Harems zu beobachten. Dazu gibt es noch massig Kormorane und andere Vöglein. Sehr nett. 

Der (kalte) Wind nimmt extrem zu und Abends sitzen wir sogar im Fleece rum.

Um die Peninsula Valdes zu besuchen/besichtigen schliessen wir uns einer Tour an; ansonsten bliebe nur, ein Auto zu mieten, was nicht wirklich billiger kommt. Also sitzen wir um 8 Uhr mit 16 anderen, hauptsächlich argentinischen, Touristen im Bus und lassen uns von der Reiseleiterin alles mögliche erzählen. Wir sehen noch mehr Seelöwen (eigentlich hätten wir uns die Radtour wirklich sparen können), die süßen Magellan-Pinguine und diesmal auch Seeelefanten. Wir sehen (leider) keine Orkas, vielleicht liegt das am heftigen Wind der uns fast abheben lässt? Im Binnenland gibt es Massen von Guanakos (hiesige Lamaart), kleine südamerikanische Straussen (Vogel Strauss, hier Ñandu genannt), ein haariges Gürteltier (Armadillo) und einen Zorro (Fuchs). Alles sehr süß und hübsch.






Unserer Recherchen bzgl. Weiterreise nach Ushuaia ernüchtern uns...diese südlichste Stadt der Welt scheint wirklich ständig komplett ausgebucht zu sein. Wir entscheiden uns deshalb, zunächst nach Punta Arenas, Chile zu fahren, um von dort in den Torre Paines National Park zu kommen. Hier ist es zwar auch voll, aber es scheint dennoch Unterkünfte zu geben. Vor allem werden wir uns eine Campingausrüstung ausleihen und im Nationalpark erstmal ein paar Tage trekken gehen...Der W-Trek scheint so toll zu sein, und den kann man wohl auch ganz einfach ohne Führer gehen. Mal sehen.

Darum setzen wir uns gleich wieder 18 Stunden in den Bus, um dann umzusteigen und nochmal 6 Stunden weiterzufahren. Hurra. Hoffentlich können wir den Film zu Ende gucken, den wir bei der Herfahrt angefangen haben (Closed Circuit). 




___________________
blogged by Zenzi39


Gefällt Dir unser Blog? Dann teile ihn mit Freunden und folge uns

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Aktuelles

Italien 2021-III: Faszinierendes Genua

Faszinierendes Genua Von den einsamen höhen im Piemont geht es direkt in die geschäftige Hafenstadt Genua, die uns mit ih...