Mittwoch, 17. Dezember 2014

Ab nach Cuenca - das neuentdeckte Rentnerparadies der Amerikaner


In Vilcabamba lassen wir schweren Herzens die schreienden Kätzlein zurück; am Liebsten hätten wir die zwei 'Fleabags', wie ich sie genannt habe, eingepackt, aber wer will schon Flöhe im Gepäck haben. Wir belassen es bei ein paar Stichen unbekannter Herkunft. Nach Loja fahren ständig Busse, dort erwischen wir noch den San Luis Bus um 10.30 Uhr nach Cuenca. Wir haben vorher im Internet gelesen, dass dieser Bus mit knapp 4,5h am schnellsten ist; andere Busse fahren wohl eine andere Route und sammeln unterwegs viel mehr Leute ein.

In Cuenca angekommen latschen wir erst mal zu den ersten drei Hostels, die wir bei Wikitravel gefunden haben; leider ist das Perla Cuencana zur Zeit im Umbau und deshalb noch viel weniger einladend, als es eh schon ist (für 1 Nacht wäre es wohl i.O. aber nicht für einen längeren Aufenthalt). Bei den nächsten beiden Adressen macht erst gar niemand auf, was uns arg ärgert. Leider sind wir bisher an keiner Kneipe vorbeigekomme, in der ich Constantin und das Gepäck hätte zwischenparken können. Deshalb begeben wir uns (ganz schön viel) weiter ins richtige Backpackerzentrum zum Yakumama und nehmen ungesehen das letzte Doppelzimmer für die erste Nacht. Das Hostel ist riesig, unter schweizer Führung und in Ordnung, aber ohne Küche, und halt mit einem richtigen Hostelbad, also nix für unseren Langzeitbedarf. Wir ziehen am nächsten Tag ins Alvano's, das um die Ecke liegt.

Vorher ziehen wir kurz in Erwägung in eine WG zu ziehen; Tony hat ein Zimmer für USD175/Monat im Yakumama ausgehängt; in der Wohnung wohnt er und zur Zeit auch Lizzy aus den USA. Das Zimmer ist super, die Wohnung auch; wir wollen zwar nur ca. 2 Wochen bleiben, hätten aber auch einen vollen Monat bezahlt. Leider erhöht Tony vor Ort für unseren 'kurzen' Aufenthalt den Preis auf Hostelniveau von 10 USD pro Nacht und Person (was über dem Preis im Alvano's ist) und wir fühlen uns nach nochmaligem Kalkulieren ziemlich verarscht. Für 2 Wochen sollen wir schon mehr zahlen, als eigentlich pro Monat veranschlag ist? Komisch. Zumal die Monatsmiete für ein Haus (voll möbliert, 2-4 Schlafzimmer) bei ca. 500 USD liegt (siehe Gringopost).

Also doch keine WG. Wir melden uns am Montag früh in der Sprachschule Yanapuma an; leider gibt es momentan keine Gruppenkurse, sondern lediglich Einzelunterricht zum Gruppenpreis. Auch gut, davon reichen dann aber 2 Stunden täglich. Immerhin ist die Schule kein Sammelbecken für gackernde Freiwilligenarbeiterhühner, wie in Cusco, sondern eher eine der Anlaufstellen der US-Rentner, die sich hier niederlassen wollen oder das schon getan haben. Den Rest der Zeit werden wir uns mit Yoga, Museumsbesuchen, weitere Reiseplanung, Stadtbummel und Bloggen vertreiben. Wir wollen auch auf englischsprachigen Seiten veröffentlichen, um ein breiteres Publikum zu erreichen. Hier können wir also das letzte Jahr per neugeschriebenen Reise-Blogs nochmal Revue passieren lassen.




P.S.: Beim Recherchieren des Wortes 'fleabag' lerne ich, dass so auch ein 'sleazy hotel', also eine Absteige, genannt wird. Ich lerne täglich dazu, wie toll.

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blogged by Zenzi39

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